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MedTech-News
21. Juli 2025
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Alle Pflegefachpersonen einbinden
Die neue Bundesregierung hat das Pflegekompetenzgesetz (PKG) aus der letzten Legislaturperiode "reloaded". Das ist gut so. Die Herausforderungen sind bekannt: Ein Fachkräftemangel in Ärzteschaft und Pflege. Hohe bürokratische Hürden, beispielsweise bei Folgeverordnungen. Und eine unzureichende Einbindung qualifizierter Pflegefachpersonen außerhalb klassischer Pflegedienste. Das Ziel des Gesetzes ist sinnvoll: die Kompetenzen von Pflegefachpersonen stärken und ihnen Befugnisse übertragen. Das ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Versorgungsqualität und zur Entlastung der ärztlichen Versorgung.
Auf der anderen Seite werden noch nicht alle Potenziale genutzt. So fehlt nach wie vor die Einbeziehung der mehr als 10.000 verfügbaren und gleichwertig qualifizierten Pflegefachpersonen anderer Institutionen wie Hilfsmittel-Leistungserbringer oder Homecare-Unternehmen. Hier geht es beispielsweise um pflegenahe Versorgungen wie Stoma, Inkontinenz, Tracheostoma oder Wundversorgung. Beispiel Wunde: Mehr als 70 Prozent der Patient:innen mit chronischen Wunden haben keinen Pflegedienst! Hier müssen wir Lösungen finden, um alle qualifizierten Pflegefachpersonen einzubeziehen.
Weitere Themen in unserem neuen MedTech-Newsletter sind unter anderem die Einführung in Erste Hilfe und Wiederbelebungs-Maßnahmen an Schulen sowie der MIT-Beschluss zur Stärkungen des MedTech-Standorts Deutschland.
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Pflege und Hilfsmittel
BVMed zum Pflegekompetenzgesetz: Alle qualifizierten Fachpersonen einbinden
 Der BVMed unterstützt das Ziel des Pflegekompetenzgesetzes (PKG), die Kompetenzen von Pflegefachpersonen zu stärken und ihnen Befugnisse zu übertragen. Gleichzeitig weist der BVMed in seiner Stellungnahme zum Referentenentwurf auf strukturelle Herausforderungen wie den Fachkräftemangel, die unzureichende Einbindung qualifizierter Pflegefachpersonen außerhalb klassischer Pflegedienste sowie bestehende bürokratische Hürden bei der Folgeverordnung von Hilfsmitteln hin. „Wir müssen die Versorgungsrealitäten anerkennen und alle qualifizierten Akteure systematisch einbinden sowie die vorhandenen Strukturen effizient nutzen“, so Juliane Pohl, Leiterin Ambulante Versorgung beim BVMed.
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Wundversorgung
Pflegewissenschaftler Hermes beim BVMed: Pflege braucht mehr klinische Evidenz
 Professionelle Pflege braucht mehr „klinische Evidenz“ über das, was sie an Nutzen für die Patient:innen erbringt, sowie eine Abrechnungsfähigkeit für Pflegefachpersonen. Das sagte Pflegewissenschaftler und Fachkrankenpfleger Carsten Hermes auf dem Dialogforum „Eine Stunde Wunde“ des BVMed. „Pflege ist mehr als satt, sauber und trocken. Pflege hat einen wichtigen Effekt in der Patient:innen-Versorgung, der künftig besser aufgezeigt werden muss." Homecare-Unternehmen und Hilfsmittel-Leistungserbringer sieht er als wichtige Partner an – und setzt sich für mehr Kooperationen mit Industriepartnern ein. „Wir brauchen die Unternehmen als Innovateure und müssen Hand in Hand arbeiten, um Versorgungsprozesse neu zu denken.“
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Mit der Einsetzung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Reform der Pflegeversicherung nimmt die Bundesregierung ein zentrales Vorhaben in Angriff. Die Themenliste ist lang: nachhaltige Finanzierung, bessere Arbeitsbedingungen, Entlastung pflegender Angehöriger, Digitalisierung und neue Versorgungsmodelle.
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// Erste Hilfe und Wiederbelebung
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Erste Hilfe
BVMed für Reanimations- und Erste-Hilfe-Einführung an Schulen
 Der BVMed begrüßt den Beschluss Nordrhein-Westfalens, ab dem Schuljahr 2026/27 einen Reanimations-Unterricht für alle Schüler:innen der Sekundarstufe I verpflichtend einzuführen. „Laien-Reanimation rettet Leben und muss bereits an Schulen gestärkt werden“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Ergänzend schlägt der deutsche MedTech-Verband eine Einführung in die Grundlagen der Erste Hilfe ab der 7. Klasse vor, um den Umgang mit Verbandmaterialien im Notfall zu erlernen.
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Wiederbelebung
Leben retten will gelernt sein
 Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung setzt Nordrhein-Westfalen ein klares Zeichen, um die Laienreanimation an Schulen zu stärken. Schulministerin Dorothee Feller hat gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Stiftungen, Ärztekammern, Hilfsorganisationen, ärztlichen Partnerinnen und Partnern und medizinischen Fachgesellschaften eine Initiative zur Verankerung der Laienreanimation im Schulalltag auf den Weg gebracht. Ziel der Kooperationsvereinbarung ist es, alle Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I mit dem lebensrettenden Schema „Prüfen – Rufen – Drücken“ vertraut zu machen.
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Wiederbelebung
Reanimation an Schulen: NRW geht den nächsten Schritt
 Ab dem Schuljahr 2026/27 wird Reanimationsunterricht für alle Schüler:innen der Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen (NRW) verpflichtend eingeführt. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde im Juli 2025 im Ministerium für Schule und Bildung in Düsseldorf unterzeichnet. Mit dieser Unterzeichnung setzt NRW ein klares Zeichen, um die Laienreanimation an Schulen zu stärken, so der GRC in einer Presseerklärung. Ziel ist es, junge Menschen frühzeitig mit der lebenswichtigen Leitformel „Prüfen – Rufen – Drücken“ vertraut zu machen und sie zu befähigen, im Ernstfall schnell und richtig zu handeln.
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Standort Deutschland
BVMed begrüßt MIT-Beschluss zur Stärkung des MedTech-Standorts Deutschland
 Der BVMed begrüßt den Beschluss des Bundesvorstands der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) „Innovative Gesundheitsversorgung sichern“, der in einem eigenen Kapitel die Stärkung des Medizintechnikstandorts Deutschland fordert. „Die MIT-Forderungen sind eine gute Grundlage, um die im Koalitionsvertrag vorgenommene Anerkennung der Medizintechnik-Branche als Leitwirtschaft jetzt mit einem konkreten und ressortübergreifenden Maßnahmenkatalog zu stärken“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.
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Krankenhaus
Fiktiver Bundesbasisfallwert 2025Der BVMed stellt seinen Mitgliedsunternehmen auch in diesem Jahr eine einheitliche Schätzung des Bundesbasisfallwertes, den sogenannten „fiktiven“ Bundesbasisfallwert zur Verfügung. Für das Jahr 2025 beträgt er 4.464,53 Euro. Er sollte in diesem Jahr aber unter deutlich größerem Vorbehalt als bislang verwendet werden.
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// MedTech-Branche als Leitwirtschaft
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Standort Deutschland
Leitwirtschaft Medizintechnik: BVMed und SPECTARIS fordern eigenständige MedTech-Strategie
 Die MedTech-Verbände BVMed und SPECTARIS fordern von der neuen Bundesregierung eine koordinierte industriepolitische Unterstützung und eine eigenständige MedTech-Strategie, die medizintechnische Innovationen gezielt fördert. Die beiden Verbände legen dafür ein gemeinsames Positionspapier mit konkreten Forderungen zu sieben Themenbereichen vor.
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Branche
Übersichtsseite: Zahlen und Fakten zur MedTech-Branche
 Moderne Medizintechnologien verbessern unsere Lebensqualität, retten und erhalten Leben. Und sie tragen zu einer positiven Entwicklung der Gesundheitswirtschaft in Deutschland bei. Unsere Kennzahlen: mehr als 210.000 Arbeitsplätze. 93 Prozent KMU. 40 Milliarden Euro Umsatz. 68 Prozent Exportquote. Hier gibt es alle Zahlen und Fakten zur MedTech-Branche.
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Ein Vergleich der Medizintechnik- mit der Pharma-Branche (Humanarzneimittel) auf der Grundlage der Zahlen 2024 der Bundesregierung aus der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung (GGR) zeigt: Die MedTech-Branche steht für mehr als doppelt so viel Arbeitsplätze sowie mehr Produktionswert, Bruttowertschöpfung und Ausstrahleffekte auf andere Branchen.
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07.10.2025
Veranstaltungstipp: BVMed-Jahrespressekonferenz
 Am 7. Oktober 2025 findet die jährliche Pressekonferenz des BVMed statt. Im Fokus stehen die Ergebnisse der aktuellen Herbstumfrage 2025 zur Lage der MedTech-Branche. Daraus abgeleitet werden Forderungen an eine eigenständige MedTech-Strategie. Im Anschluss werden die Themen Krisenvorsorge und Zivilschutz sowie Stärkung der Ambulantisierung näher beleuchtet.
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23.09.2025 | Berlin
Homecare-Management-KongressDie Gesundheitsversorgung soll und muss sich weiterentwickeln, ambulanter werden. Bei der Vielfalt an vorliegenden Änderungsideen und Reformvorschlägen zur Zukunft der Hilfsmittelversorgung besteht zumindest Konsens in einem Punkt: Es braucht Anpassungen. Auf dem Homecare-Management-Kongress 2025 wollen wir die drängendsten Herausforderungen eruieren und mögliche Lösungsansätze diskutieren.
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