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BVMed-Positionspapier: „Nichtärztliche häusliche Versorgung stärken“

Der Bundesverband Medizintechnologie fordert in einem neuen Positionspapier die Stärkung der Versorgung von Patient:innen in der Häuslichkeit unter Einbeziehung aller vorhandenen personellen Ressourcen sowie digitaler und innovativer Technologien. „Ein zentraler Schlüssel, um die Herausforderungen wie den erhöhten Bedarf an medizinischer und pflegerischer Betreuung durch den demografischen Wandel oder den Fachkräftemangel zu meistern, liegt in einer starken Versorgung in der Häuslichkeit“, so BVMed-Ambulantexpertin Juliane Pohl bei der Vorstellung des BVMed-Papiers „Digital und menschenzentriert - Häusliche Versorgung stärken und Potenziale nutzen“ auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes am 7. Oktober 2025 in Berlin. Das Positionspapier kann unter www.bvmed.de/positionen heruntergeladen werden.

PressemeldungBerlin, 07.10.2025, 85/25

© BVMed / Tina Eichner Bild herunterladen Zur Stärkung der nichtärztlichen häuslichen Versorgung gehören aus BVMed-Sicht neben adäquaten Rahmenbedingungen für die Versorgung durch Angehörige insbesondere eine bessere und effizientere Nutzung der zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen – unter Einbindung der spezialisierten Pflegefachkräfte von Homecare-Unternehmen. Der BVMed setzt sich zudem für den Ausbau digitaler Versorgungs-, Monitoring- und Kommunikationsangebote ein, um Versorgung, Monitoring und Prävention in der Häuslichkeit stärken zu können. Wichtig sei auch die Förderung und systematische Integration von medizintechnischen Innovationen in die häusliche Versorgung sowie koordinierte Versorgungskonzepte und geeignete Informations- und Kommunikationsnetzwerke, um die Voraussetzungen für den Verbleib in den eigenen vier Wänden zu schaffen.

„Unser Ziel muss ein, dass Menschen so lange wie möglich und mit hoher Lebensqualität im eigenen Zuhause leben, sicher versorgt, individuell betreut und digital unterstützt werden können“, so BVMed-Expertin Juliane Pohl. Es sei dabei nicht ausreichend, den ambulanten Sektor gegenüber dem stationären zu stärken. „Die Maßnahmen müssen einen Schritt weiter gehen: Die häusliche Versorgung muss als dritter Versorgungspfeiler etabliert werden – gleichwertig neben ambulant und stationär“, heißt es in dem BVMed-Positionspapier.

Das Konzept trage zudem zu einer besser finanzierbaren GKV-Architektur bei, da die häusliche Versorgung ein elementarer Bestandteil zur Kostenvermeidung im Krankenhausbereich sei: Zum einen durch die Vermeidung von Klinikeinweisungen, zum anderen durch eine schnellere Entlassung, bei gesicherter und qualitativ hochwertiger Nachversorgung in der Häuslichkeit. „Auch die Prävention und frühzeitige Erkennung von Krankheiten im häuslichen Umfeld spielen dabei eine zentrale Rolle“, so der BVMed.

Nach der BVMed-Analyse weisen die aktuellen Versorgungsstrukturen ausgeprägte Schwächen bei der Sicherstellung der Versorgung in der Peripherie auf. Diese Risiken treffen zunehmend auf eine Patient:innengruppe, die in den kommenden Jahren weiterwachsen wird: Menschen mit chronischen Erkrankungen und Multimorbidität. „Das bestehende System ist nicht in der Lage, diesen Herausforderungen adäquat zu begegnen. Um die Gesundheitsversorgung auch künftig zu sichern, sind strukturelle Veränderungen, innovative Gesundheitslösungen und eine effiziente Ressourcennutzung zwingend notwendig“, so der BVMed.

Lösungspotenziale der häuslichen Versorgung

Der BVMed beschreibt in seinem Positionspapier drei Bereiche, um die nichtärztliche häusliche Versorgung zu stärken:

1. Homecare: Entlastung pflegerischer Strukturen und Stärkung der Patient:innen ohne Pflegedienst

Die Pflegefachkräfte von Homecare-Versorgern müssen stärker in die Strukturen eingebunden und für Behandlungspflege zugelassen werden. Maßgeblich für die Anerkennung von Leistungen sollte die Qualifikation der Person sein, nicht die Institution. Homecare muss stärker als Brücke zwischen Klinik, Arztpraxis, Angehörigen und Patient:innen genutzt werden, insbesondere um Versorgungslücken in ländlichen Regionen zu schließen.

2. Digitale und medizintechnische Innovationen besser nutzen: Innovationen systematisch integrieren

Der Zugang zu digitalen und medizintechnischen Innovationen muss beschleunigt werden. Der Gesetzgeber sollte eine Refinanzierung der Innovationen über die Regelversorgung ermöglichen. Der Ausbau digitaler Versorgungsstrukturen und telemedizinischer Anwendungen wie beispielsweise digitale Diagnose- und Überwachungsmaßnahmen sollte gefördert werden. Zudem müssen die Prävention und frühzeitige Erkennung von Krankheiten durch digitale Tools wie Wearables oder Monitoring gefördert werden.

3. Das Versorgungsnetzwerk auf eine neue Ebene heben: Vernetzung von Versorgungspartner:innen und Versorgungsinformationen weiterentwickeln

Wir benötigen den Aufbau eines sektorenübergreifenden Kommunikations- und Informationsnetzwerks, das alle Versorgungspartner:innen und alle Versorgungsinformationen – unter anderem auch aus Medizinprodukten – integriert. Dabei muss Interoperabilität und Datensicherheit gewährleistet sein. Alle Akteur:innen müssen für eine koordinierte Versorgung zügig digital angebunden werden.

Das Fazit von Juliane Pohl: „Es ist Zeit für ein neues Versorgungsverständnis. Die häusliche Versorgung muss als zentraler Bestandteil des Gesundheitssystems etabliert und weiterentwickelt werden. Sie ist menschenzentriert, effizient, zukunftssicher und sektorenübergreifend – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Dafür braucht es eine klare Ausrichtung auf Qualität, Effizienz und Miteinander, statt auf kurzfristige Kostenreduktion.“

Hinweis:
Das BVMed-Positionspapier „Digital und menschenzentriert - Häusliche Versorgung stärken und Potenziale nutzen“ kann unter www.bvmed.de/positionen heruntergeladen werden.

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