Endoprothetik

Factsheet zum "Weißbuch Gelenkersatz"

Das "Weißbuch Gelenkersatz", das vom IGES im Auftrag des BVMed erstellt wurde und im Juni 2016 im Springer-Verlag erschienen ist, enthält erstmals alle wissenschaftlichen Daten zum Hüft- und Kniegelenkersatz in Deutschland und liefert begleitende Experteneinschätzungen.

Download des Weißbuchs (Juni 2016, pdf-Datei, 150 Seiten - 3,17 MB)
English version "White Paper on Joint Replacement" (June 2016, pdf, 144 pages - 8,8 MB)
Download des Factsheets

  • 2014 haben in Deutschland rund 370.000 Menschen ein neues Hüft- (219.000) oder Kniegelenk (149.000) erhalten.
  • Proportional zur demografischen Entwicklung haben in den letzten zehn Jahren die Eingriffszahlen insgesamt um nur 1,4 Prozent (Hüft-OPs) bzw. 1,7 Prozent (Knie-OPs) zugenommen.
  • 80 Prozent der Ersteingriffe an der Hüfte gehen auf meist altersbedingten Gelenkverschleiß (Arthrose) zurück.
  • 96 Prozent der Ersteingriffe am Knie gehen auf Arthrose zurück.
  • 40 Prozent der Patienten sind bei den Ersteingriffen im Alter
  • zwischen 70 und 79 Jahren. Dies ist damit die größte Patientengruppe.
  • 60 Prozent der Ersteingriffe bei Hüfte und Knie betreffen Frauen.
  • 2013 wurden rund 27.000 Wechseleingriffe an der Hüfte und 17.000 am Knie durchgeführt. Diese Wechseleingriffe betreffen nicht fehlerhafte Operationen desselben Jahres, sondern beziehen sich auf die kumulierten Operationen der letzten Jahre und Jahrzehnte.

Fakten zum Gelenkersatz

  • Die Gelenkersatzoperation ist einer der erfolgreichsten chirurgischen Eingriffe der letzten Jahrzehnte. Sie ermöglicht Patienten wieder Mobilität und weitgehende Schmerzfreiheit.
  • Die Qualitätskennzahlen zeigen: Gelenkersatz-Patienten sind in Deutschland sehr gut versorgt
  • Die Entwicklung der Eingriffszahlen und der Indikationsstellung zeigt, dass in Deutschland keineswegs zu viel operiert wird.
  • Die Lebensdauer (Standzeit) einer Endoprothese hängt von vielen Faktoren ab: etwa vom Krankheitsbild, Begleiterkrankungen, von Operationstechniken, aber auch von der Beanspruchung.
  • Die Anforderungen an den künstlichen Gelenkersatz werden – unter anderem bedingt durch die demografischen Veränderungen – steigen. Immer mehr Menschen werden nicht nur immer länger, sondern auch immer aktiver mit einem Gelenkersatz leben

Zum Weißbuch

Das "Weißbuch Gelenkersatz", das vom IGES-Institut im Auftrag des BVMed verfasst wurde, fasst erstmals alle wissenschaftlichen Daten zum Hüft- und Kniegelenkersatz in Deutschland zusammen und liefert begleitende Experteneinschätzungen.

Download-Link: www.bvmed.de/weissbuch-gelenkersatz
Download of the English version: www.bvmed.de/white-paper-joint-replacement
  • Weitere Artikel zum Thema
  • EPRD veröffentlicht Jahresbericht 2023: Der Anteil der Implantatlockerungen ist zurückgegangen

    Das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) hat seinen Jahresbericht 2023 veröffentlicht. Erstmals überschritten die Zahlen der ans EPRD gemeldeten Hüft- und Knieendoprothesen-OPs mit 347.702 Dokumentationen das Niveau der Vorpandemiezeit. Dies bedeutet einen Anstieg um knapp neun Prozent gegenüber dem Höchstwert aus 2019. Insgesamt wurden 177.826 Hüfterstimplantationen und 137.030 Erstimplantationen am Kniegelenk 2022 dokumentiert. Mehr

  • MedTech-Forschende im Porträt | „Innovationsfähigkeit des Mittelstands stärken“

    Der Forschungsstandort Deutschland zeichnet sich durch eine gut vernetzte Community medizinischer und wissenschaftlicher Fachkräfte und innovativer mittelständischer Unternehmen aus. Im Gespräch mit den Forschern PD Dr. habil. Frank Seehaus und Dr.-Ing. Ulrike Deisinger vom BVMed-Mitgliedsunternehmen Peter Brehm wird gleichzeitig deutlich: die EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) und der damit verbundene bürokratische Mehraufwand „lässt innovative Produktneuentwicklungen und Forschung national auf der Strecke bleiben und in andere Länder, wie zum Beispiel die USA, abwandern“, so Seehaus. Deshalb sei es wichtig, die nationale Forschungsförderung in Deutschland zu stärken. Mehr

  • Weltweit drittgrößtes Endoprothesenregister Deutschland zieht erfolgreiche 10-Jahres-Bilanz

    Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) warnt davor, beim Aufbau des Implantateregisters Deutschland auf das Know-how und den Datenschatz des EPRD zu verzichten. Planungen des Bundesgesundheitsministeriums zufolge soll ein neues Implantateregister mit eigener Behörde geschaffen werden. Das EPRD ist vor zehn Jahren in seinen Probebetrieb gestartet. Auf Initiative der DGOOC gemeinsam mit Kliniken, dem AOK-Bundesverband und dem Verband der Ersatzkassen (vdek) sowie dem BVMed ist innerhalb kürzester Zeit Europas zweitgrößtes medizinisches Register für Hüft- und Knieendoprothetik entstanden. Mehr


©1999 - 2024 BVMed e.V., Berlin – Portal für Medizintechnik