Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Wiederbelebung Schüler in Nordrhein-Westfalen sollen Reanimation lernen Deutsches Ärzteblatt Online vom 16. Oktober 2023

ArtikelDüsseldorf, 24.10.2023

© AdobeStock @Platoo Studio Alle Schüler in Nordrhein-Westfalen (NRW) sollen künftig die Laienreanimation erlernen. Nach dem Willen von Schulministerin Dorothee Feller (CDU) sollen in Zukunft alle Kinder und Jugendlichen in NRW den Ablauf nach der Formel „Prüfen – Rufen – Drücken“ mindestens einmal in ihrer Schullaufbahn einüben. „Wir wollen in dieser Legislaturperiode die Voraussetzungen dafür schaffen, dass künftig alle unsere Schüle­rinnen und Schüler zu Lebensretterinnen und Lebensrettern ausgebildet werden können“, sagte die Ministerin zum Weltreanimationstag.

Mehr als 200 Schulen in NRW haben sich bereits an einem Modellvorhaben beteiligt, das im Schuljahr 2017/2018 gestartet war. Im Mittelpunkt stand ein Train-the-Teacher-Ansatz. In einem ersten Schritt wurden dabei Lehrkräfte von Ärztinnen und Ärzten geschult. Anschließend haben die Lehrkräfte ihr Wissen an die Schüler weitergegeben. Dieses Modell wird auch im laufenden Schuljahr fortgesetzt: Zur Schulung der Lehrkräfte kooperieren die Bezirksregierungen dabei mit den Universitätskliniken Aachen, Köln und Münster sowie mit dem Florence-Nightingale-Krankenhaus Düsseldorf, dem Franziskus-Hospital Bielefeld und dem Marien-Krankenhaus Soest.

Das Projekt wurde auch durch den Einsatz der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivme­dizin (DGAI) initiiert und wird von der medizinischen Fachgesellschaft sowie der Stiftung Deutsche Anästhe­siologie begleitet und unterstützt. „Richtig angeleitet, kann jeder und jede die Sofortmaßnahmen zur Wiederbelebung schnell erlernen“, erklärte Hugo Van Aken. Der frühere Präsident der DGAI und langjähriger Direktor der Klinik für Anästhesiologie, ope­rative Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Münster ist einer der Impulsgeber des Projektes „Laienreanimation an Schulen in Nordrhein-Westfalen“.

Der Landesverband Niedersachsen des Marburger Bund fordert zum Weltreanimationstag einen Wiederbele­bungsunterricht auch an niedersächsischen Schulen. „Je früher das Thema Wiederbelebung vermittelt wird, desto mehr sensibilisieren wir auch bereits junge Menschen dafür – und retten damit Menschenleben“, sagte der zweite Landesvorsitzende, Andreas Hammerschmidt. Sinnvoll seien pro Jahr zwei Stunden spezieller Unterricht für Schüler ab der siebten Klasse. „Schätzungsweise 10.000 Menschen mehr könnten gerettet werden, wenn die Laienreanimationsrate auf das Niveau anderer Länder stiege, denn die Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt mit jeder Minute“, sagte der erste Vorsitzende des Landesverbandes, Hans Martin Wollenberg.

Laut einer Bevölkerungsumfrage im Auftrag des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) wünscht sich eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung mehr Aufklärung zu Erste-Hilfe-Maßnahmen und den Einsatz von Laiendefibrillatoren, um die Lebensrettung bei Herz-Kreislaufstillständen durch Ersthelfer zu verbessern. „Der plötzliche Herztod braucht in Deutschland mehr Beachtung. Denn bei der Überlebensrate sind andere Länder deutlich besser als wir. Die Bevölkerungsumfrage zeigt, dass sich die Menschen mehr Aufklärung und Informationen wünschen“, sagte der BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Marc-Pierre Möll.

Viele Menschen frischen ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse allerdings aus eigenem Antrieb nicht auf und sind dann im Notfall unsicher. Bei mehr als jedem oder jeder Vierten beziehungsweise 26 Prozent liegt dieser Kurs be­reits mehr als 20 Jahre zurück, wie eine heute veröffentlichte Forsa-Umfrage für die Techniker Krankenkasse zeigt. Bei über 60-Jährigen betrifft das mit 52 Prozent sogar gut jeden Zweiten.

Je länger der letzte Erste-Hilfe-Kurs zurückliegt, desto unsicherer sind Menschen im Notfall. Zwar wissen mit 80 Prozent vier von fünf Erwachsenen, wie eine Herzdruckmassage funktioniert – allerdings nur, wenn der Kurs nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Bei den Befragten, deren Kurs zwei bis fünf Jahren her ist, weiß mit 53 Prozent nur noch etwa jede oder jeder Zweite gut Bescheid. Liegt der Erste-Hilfe-Kurs mehr als 20 Jahre zurück, fühlen sich nur noch dreizehn Prozent sicher im Umgang mit der Herzdruckmassage, und 26 Prozent der Befragten verloren dieses Wissen ganz. Das Meinungsfor­schungsinstitut Forsa befragte vom 11. April bis zum 2. Mai 2023 bundesweit 1.400 Menschen ab 18 Jahren.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt Online vom 16. Oktober 2023

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Notfallversorgung
    Reform der Notfallversorgung: „Bevölkerung durch AEDs und Verbandkästen aktiv einbinden“

    Der BVMed fordert in seiner Stellungnahme zur Reform der Notfallversorgung, die Bevölkerung bei den Themen Laien-Defibrillatoren (AED) und Verbandkästen aktiver einzubinden. So sei beispielsweise bei Fällen von Herz-Kreislaufstillstand außerhalb der Kliniken das schnelle Handeln von Laien entscheidend.

    Pressemeldung04.12.2025

    Mehr lesen
  • Wiederbelebung
    Aktuelle Daten des Deutschen Reanimationsregisters: 370 Menschen pro Tag erlitten 2024 einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand

    2024 erlitten in Deutschland schätzungsweise rund 136.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand. Das waren durchschnittlich 370 Menschen pro Tag. Bei etwa der Hälfte – rund 67.000 Patientinnen und Patienten – begann der Rettungsdienst mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Das zeigen die aktuellen Daten des Deutschen Reanimationsregisters.

    Artikel13.08.2025

    Mehr lesen
  • Erste Hilfe
    BVMed für Reanimations- und Erste-Hilfe-Einführung an Schulen

    Der BVMed begrüßt den Beschluss Nordrhein-Westfalens, ab dem Schuljahr 2026/27 einen Reanimations-Unterricht für alle Schüler:innen der Sekundarstufe I verpflichtend einzuführen. Ergänzend schlägt der deutsche MedTech-Verband eine Einführung in die Grundlagen der Erste Hilfe ab der 7. Klasse vor, um den Umgang mit Verbandmaterialien im Notfall zu erlernen.

    Pressemeldung16.07.2025

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • 13.01.2026
    BVMed Data Talk: Patente in der Medizintechnik und China auf dem Weg zur Weltmacht

    "Innovationen in der Medizintechnikbranche" ist eine oft befundende oder geforderte Aussage. Erstmalig machen wir uns auf den Weg, diese Innovationen der Branche auch mit Evidenz zu unterlegen. Die BVMed Institut-Studie zu den Patentanmeldungen der Branche im Zeitraum von 2012 bis 2022 soll aufzeigen, welche Innovationskraft Medizintechnik in Deutschland hat und wo sich noch Potenziale verbergen.

    GesprächsforumDigital
    13.01.2026 13:00 - 14:00 Uhr
    Veranstalter: Institut
    Schwerpunkt: Sonstiges

    Zur Veranstaltung: BVMed-Institut Data Talk
  • Recht
    BVMed Legal Lunch: Greenwashing – Neue Spielregeln für Nachhaltigkeitsversprechen

    Neue Vorgaben für Greenwashing und Social Washing: Wir stellen Ihnen wichtige Änderungen durch die Umsetzung der EmpCo-Richtlinie (EU) 2024/825 vor. Ab September 2026 gelten neue Regeln für Nachhaltigkeitsversprechen in der Unternehmenskommunikation und Produktwerbung auch für Medizinprodukte. Erfahren Sie, wie Sie sich als Hersteller und Händler vorbereiten können.

    GesprächsforumDigital
    29.01.2026 12:00 - 13:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Recht

    Zur Veranstaltung: BVMed Legal Lunch
  • Recht
    BVMed Legal Lunch: Medfluencer, Social Media & MedTech: Chancen nutzen, Risiken kennen

    Medfluencer sind die Influencer des Gesundheitswesens, oftmals sind sie selbst Ärzt:innen bzw. kommen aus der Gesundheitsbranche: Sie klären auf, erklären komplexe Zusammenhänge in Social Media – und prägen damit die Meinung von Patientinnen und Patienten oft stärker als klassische Werbung. Doch was bedeutet das für MedTech-Unternehmen, die mit solchen Expert:innen zusammenarbeiten möchten?

    GesprächsforumDigital
    24.02.2026 12:00 - 13:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Recht

    Zur Veranstaltung: BVMed Legal Lunch

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen