Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Standort Deutschland Leitwirtschaft Medizintechnik: BVMed und SPECTARIS fordern eigenständige MedTech-Strategie

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) und die Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS fordern von der neuen Bundesregierung eine koordinierte industriepolitische Unterstützung und eine eigenständige MedTech-Strategie, die medizintechnische Innovationen gezielt fördert. Die beiden Verbände legen dafür ein gemeinsames Positionspapier mit konkreten Forderungen zu sieben Themenbereichen vor.

PressemeldungBerlin, 27.06.2025, 54/25

Bild herunterladen „Die Medizintechnik stellt eine Schlüsselbranche für die Zukunft dar, die nicht nur maßgeblich zur Gesundheitsversorgung beiträgt, sondern auch eine bedeutende wirtschaftliche Rolle spielt“, so Mark Jalaß, Vorstandsvorsitzender des BVMed. Dr. Martin Leonhard, Vorsitzender der Medizintechnik bei SPECTARIS ergänzt. „Es ist gut, dass die Bundesregierung im Koalitionsvertrag die Medizintechnik explizit als Leitwirtschaft anerkennt. Dafür müssen nun aber auch gezielte Maßnahmen zur Förderung und Stärkung der MedTech-Branche ergriffen werden.“ Dies erfordere eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Industrie und Wissenschaft sowie eine klare politische Priorisierung.

Zu den Forderungen der beiden Verbände gehört es, bürokratische Hürden abzubauen und Unternehmenssteuern sowie Energiekosten wettbewerbsfähig zu gestalten. Insbesondere benötige die Medizintechnik-Branche ein regulatorisches Umfeld, das die Innovationskraft unterstützt. Auch müsse die Versorgungsautonomie Deutschlands und der EU gestärkt werden. Dazu müssten Investitionsanreize für europäische Produktionskapazitäten gesetzt, stabile Lieferketten gewährleistet und eine digitale Bestandsplattform für versorgungskritische Medizinprodukte eingeführt werden, heißt es in dem Papier der beiden Verbände.

Die sieben Themenbereiche des Papiers, die jeweils mit konkreten Forderungen unterlegt werden, lauten:

  1. Medizintechnik als Leitwirtschaft etablieren
  2. Bürokratie streichen und Regulierung für die MedTech-Branche innovationsfreundlicher gestalten
  3. Zukunft der stationären Versorgung sichern
  4. Ambulante Versorgung und Hilfsmittelversorgung stärken
  5. Digitalisierung und KI für eine moderne Gesundheitsversorgung nutzen
  6. Nachhaltigkeit in der Medizintechnik verantwortungsvoll gestalten
  7. Export deutscher Medizintechnik politisch flankieren und stärken

BVMed und SPECTARIS betonen, dass die MedTech-Branche – neben der Pharmaindustrie, Biotechnologie und E-Health – eine eigenständige und zentrale Säule der industriellen Gesundheitswirtschaft (iGW) ist. Sie generiert bedeutende wirtschaftliche Impulse und hat einen entscheidenden Anteil an einer leistungsfähigen und modernen Gesundheitsversorgung.

  • Die MedTech-Branche beschäftigt über 212.000 Menschen – mehr als doppelt so viele wie die Pharma-Branche.
  • Sie erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von über 41 Milliarden Euro (55 Mrd. inkl. Kleinstunternehmen), was ihre zentrale Bedeutung für die deutsche Gesundheitswirtschaft unterstreicht.
  • Sie hat eine Bruttowertschöpfung von 19,7 Mrd. Euro – mit Ausstrahleffekten auf andere Branchen sogar 38,3 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung.
  • Die Branche ist mittelständisch geprägt – 93 Prozent der 1.510 Medtech-Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten sind KMU.
  • Die Branche ist zudem hoch innovativ: 9 Prozent des Umsatzes fließen in Forschung und Entwicklung.

Deutschland zählt weltweit zu den führenden Nationen in der Medizintechnik. Als zweitgrößter MedTech-Produzent der Welt, hinter den USA und noch vor Japan und China, nimmt es eine Schlüsselposition ein. Doch die Branche sieht sich zunehmend Herausforderungen ausgesetzt. Dazu zählen verschlechterte Standortbedingungen und strukturelle Probleme, die die Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel setzen und zu einem Verlust an Investitionen sowie einer möglichen Abwanderung führen könnten. In diesem Kontext sei ein klares Bekenntnis der Politik zur Medizintechnik als zukunftsweisende Leitwirtschaft von zentraler Bedeutung, so BVMed und SPECTARIS.

Mark Jalaß und Dr. Martin Leonhard: „Das Ziel ist eine MedTech-Branche, die nicht nur zukunftsfähig ist, sondern auch resilient und nachhaltig wächst. Innovationen müssen hier in Deutschland entstehen können und den Patient:innen schnell verfügbar gemacht werden.“

Das gemeinsame Positionspapier kann unter www.bvmed.de/positionen sowie www.spectaris.de/medizintechnik heruntergeladen werden.

Die Medizintechnik-Branche (Hersteller von medizintechnischen Geräten und Medizinprodukten inkl. Kleinstunternehmen) beschäftigte im Jahr 2024 laut Gesundheitswirtschaftlicher Gesamtrechnung des WifOR-Instituts in Deutschland insgesamt rund 212.100 Menschen und erwirtschaftete eine Bruttowertschöpfung von 19,7 Mrd. Euro. Nach der Wirtschaftsstatistik gab es 2024 in Deutschland 1.510 Medizintechnik-Hersteller mit mehr als 20 Beschäftigten, die einen Gesamtumsatz von über 41,4 Milliarden Euro erzielten (55 Mrd. Euro inkl. Kleinstunternehmen). 68 Prozent des Medizintechnik-Umsatzes stammen aus dem Auslandsgeschäft. Rund 9 Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung investiert. 93 Prozent der Unternehmen sind KMU.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Standort Deutschland
    Positionspapier BVMed/SPECTARIS: Medizintechnik als Leitwirtschaft etablieren

    Die MedTech-Branche ist eine zentrale Säule der industriellen Gesundheitswirtschaft (iGW). Sie generiert bedeutende wirtschaftliche Impulse und hat einen entscheidenden Anteil an einer leistungsfähigen und modernen Gesundheitsversorgung. In sieben Kapiteln fassen die MedTech-Verbände BVMed und SPECTARIS ihre Vorschläge zur Stärkung der Medizintechnik als Leitwirtschaft zusammen.

    Position27.06.2025

    Jetzt herunterladen von: Positionspapier BVMed/SPECTARIS: Medizintechnik als Leitwirtschaft etablieren
  • Standort Deutschland
    BVMed-Vize Stamm: MedTech braucht einen institutionalisierten Dialog- und Strategieprozess

    Einen „institutionalisierten Dialog- und Strategieprozess der Bundesregierung für die Leitwirtschaft Medizintechnik“ forderte die stellvertretende BVMed-Vorstandsvorsitzende Dorothee Stamm auf dem Fraunhofer Imaging Day in Berlin. Dabei sollte nicht nur das Ressort Gesundheit, sondern auch Wirtschaft und Forschung einbezogen werden.

    Pressemeldung24.06.2025

    Mehr lesen
  • Zölle
    Merz zu Zöllen / BVMed: „Kanzler muss auch MedTech mit nach Brüssel nehmen“

    Bundeskanzler Merz hat auf dem Tag der Industrie seine Verhandlungstaktik im Vorfeld des EU-Gipfels und den Zollverhandlungen mit den USA vorgestellt. Er betonte, dass es zu schnellen gemeinsamen Entscheidungen für wenige große Industriebereiche kommen müsse – und nannte Automobil, Chemie, Pharma, Maschinenbau. Der Appell des BVMed an den Kanzler: „Nehmen Sie die Medizintechnik mit nach Brüssel!"

    Pressemeldung23.06.2025

    Mehr lesen

Mitglieder

Der BVMed repräsentiert über 300 Hersteller, Händler und Zulieferer der Medizintechnik-Branche sowie Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger.

Mehr lesen

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen