Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - MDR PZ zur Debatte im Bundestag: "Union beißt mit Medizinprodukte-Antrag auf Granit"

Die Versorgung mit Medizinprodukten ist nach Angaben der Branche in Gefahr. Die Unionsfraktion hat das Thema im Bundestag erneut auf den Tisch gebracht. Die Ampel-Koalition reagierte zurückhaltend, berichtet die Pharmazeutische Zeitung (PZ).

ArtikelBerlin, 17.04.2024

© Deutscher Bundestag/ Thomas Trutschel/ photothek.net Es gibt zu wenig Benannte Stellen, um Medizinprodukte nach den neuen EU-Anforderungen zu bewerten. Seit der Medical Device Regulation (MDR) ist der Zertifizierungsaufwand deutlich gestiegen, weil eine Neubewertung der Risikoklassen verlangt wird. Als Folge war es bereits zu Versorgungsproblemen gekommen, bewährte Produkte verschwanden vom Markt oder die Hersteller verlegten die Zulassung in die USA, wo das Verfahren einfacher ist. Hierzulande dauert es durchschnittlich 18 Monate bis ein Produkt zertifiziert ist.

Als die Unionsfraktion das Problem am 11. April 2024 wieder auf die Tagesordnung im Bundestag brachte, hielten die Ampel-Politiker dagegen. Der Bundestag hält sich nicht recht für zuständig, wie sich in der Debatte zum Antrag der CDU/CSU-Fraktion "Versorgung mit Medizinprodukten sicherstellen – Gesundheitswirtschaft nachhaltig stärken" zeigte.

Die Unionsfraktion hatte unter anderem Kapazitätsanpassungen und Effizienzsteigerungen gefordert, um die Zertifizierung der Medizinprodukte zu beschleunigen. Darüber hinaus pochte sie auf Bürokratieabbau bei der technischen Dokumentation und plädierte generell für mehr digitale Prozesse. Abschaffen will die Union am liebsten die Rezertifizierung im fünfjährigen Rhythmus, wenn es um Produkte niedriger Risikoklassen geht – zumal sich diese durch die Benannten Stellen ohnehin in beständiger Kontrolle befänden, hieß es. Außerdem ist die Rede von Sonderregelungen für Nischenprodukte sowie der Einführung eines Fast-Track-Verfahrens für Innovation.

Auch aus wirtschaftspolitischer Perspektive zeichneten sich dramatische Konsequenzen ab, kritisierten die Unions-Politiker. Produktion und Umsatz gingen für Europa "irreversibel verloren". Die Verbände schätzen demnach, dass in Deutschland und Europa mindestens 10 Prozent der Unternehmen aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen vom Markt verschwinden werden.

Viel Verständnis zeigten die Ampelfraktionen nicht für die Forderungen der Union. Die SPD-Gesundheitspolitikerin Martina Stamm-Fibich erachtet diese zum Teil bereits für erfüllt. Die Sonderregelungen für Nischenprodukte sowie nationale Sonderzulassungen gebe es bereits. Außerdem habe sich Deutschland für die Verlängerung der Übergangsfristen eingesetzt. Weiteres könne die Bundesregierung nicht erfüllen.

Paula Piechotta (Grüne) erklärte, der Bundestag werde sich um andere Standortfaktoren bemühen. Zum Beispiel könne er die Medizintechnologie-Branche im parlamentarischen Verfahren zum Medizinforschungsgesetz berücksichtigen. Die FDP-Politikerin Kristine Lütke stimmte zu, dass die EU-Kommission bei der Neuregelung über das Ziel hinausgeschossen sei.

Im Anschluss an die Debatte ist der Antrag zur weiteren Beratung beim federführenden Gesundheitsausschuss gelandet.

Quelle: Pharmazeutische Zeitung vom 15. April 2024Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • MDR
    EPSCO-Initiative zur MDR bringt EMA ins Spiel: BVMed für „mehr Harmonisierung durch Zentralisierung“

    Der BVMed begrüßt, dass sich nach der Resolution des EU-Parlaments vom Oktober 2024 nun auch der Rat in seiner EPSCO-Sitzung am 2./3. Dezember 2024 zur zügigen Verbesserung der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) positioniert hat. Das Papier der deutsch-französischen Initiative enthält „gute Ansätze für die weitere Diskussion von Kommission, Parlament und Rat“, kommentiert BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. „Es ist ein gutes Signal, dass sich Kommission, Parlament, Rat und betroffene Industrie im Ziel einig sind: die Entbürokratisierung der MDR und eine bessere Harmonisierung durch eine zentrale Struktur.“

    Pressemeldung02.12.2024

    Mehr lesen
  • Porträtbild Mark Jalaß

    Vergleich MedTech - Pharma
    Schlüsselbranche Medizintechnik: Chance für den Standort Deutschland

    Ein Vergleich der Medizintechnik- mit der Pharma-Branche (Humanarzneimittel) auf der Grundlage der Zahlen der Bundesregierung aus der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung (GGR) zeigt: Die MedTech-Branche steht für mehr als doppelt so viel Arbeitsplätze sowie mehr Produktionswert, Bruttowertschöpfung und Ausstrahleffekte auf andere Branchen.

    Artikel19.11.2024

    Mehr lesen
  • MDR
    Konferenz zum Medizinprodukte-Recht / MdEP Liese: „Umfassende MDR-Revision auf dem Weg“

    Der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese sieht nach der Anhörung des ungarischen Gesundheitskommissar-Kandidaten im EU-Parlament eine umfassende Revision der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) auf dem Weg. „Wir brauchen Verbesserungen so schnell wie möglich“, sagte der Abgeordnete auf der BVMed-Konferenz zum Thema Medizinprodukterecht am 14. November 2024 in Frankfurt.

    Pressemeldung15.11.2024

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Webinar
    MDR-Webinar | Kennzeichnung von Medizinprodukten

    Die Kennzeichnung von Medizinprodukten und deren Verpackung ist für die Konformitätsbewertung von großer Bedeutung. Die Hinweise dienen Anwender:innen und/oder Patient:innen bei der Identifizierung der Produkte sowie bei der Vermittlung von sicherheits- und leistungsbezogenen Informationen. Unser Webinar beleuchtet die aktuellen Aspekte des »Medical Labelling«. Dabei werden praktische...

    Seminardigital
    11.12.2024 10:00 - 13:30 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: MDR-Webinar | Kennzeichnung von Medizinprodukten
  • Webinar
    MDR-Webinar | Klasse I-Produkte

    Die EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) hat die Anforderungen für das Inverkehrbringen von Medizinprodukten erhöht. Klasse I-Produkte müssen den neuen Vorgaben entsprechen - unabhängig davon, ob sie bereits vor der MDR unter der Medizinprodukterichtlinie (Richtlinie 93/42/EWG) in Verkehr gebracht wurden oder, ob es sich um neue Produkte handelt. Mit Blick auf die Umsetzung ergeben sich u.a....

    Seminardigital
    12.02.2025 10:00 - 12:50 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: MDR-Webinar | Klasse I-Produkte
  • Webinar
    MDR-Webinar | Risikomanagementsystem

    Die EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) und die ISO 14971 (Version 2019) stellen umfangreiche Anforderungen an das Risikomanagementsystem (RMS) von MedTech-Unternehmen. Mit Blick auf die praktische Umsetzung ergibt sich daraus eine Vielzahl an Fragen, u.a.: Welche Anforderungen stellt die MDR an das Risikomanagement? Welche Anforderungen stellt die ISO 14971 an das Risikomanagement? ...

    Seminardigital
    13.02.2025 10:00 - 13:30 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: MDR-Webinar | Risikomanagementsystem (RMS)

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen