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MedTech-News
13. Oktober 2025
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Sieben Handlungsfelder für die Leitwirtschaft MedTech
Hinter uns liegt eine vollgepackte politische Woche. In Kabinett und Parlament ging es um die Krankenhausreform, um Pflegebefugnis-Erweiterung, Wundversorgungs-Studien und Hilfsmittel-Versorgung.
Für große mediale Aufmerksamkeit sorgte unsere Jahrespressekonferenz zur    Lage der MedTech-Branche. Wir stellten    sieben Handlungsfelder für eine eigenständige MedTech-Strategie vor und präsentierten die    Ergebnisse unserer Herbstumfrage, die mit einer leicht aufgehellten Stimmung der Politik einen Vertrauensvorschuss gibt: nach den positiven Signalen der letzten Monate aus Brüssel und Berlin erwarten unsere Mitgliedsunternehmen nun Taten.
Unterstützung bei den notwendigen Detailfragen und Verbesserungen geben wir mit gleich drei neuen Positionspapieren: zur Stärkung der    häuslichen Versorgung, zur Nachbesserung der    Hybrid-DRG im Rahmen der Krankenhausreform sowie zu einer resilienten    Versorgung im Krisenfall durch skalierbare und dual nutzbare Systeme.
Neugierig geworden? Diese und mehr Themen vertiefen wir in diesem Newsletter.
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// Lage der MedTech-Branche
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Branche
Mark Jalaß auf der BVMed-Jahrespressekonferenz: „Versorgungssicherheit geht nur mit MedTech“
 Die MedTech-Branche ist für eine kontinuierliche Versorgungssicherheit im Gesundheitssystem unentbehrlich. „Um eine hochwertige medizinische Versorgung auch künftig und insbesondere in Krisenzeiten sicherstellen zu können, müssen jetzt Vorkehrungen in einem strukturierten Dialog- und Strategie-Prozess für die MedTech-Branche getroffen werden“, fordert der BVMed-Vorstandsvorsitzende Mark Jalaß, auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes. Er nannte sieben Handlungsfelder einer eigenständigen MedTech-Strategie, darunter den Abbau regulatorischer und bürokratischer Hürden, Ausnahmeregelungen für Medizinprodukte bei Zollverhandlungen und die Einbeziehung der MedTech-Branche in Krisenstäbe und Dialogprozesse der Regierung. „Medizinische Versorgungssicherheit geht nur mit MedTech“, so Jalaß.
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Branche
Pressemeldung zur Herbstumfrage: Stimmung der MedTech-Branche leicht aufgehellt, Gewinne bleiben unter starkem Druck
 Die Stimmung in der Medizintechnik-Branche ist nach den Ergebnissen der BVMed-Herbstumfrage 2025 leicht aufgehellt. Die 116 teilnehmenden Unternehmen erwarten einen Umsatzanstieg von rund 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und setzen darauf, dass die neue Bundesregierung die Standortbedingungen durch Bürokratieabbau, Mittelstandsförderung und eine eigenständige MedTech-Strategie verbessert. Zwar zeigt sich die Umsatzentwicklung leicht erholt, wird aber durch stark steigende Kosten für Bürokratie, Zertifizierungen, Personal, Logistik und Transport sowie Energie gedämpft. Mehr als die Hälfte der BVMed-Unternehmen gehen daher von einer Verschlechterung der Gewinnsituation gegenüber dem Vorjahr aus. KMU sind hiervon besonders betroffen.
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Lage der Branche
Ergebnisse der BVMed-Herbstumfrage 2025
 Wie ist die aktuelle Lage der Medizintechnik-Branche? Der BVMed führte bei seinen Mitgliedsunternehmen im August und September 2024 eine umfassende Online-Befragung mit insgesamt 28 Fragen durch.
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Auf einer Skala von 0 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) bewerten die Unternehmen das Innovationsklima für Medizintechnik in Deutschland im Durchschnitt mit 3,9. Das ist eine leichte Verbesserung gegenüber dem absoluten Tiefstwert aus dem Jahr 2023 – und zeigt die Hoffnung, dass die Politik die Probleme des Standorts nicht nur erkannt hat, sondern nun auch geeignete Gegenmaßnahmen umsetzt und die Unternehmen von überflüssiger Bürokratie befreit und Prozesse beschleunigt.
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Die MedTech Unternehmen beschäftigen in Deutschland über 210.000 Menschen. Die MedTech-Branche ist stark mittelständisch geprägt. 93 Prozent der MedTech-Unternehmen beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter. Und die Branche ist ein wichtiger Treiber des medizinischen Fortschritts. Im Durchschnitt investieren die MedTech-Unternehmen rund 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung.
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Homecare
Pressemeldung: BVMed will nichtärztliche häusliche Versorgung stärken
 Der BVMed fordert in einem neuen Positionspapier die Stärkung der Versorgung von Patient:innen in der Häuslichkeit unter Einbeziehung aller vorhandenen personellen Ressourcen sowie digitaler und innovativer Technologien. „Ein zentraler Schlüssel, um die Herausforderungen wie den erhöhten Bedarf an medizinischer und pflegerischer Betreuung durch den demografischen Wandel oder den Fachkräftemangel zu meistern, liegt in einer starken Versorgung in der Häuslichkeit“, so BVMed-Ambulantexpertin Juliane Pohl bei der Vorstellung des BVMed-Papiers „Digital und menschenzentriert - Häusliche Versorgung stärken und Potenziale nutzen“ auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes am 7. Oktober 2025 in Berlin.
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Homecare
Position: Digital und menschenzentriert - Häusliche Versorgung stärken und Potenziale nutzen
 Demografie, Fachkräftemangel und finanzielle Engpässe bedrohen die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Die Lösung liegt in der Stärkung der Versorgung in der Häuslichkeit – unter Einbeziehung aller vorhandenen personellen Ressourcen sowie digitaler und innovativer Technologien. Dies erfordert unter anderem adäquate Rahmenbedingungen für die Versorgung durch Angehörige; die bessere und effizientere Nutzung der zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen in der Häuslichkeit – unter Einbindung von Homecare; den Ausbau digitaler Versorgungs-, Monitoring- und Kommunikationsangebote – und damit die Stärkung von Versorgung, Monitoring und Prävention in der Häuslichkeit; die Förderung und systematische Integration von medizinischen und medizintechnischen Innovationen in die häusliche Versorgung – als notwendige Voraussetzung für den Verbleib in den eigenen vier Wänden; koordinierte Versorgungskonzepte und geeignete Informations- und Kommunikationsnetzwerke.
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// Krankenhausreform und Hybrid-DRG
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Hybrid DRG
Krankenhausreform: BVMed fordert Nachsteuerung der Hybrid-DRG zur Stärkung der Ambulantisierung
 Der BVMed fordert in einem Positionspapier eine gezielte Nachsteuerung des Hybrid-DRG-Systems im Rahmen der Krankenhausreform. Ziel ist es, die sektorenübergreifende Versorgung zu stärken, indem innovative Medizintechnologien als „Booster“ für Verweildauerreduktion und Ambulantisierung sowie einen effizienteren Einsatz der immer knapper werdenden Personalressourcen genutzt werden.
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Das derzeitige System der Krankenhausversorgung in Deutschland gilt als kostenintensiv und wenig effizient. Trotz der hohen Kosten wird dabei häufig nur eine durchschnittliche Behandlungsqualität erzielt. Ziel der Krankenhausreform ist es, eine qualitativ hochwertige, effiziente medizinische Versorgung der Bevölkerung mit Krankenhausleistungen zu gewährleisten – und zwar nachhaltig und flächendeckend. Die Bundesregierung hat nun Anpassungen beschlossen, um die Umsetzung der Krankenhausreform praxisnaher auszugestalten. Es geht darum, die Versorgungsqualität durch klare Vorgaben zu verbessern. Nicht jedes Krankenhaus soll jede Leistung erbringen können. Die Grundversorgung vor Ort soll aber flächendeckend gewährleistet bleiben.
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// Krisenvorsorge und Zivilschutz
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Krisenvorsorge
Pressemeldung: BVMed für resilientes und dual nutzbares Versorgungssystem
 Der BVMed fordert in einem Positionspapier zu „Anforderungen an den Zivilschutz und Krisenvorsorge“ eine Strategie für eine dual nutzbare und digital gestützte Gesundheitsversorgung. Dabei solle die Medizintechnik als integraler Bestandteil einbezogen werden. „Die medizinische Versorgung hat eine Schlüsselrolle im Krisenfall. Wir müssen jetzt die Strukturen schaffen, die in der Krise notwendig sind. Das Ziel muss der Aufbau eines resilienten, dual nutzbaren Systems medizinischer Versorgung sein, das sowohl im Alltag als auch im Krisenfall tragfähig ist“, sagt BVMed-Vorstandsmitglied und OPED-CEO Stefan Geiselbrechtinger bei der Vorstellung des Papiers auf dem BVMed-Medienseminar in Berlin.
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Krisenvorsorge
Position: Zivilschutz und Krisenvorsorge – Resiliente Versorgung braucht Medizintechnik
 Der BVMed fordert eine strategisch verankerte, langfristig angelegte Krisenvorsorge im Gesundheitswesen in Form einer Dual-Use-Strategie, im Sinne eines Versorgungskonzeptes, bei der Medizintechnik als zentrales Element begriffen wird. Die medizinische Versorgung hat eine Schlüsselrolle im Krisenfall. Ziel ist der Aufbau eines resilienten, dual nutzbaren Systems medizinischer Versorgung, das sowohl im Alltag als auch im Krisenfall tragfähig ist.
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