Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Hintergrund und aktueller Stand

US-Zölle

Am 9. April wurden die rezirpoken Zölle von Donald Trump ausgesetzt. Die Zölle auf Aluminium und Stahl sowie der Basis-Zollsatz von 10 Prozent bleibt weiterhin bestehen. Die von der EU am 9. April 2025 beschlossenen Gegenmaßnahmen wurden deswegen sofort ausgesetzt. Seitdem bemüht sich die EU um eine Lösung. EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič reiste nach Washington uns suchte einen Dialog.

Am 2. April 2025 hat US-Präsident Donald Trump umfassende Zölle auf Importe aus der Europäischen Union erlassen (Executive OrderExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.). Diese Maßnahmen umfassen einen allgemeinen Zollsatz von 20 % auf EU-Produkte (Annex I). Ausgenommen von diesen Zöllen sind unter anderem:

  • Stahl- und Aluminiumprodukte: hier wird ein Zollsatz von 25 % fällig
  • Halbleiter und Holzprodukte: hier wird ein Zollsatz von 10 % fällig
  • Weitere Ausnahmen finden sich in Annex II

EU-Gegenzölle

Die Europäische Union hat angekündigt, im Falle der Umsetzung dieser Zölle sofortige Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Insbesondere Bernd Lange MdEP, Vorsitzender des Handelsausschusses im Europäischen Parlament, betonte in einem Pressestatement die Entschlossenheit der EU, auf die protektionistischen Maßnahmen der USA entsprechend zu reagieren. Er verwies auf die Möglichkeit gezielter Gegenzölle auf US-Exporte, um die europäischen Interessen zu schützen.

Das kürzlich vorgeschlagene EU-Paket mit Gegenmaßnahmen umfasst über 800 Handelscodes für Medizintechnologien, darunter fertige Medizinprodukte sowie eine Vielzahl von Kernkomponenten, die für das Funktionieren von Medizinprodukten erforderlich sind.

Die Europäische Kommission hat ihre öffentliche Konsultation zu einer Liste von EU-Gegenmaßnahmen abgeschlossen, die sowohl für Importe aus den Vereinigten Staaten als auch für Exporte in die Vereinigten Staaten gelten könnten. Damit ist der Weg für ein zweites Paket von Vergeltungsmaßnahmen geebnet.

Auswirkungen der Zölle

Medizintechnologien sind für Patient:innen und die Gesundheitssysteme unverzichtbar: Diagnose, Behandlung und Genesung hängen in hohem Maße von ihnen ab. Der Sektor ist auch ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Stärke und industrielle Widerstandsfähigkeit Europas. Handelsstörungen und Zölle gefährden den Zugang zu diesen entscheidenden Technologien.

Warum stellen Zölle für Medizintechnologien eine Herausforderung dar?

  • Medizintechnologien sind von komplexen globalen Lieferketten und fortschrittlichen Materialwissenschaften abhängig.
  • Einige Geräte erfordern bis zu tausend Komponenten aus verschiedenen Regionen.
  • Rohstoffe und Halbfertigteile werden häufig zwischen internationalen Produktionsstätten transportiert, um dort einer speziellen Verarbeitung unterzogen zu werden.
  • Der Austausch von Komponenten ist dabei keine einfache Option. In einigen Fällen gibt es keine Alternative. Wo Ersatz möglich ist, ist der Prozess der erneuten Validierung langwierig und ressourcenintensiv.
  • Verzögerungen beim Zugang zu Medizintechnik würden letztlich den Patient:innen schaden.

Forderungen der MedTech-Branche

Die Politik muss die realen Auswirkungen von Zöllen auf lebensrettende Medizintechnologien berücksichtigen.

Wir fordern:

  • Medizintechnologien von jeglichen Handelszöllen oder Ausfuhrbeschränkungen ausnehmen.
  • Medizintechnologien in ein „Zero for Zero”-Zollabkommen für Industriegüter oder in eine andere Verhandlungslösung zur Abschaffung von Zöllen auf beiden Seiten des Atlantiks aufnehmen und vorrangig behandelt werden.
„Patient:innen dürfen nicht zu Kollateralschäden in einem Handelsstreit werden. Die Sicherung ihres Zugangs zu den Technologien, auf die sie angewiesen sind, muss eine gemeinsame Priorität bleiben.
Dr. Marc-Pierre MöllBVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied

Es muss jetzt gehandelt werden, um Patient:innen zu schützen und den Zugang zu lebenswichtigen Gesundheitslösungen zu erhalten.

Import- und Export-Zahlen

Export- und Import-Zahlen (Quelle: US-Verband AdvaMed):

US MedTech Imports

US MedTech Exports

From the EU
2024: 28.226.310.460 USD
2023: 26.284.911.279 USD

To the EU
2024: 25.647.615.109 USD
2023: 26.295.149.161 USD

From Germany
2022: 8.607.893.393 USD
2023: 8.705.156.963 USD
2024: 9.691.775.600 USD

To Germany
2022: 5.374.550.610 USD
2023: 5.540.328.041 USD
2024: 5.018.666.501 USD

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Standort Deutschland
    Leitwirtschaft Medizintechnik: BVMed und SPECTARIS fordern eigenständige MedTech-Strategie

    Die MedTech-Verbände BVMed und SPECTARIS fordern von der neuen Bundesregierung eine koordinierte industriepolitische Unterstützung und eine eigenständige MedTech-Strategie, die medizintechnische Innovationen gezielt fördert. Die beiden Verbände legen dafür ein gemeinsames Positionspapier mit konkreten Forderungen zu sieben Themenbereichen vor.

    Pressemeldung27.06.2025

    Mehr lesen
  • Standort Deutschland
    BVMed-Vize Stamm: MedTech braucht einen institutionalisierten Dialog- und Strategieprozess

    Einen „institutionalisierten Dialog- und Strategieprozess der Bundesregierung für die Leitwirtschaft Medizintechnik“ forderte die stellvertretende BVMed-Vorstandsvorsitzende Dorothee Stamm auf dem Fraunhofer Imaging Day in Berlin. Dabei sollte nicht nur das Ressort Gesundheit, sondern auch Wirtschaft und Forschung einbezogen werden.

    Pressemeldung24.06.2025

    Mehr lesen
  • Zölle
    Merz zu Zöllen / BVMed: „Kanzler muss auch MedTech mit nach Brüssel nehmen“

    Bundeskanzler Merz hat auf dem Tag der Industrie seine Verhandlungstaktik im Vorfeld des EU-Gipfels und den Zollverhandlungen mit den USA vorgestellt. Er betonte, dass es zu schnellen gemeinsamen Entscheidungen für wenige große Industriebereiche kommen müsse – und nannte Automobil, Chemie, Pharma, Maschinenbau. Der Appell des BVMed an den Kanzler: „Nehmen Sie die Medizintechnik mit nach Brüssel!"

    Pressemeldung23.06.2025

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Gesprächsforum
    FemTech - Gesundheitsdaten für die Forschung und Entwicklung (rechts-) sicher nutzen

    Eine gemeinsame Veranstaltung von Taylor Wessing und BVMed widmet sich der Frage, wie der Gender-Data-Gap geschlossen werden kann, um eine gerechtere und genauere Datengrundlage für die Forschung und Entwicklung zu schaffen.

    GesprächsforumVor Ort
    Berlin, 24.06.2025 17:00 - 20:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Digitalisierung

    Zur Veranstaltung: Datenschätze heben: Wie lassen sich Gesundheitsdaten für die Forschung und Entwicklung (rechts-) sicher nutzen?
  • Präsenz-Seminar
    MDR Präsenz-Seminar | EUDAMED & UDI

    SeminarVor Ort
    25.06.2025 09:00 - 15:30 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: EUDAMED & UDI
  • Konferenz
    BVMed-Hygieneforum 2025

    Das BVMed-Hygieneforum widmet sich auch dieses Jahr wieder zentralen Herausforderungen der Infektionsprävention in der stationären wie auch ambulanten Versorgung. Fachexpert:innen tragen wichtige Themen vor, zu denen wir dann gemeinsam diskutieren wollen. Melden Sie sich noch heute an. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.

    KonferenzHybrid
    Berlin, 11.12.2025 09:30 - 15:30 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Hygiene

    Zur Veranstaltung: BVMed-Hygieneforum 2025

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen