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 - Inkontinenz Aktionswoche Inkontinenz: „Mehr individuelle Versorgung“

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) setzt sich zur Welt-Kontinenz-Woche, die vom 16. bis 22. Juni 2025 stattfindet, dafür ein, individuelle Versorgungsbedarfe von Inkontinenz-Patient:innen stärker in den Hilfsmittel-Versorgungsverträgen der Krankenkassen abzubilden. „Die unterschiedlichen Bedarfe der Betroffenen – ob ambulante Selbstversorger:innen, chronisch Kranke, mehrfach behinderte Menschen oder Betroffene in stationären Pflegeeinrichtungen – müssen deutlich besser berücksichtigt und auch erstattet werden“, sagte BVMed-Hilfsmittelexpertin Juliane Pohl im Interview mit dem Portal pflege.de.

PressemeldungBerlin, 12.06.2025, 46/25

© AdobeStock 59031417 Die 17. Welt-Kontinenz-Woche vom 16. bis 22. Juni 2025 ist eine deutschlandweite Aktionswoche, die Betroffenen Mut machen soll, sich mit dem Thema Inkontinenz auseinanderzusetzen.

Inkontinenz betrifft in Deutschland insgesamt rund 10 Millionen Menschen. Für Menschen mit einer Harn- oder Stuhlinkontinenz ist ihre Erkrankung oft belastend und mit Tabus behaftet. „Das ist leider weiterhin ein Thema und verhindert oder verzögert Diagnose sowie die Einleitung von Therapie und Versorgung. Dabei gibt es heutzutage für jede Form der Inkontinenz geeignete Therapien und Hilfsmittel“, so Juliane Pohl. Nach wie vor werde über Inkontinenz zu wenig in der Öffentlichkeit gesprochen. „Das führt bei vielen betroffenen Personen zu Unsicherheit im Umgang mit anderen und oftmals zum Rückzug, bis hin zur Isolation“, erläutert die BVMed-Expertin. Wichtig sei deshalb, die Betroffenen über Versorgungsoptionen, Versorgungsansprüche und ihre individuellen Handlungsoptionen aufzuklären, „damit die Menschen für eine qualitätssichere und individuell geeignete Versorgung eintreten können“.

Der BVMed verweist insbesondere auf die positiven Effekte einer guten Versorgung für Gesellschaft und Volkswirtschaft. „So trägt die Hilfsmittelversorgung beispielsweise täglich dazu bei, dass Millionen von Betroffenen weiter eine Teilhabe in der Gesellschaft möglich ist – wenn die Versorgung passend und qualitätssicher ist. Die richtige Hilfsmittelversorgung steigert damit Lebensqualität, gibt neuen Lebensmut und rückintegriert Betroffene – gerade mit Inkontinenz – in ihre sozialen Kontaktpunkte“, so Pohl im Experteninterview mit dem Pflegeportal.

Bei der Auswahl der individuell notwendigen Produkte, auf Grundlage der ärztlichen Verordnung, können insbesondere die geschulten und erfahrenen Versorgungsspezialist:innen der Homecare-Unternehmen unterstützen. „Spezialisierte Homecare-Unternehmen und andere Leistungserbringer spielen eine zentrale Rolle in der täglichen Versorgung von Menschen mit Inkontinenz. Sie liefern nicht nur die notwendigen Hilfsmittel, sondern nehmen die Sorgen der Betroffenen auf, führen die notwendige Anamnese – unter Berücksichtigung der Begleiterkrankungen – durch, bemustern, beraten und unterstützen bei der Anwendung und Anpassung der Produkte“, so Pohl. „Durch ihre Expertise und Erfahrung tragen sie also maßgeblich zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung bei.“

5 Schritte der Versorgung mit Inkontinenz-Hilfsmitteln

Die Versorgung mit Inkontinenz-Hilfsmitteln erfolgt dabei in mehreren klar definierten Schritten und ist darauf ausgerichtet, eine individuell passende und medizinisch zweckmäßige Lösung für die Betroffenen zu finden.

1. Ärztliche Verordnung
Der erste Schritt ist in der Regel ein Arztbesuch, bei dem die Diagnose gestellt und die Notwendigkeit eines Hilfsmittels – etwa Katheter oder aufsaugende Inkontinenzprodukte – festgestellt wird. Der Arzt oder die Ärztin erstellt eine entsprechende Verordnung.

2. Kontakt zum Hilfsmittelleistungserbringer
Mit dieser Verordnung wenden sich Patient:innen oder Angehörige an einen Hilfsmittel-Leistungserbringer. Häufig übernimmt das auch das medizinische Fachpersonal in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen bereits im Vorfeld, etwa bei der Entlassung. Die Versicherten haben dabei das freie Wahlrecht und dürfen aus allen Vertragspartnern ihrer Krankenkasse einen geeigneten wählen.

3. Individuelle Beratung und Bedarfserhebung
Fachberater:innen des Hilfsmittelleistungserbringers ermitteln gemeinsam mit den Betroffenen – idealerweise in Absprache mit Angehörigen oder der Pflegefachperson – den individuellen Versorgungsbedarf. Dabei werden Faktoren wie Mobilität, manuelle Fähigkeiten, Hautzustand, Lebensumfeld sowie persönliche Präferenzen berücksichtigt.

4. Produktauswahl und Anleitung
Auf Basis dieser Informationen wird ein geeignetes Produkt ausgewählt und bereitgestellt. Der Hilfsmittel-Leistungserbringer, beispielsweise das spezialisierte Homecare-Unternehmen oder das Sanitätshaus, übernimmt hier auch die Einweisung in die korrekte Anwendung, erklärt Wechselrhythmen, hygienische Maßnahmen und gibt praktische Tipps für den Alltag.

5. Kontinuierliche Versorgung und Betreuung
Nach der Erstversorgung sorgt der Hilfsmittel-Leistungserbringer für die regelmäßige Nachlieferung der Hilfsmittel und bleibt für Rückfragen, Probleme oder Änderungsbedarf erreichbar. Bei Bedarf erfolgt eine Nachjustierung der Versorgung oder ein Produktwechsel, beispielsweise bei Unverträglichkeiten oder sich ändernden Bedürfnissen.

BVMed-Expertin Juliane Pohl: „Dieser strukturierte Ablauf für die Hilfsmittel-Versorgung trägt dazu bei, Unsicherheiten zu reduzieren, Komplikationen zu vermeiden und den Inkontinenz-Betroffenen eine sichere, würdige und selbstbestimmte Versorgung zu ermöglichen. Die Abrechnung mit der Krankenkasse erfolgt direkt durch den Versorger.“

Weiterführende Informationen gibt es im BVMed-Themenportal unter www.bvmed.de/inkontinenz.

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