- Nachhaltigkeit Homecare-Management-Kongress 2025: Keynote zur Nachhaltigkeit
Welchen Hebel haben die Beteiligten im Gesundheitswesen, um das System nachhaltiger zu gestalten. „Unser größter Hebel ist die Prävention. Wir müssen vorbeugen und Krankheiten vermeiden“, so die klare Botschaft von Angelica Bergmann von der BKK ProVita auf dem BVMed-Homecare-Kongress. Die BKK verfolgt dabei einen integrativen Präventionsansatz von „Planetary Health“.
ArtikelBerlin, 24.09.2025
© BVMed-Akademie / Bild: Jens Ahner
Zum Kongressbeginn hielten Angelica Bergmann, Referentin für Nachhaltigkeit und Social Media Lead der BKK ProVita in München, sowie Martin König, Leiter Stabsstelle Nachhaltigkeit beim BKK Dachverband, eine Keynote zum Thema Nachhaltigkeit im Gesundheitssystem. Die Menschen werden zwar immer älter, verbleiben aber auch länger in Krankheit. Ein Großteil der Krankheitslast steht dabei im Zusammenhang mit Lebensstil- oder Umweltfaktoren. „Durch den Klimawandel gibt es neue Gesundheitsrisiken, beispielsweise steigt die Zahl der hitzebedingten Todesfälle, der Hautkrebserkrankungen oder der Allergien“, so König. Das Gesundheitssystem ist zweitgrößter Verursacher von CO2-Emissionen. Ein großer Hebel sei dabei das Thema Ernährung. Das Catering hat einen Anteil von 17 Prozent der Krankenhaus-Emissionen. Jeden Tag gibt es eine Million Krankenhausessen. Weniger Fleisch und mehr gemüsebasierte Ernährung würden Emissionen erheblich senken.
Welchen Hebel haben die Krankenkassen, um das System nachhaltiger zu gestalten? „Unser größter Hebel ist die Prävention. Wir müssen vorbeugen und Krankheiten vermeiden“, so die klare Botschaft von Angelica Bergmann. Die BKK verfolgt dabei einen integrativen Präventionsansatz von „Planetary Health“. Gesundheitsversorgung wird schon im Ansatz mit Nachhaltigkeit verbunden und Prävention vom Verhalten als auch den Verhältnissen hergedacht: „So kann die Gesundheitsförderung ein Motor für eine nachhaltige Entwicklung werden“. Zu den Strategien für Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen gehören Verträge zur Nachhaltigkeit mit Leistungserbringern, eine Verankerung des Nachhaltigkeitsgebots im Sozialgesetzbuch, eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie für das Gesundheitswesen sowie die ausreichende Finanzierung der Transformation.
Dorothee Bitters von GWQ ServicePlus forderte, eine nachhaltige Vertragsgestaltung in den Fokus zu nehmen. Dazu gehören nachhaltige Leitprinzipien bei der Vertragsgestaltung im Hilfsmittelbereich, mehr Transparenz durch Offenlegung von Anforderungen und Prozessen, Messbarkeit durch standardisierte und objektivierbare Nachhaltigkeitskennzahlen sowie Controlling durch die laufende Übermittlung von Daten zur Nachvollziehbarkeit und zur Qualitätssicherung. Eine nachhaltige Hilfsmittelversorgung fördere den Wettbewerb und trage zu einer CO2-Reduktion bei, so Bitters. „Wir können einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung des Gesundheitswesens leisten: durch die Implementierung von Prinzipien wie Recycling, Upcycling, Ressourcenschonung und die Umsetzung des Gedankens einer Kreislaufwirtschaft. Dadurch werden Leistungserbringer motiviert, nachweislich nachhaltige Produkte abzugeben und nachhaltige Prozesse zu etablieren.“ Zudem werde das Sachleistungsprinzip gestärkt und der Qualitätswettbewerb unter den Krankenkassen gefördert.
Weitere Pressetexte zum Homecare-Kongress 2025:
Politische Diskussionsrunde: Signale für Befugniserweiterung und ePA-Anbindung
Panel Versorgung der Zukunft: „Es geht nur mit Homecare“
Panel Hilfsmittel: Mehr Kompetenzen für die Versorger
Über den Veranstalter:
Mit der BVMed-Akademie stellt der BVMed seine Expertise allen Beteiligten in der Gesundheitsbranche in modernen Wissensformaten bereit und bietet eine Plattform für den interdisziplinären Austausch, um gemeinsam die Zukunft der Gesundheitsversorgung zu gestalten.
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