Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Herzklappenersatz Jetzt auch Mitralklappen-Therapie: Immer mehr Eingriffe schonend mittels Herzkatheter möglich

Artikel07.05.2014

© BVMed/Abbott Vascular Patienten mit Herzklappen-Erkrankungen können immer besser schonend mittels Herzkatheter ohne offene Operation behandelt werden. Nach den Erfolgen mit der minimalinvasiven (perkutanen) Implantation künstlicher Aortenklappen, die die Behinderung des Blutstroms aus dem Herzen beseitigt und den Rückstrom von Blut aus der Hauptschlagader ins Herz verhindert, ist es nun auch möglich geworden, die Mitralklappe, die den linken Herz-Vorhof von der linken Herzkammer trennt, ohne Öffnung von Brustkorb und Herz zu versorgen. Das berichtete Prof. Karl-Heinz Kuck (Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg) bei einer Pressekonferenz anlässlich der 80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim.

„Bei der Anuloplastie genannte Methode bleiben die Klappen-Segel intakt und der bindegewebige Ring (Anulus fibrosus), der sozusagen das Gerüst der Klappe bildet, wird enger gezogen“, erklärt Prof. Kuck. Dadurch kann eine undicht gewordene Klappe so verändert werden, dass sie wieder in der Lage ist, das Zurückströmen von Blut in den Vorhof zu verhindern. Dieser Eingriff wird häufig durchgeführt, indem das Herz eröffnet wird und Patienten während der Korrekturoperation mit der Herz-Lungen-Maschine am Leben erhalten werden. Diese Operation ist allerdings belastend, sodass sie sehr alten bzw. sehr kranken Menschen nicht zugemutet werden kann.

Keine Herz-Lungen-Maschine nötig

Seit kurzem ist es möglich, Patienten mit dem Herzkatheter und damit weit schonender zu versorgen. Bei dieser Prozedur kann das Herz während der gesamten Operation weiter schlagen, es ist kein Kreislaufersatz durch die Herz-Lungen-Maschine erforderlich. Mit dem über die Leiste eingeschobenen Katheter wird ein Kunststoffband in den Anulus (Klappenring) eingesetzt, das diesen enger macht.

Erste Erfahrungen mit dieser Methode, die mittlerweile europaweit an vier Zentren durchgeführt wird, sind ausgezeichnet, berichtet Prof. Kuck: „Es ist bisher kein einziger Patient während oder nach einem solchen Eingriff verstorben. Das ist insofern bemerkenswert, als wir nur sehr schwer kranke Menschen mit der neuen Methode behandelt haben. Bei allen Patienten ist es gelungen, den Ring in die Klappe einzubringen, bei den meisten hat das auch zu einer relevanten Verbesserung der Funktion der Klappe geführt. Bislang haben wir diesen Eingriff nur bei Patienten durchgeführt, die wir anders nicht versorgen konnten. Ich habe aber wenig Zweifel, dass dieses Verfahren langfristig auch bei Patienten mit geringerem Risiko zum Einsatz kommen wird. Dazu benötigen wir aber erst einmal Langzeitdaten. Grundsätzlich gibt es keinen Grund anzunehmen, dass etwas, das bei Hochrisikopatienten funktioniert, bei Patienten mit geringerem Risiko schlechter funktionieren sollte.“

Bei der Implantation künstlicher Aortenklappen steht bereits seit einigen Jahren ein Katheter-Verfahren (TAVI) zur Verfügung. Zu diesem gibt es nun ebenfalls erfreuliche neue Daten aus der kürzlich publizierten CoreValve High Risk Studie. Prof. Kuck: „In dieser Studie wurden Patienten mit einem mäßig hohen Risiko untersucht, bei denen eine Mortalität von 7 Prozent innerhalb von 30 Tagen zu erwarten ist.“

Wenn dermaßen kranke Patienten eine künstliche Aortenklappe erhielten, betrug die Sterblichkeit innerhalb eines Jahres nach Implantation einer TAVI 14,2 Prozent, nach einem Klappenersatz in offener Operation jedoch 19,1 Prozent. Auch die Häufigkeit von Schlaganfällen war 5,8 Prozent innerhalb von 12 Monaten in der TAVI-Gruppe geringer. Prof. Kuck: „Man sieht an diesen Daten, dass auch bei Patienten mit nicht extrem hohem Risiko die Sterblichkeit nach einer TAVI hochsignifikant geringer ist als nach einer offenen Operation. Es zeigt sich immer deutlicher, dass die perkutane Klappentherapie ein Segen ist, und zwar nicht nur für Patienten, die offen nicht operiert werden können.“ Das werde zukünftig zu einem breiteren Spektrum von Korrekturmöglichkeiten bei Klappenerkrankungen beitragen.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V., Pressemeldung vom 24. April 2014

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Wiederbelebung
    Kooperation „Herzsicher“ will Laienreani­mationsquote ausbauen

    Die Deutsche Herzstiftung und die Björn Steiger Stiftung wollen die Laienreanimations­quote in Deutschland ausbauen und gemeinsam ihre politische Reichweite erhöhen, berichtet das Deutsche Ärzteblatt Online.

    Artikel23.07.2024

    Mehr lesen
  • Wiederbelebung
    Herz-Kreislaufstillstand: Notärzte wollen mehr Digitalisierung, Technik und Koordination

    Die Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands veröffentlicht ein Maßnahmenbündel, mithilfe dessen die Versorgung von Menschen mit Herz-Kreislaufstillstand verbessert würde, berichtet die ÄrzteZeitung Online.

    Artikel23.07.2024

    Mehr lesen
  • Adipositas
    BVMed begrüßt DMP-Regelungen im Herz-Gesetz: „Bessere Überführung in die Regelversorgung“

    Der BVMed begrüßt die Regelungen zur Stärkung und Weiterentwicklung der Disease-Management-Programme (DMP), die im Herz-Gesetz vorgesehen sind. Die geplanten Maßnahmen zur Überführung der DMP in die Regelversorgung sichern den zeitnahen Zugang für alle chronisch Kranken. Sie seien insbesondere für die DMP-Programme zu chronischer Herzinsuffizienz, Adipositas und Diabetes dringend geboten.

    Pressemeldung18.07.2024

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Case-Study-Workshop
    MedTech-Marketing

    Die Digitalisierung, die Internationalisierung der Märkte und der Wettbewerbsdruck haben einen großen Einfluss auf das Marketing eines Unternehmens. Produkt- und Marketingmanager:innen haben somit eine Schlüsselrolle für den Unternehmenserfolg. Die richtige Strategie entwickeln, Produktvorteile erkennen und im Zusammenspiel mit Agenturen an Entscheidungsträger:innen und Kundschaft...

    Workshopon-site
    Berlin, 19.09.2024 09:00 - 17:30 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: MedTech-Marketing
  • Onlineseminar
    MDR Online-Seminar | Lieferantenmanagement

    Die MDR stellt die Hersteller in Bezug auf das Lieferantenmanagement vor neue Herausforderungen. Es bestehen berechtigte Interessen der Hersteller gegenüber seinem Lieferanten und umgekehrt.

    Seminardigital
    24.09.2024 10:00 - 12:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Recht

    Zur Veranstaltung: Lieferantenmanagement
  • Branche
    BVMed-Jahrespressekonferenz und Medienseminar

    Zu Beginn des 25. Berliner Medienseminars stellt der BVMed im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz die Ergebnisse seiner aktuellen Herbstumfrage 2024 zur Lage der MedTech-Branche vor. Daraus abgeleitet werden erforderliche Maßnahmen, um den MedTech-Standort Deutschland zu stärken. Im Anschluss steht die medizinische Versorgung der Zukunft im Fokus: sicher, effizient und datengetrieben....

    Konferenzhybrid
    22.10.2024 10:00 - 12:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: BVMed-Jahrespressekonferenz 2024 und 25. Berliner Medienseminar (hybrid)

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen