Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - MDR Union-Antrag im Bundestag: Versorgung mit Medizinprodukten sicherstellen und Gesundheitswirtschaft nachhaltig stärken

ArtikelBerlin, 03.04.2024

© Deutscher Bundestag/ Thomas Trutschel/ photothek.net Die Unionsfraktion hebt in einem aktuellen Bundestags-Antrag die Bedeutung der MedTech-Branche hervor: Medizinprodukte leisteten einen wichtigen Beitrag für eine effiziente Gesundheitsversorgung und seien zugleich ein bedeutender Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor. Um die Versorgung mit Medizinprodukten sicherzustellen, fordert die CDU/CSU eine Weiterentwicklung der EU-Medizinprodukteverordnung (MDR). Darunter: die Abschaffung der 5-jährigen Rezertifizierung insbesondere für Produktklassen mit niedrigerem Risiko, die Anpassung der Kapazitäten der Benannten Stellen, ein Bürokratieabbau bei der technischen Dokumentation und mehr digitalisierte Prozesse, zeitnahe Sonderregelungen insbesondere für sogenannte Nischenprodukte sowie die Erhöhung der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts auch im internationalen Vergleich. Der Antrag der Fraktion (20/9735)Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. soll am 11. April 2024 im Budnestag diskutiert und anschließend zur weiteren Beratung an den federführenden Gesundheitsausschuss überwiesen werden.

In der Medizintechnologiebranche seien 2022 in Deutschland mehr als 250.000 Menschen beschäftigt gewesen. Der Umsatz der MedTech-Branche habe in dem Jahr bei rund 38 Milliarden Euro gelegen. Seit Jahren bereite sich die Branche auf die EU-Verordnung 2017 / 745 Medical Device Regulation (MDR) vor. Die Kosten der Umsetzung würden auf sieben bis zehn Milliarden Euro geschätzt. Eines der Hauptprobleme seien die Kapazitätsengpässe bei den sogenannten Benannten Stellen, die im Rahmen des Konformitätsbewertungsverfahrens zwingend einzubinden seien.

Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen hätten bereits zahlreiche Unternehmen entschieden, Produkte nicht mehr für eine Neuzertifizierung in Europa vorzusehen, sondern vom Markt zu nehmen oder alternativ in den USA mit einem einfacheren Verfahren zuzulassen. Dadurch leide die Versorgung von Patient:innen in ganz Europa.

Um Engpässe in der Versorgung mit Medizinprodukten zu vermeiden, hätten Hersteller durch die nun geänderte MDR bis zu vier Jahre mehr Zeit, ihre Produkte auf die neue Verordnung umzustellen, als ursprünglich von der EU-Kommission vorgesehen, heißt es in dem Antrag weiter. So sei eine Verschiebung bis zum 31. Dezember 2027 für risikoreichere Medizinprodukte und für Medizinprodukte mit geringem Risiko bis zum 31. Dezember 2028 erreicht worden.

Die Abgeordneten fordern:

  • eine zügige Anpassung der Kapazitäten der Benannten Stellen zu bewirken, um eine zügige Zertifizierung der Medizinprodukte zu fördern;
  • eine Effizienzsteigerung der vorhandenen Benannten Stellen bei gleichbleibenden Prüfungskriterien zu erreichen;
  • den Abbau von Bürokratie bei der technischen Dokumentation voranzutreiben und verstärkt auf digitalisierte Prozesse hinzuwirken;
  • eine Abschaffung der 5-jährigen Rezertifizierung, insbesondere für Produktklassen mit niedrigerem Risiko zu erwirken, da sich die Produkte durch die Benannten Stellen ohnehin in beständiger Kontrolle befinden;
  • zeitnahe Sonderregelungen, insbesondere für sogenannte Nischenprodukte zu ermöglichen, wo der Aufwand der Zertifizierung im Verhältnis zum Umsatz der Produkte in keinem Verhältnis steht;
  • sich dafür einzusetzen, dass eine Zwischenevaluierung der MDR bereits 2025 erfolgt, um frühzeitig Anpassungsbedarf festzustellen und den Herstellern Planungssicherheit zu geben;
  • die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts auch im internationalen Vergleich, insbesondere für KMU im Hinblick auf Medizinprodukte zu erhöhen, um Innovationen z. B. durch ein Fast Track Verfahren schneller und umfangreicher voranzutreiben und dabei auch die international wechselseitige Anerkennung von Medizinprodukten zu stärken

Zum AntragExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. der der Fraktion der CDU/CSU vom 12.12.2023 (Drucksache 20/9735).

Quelle: Bundestags-InformationExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. und AntragExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. der der Fraktion der CDU/CSU vom 12.12.2023 (Drucksache 20/9735).

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Standort Deutschland
    Leitwirtschaft Medizintechnik: BVMed und SPECTARIS fordern eigenständige MedTech-Strategie

    Die MedTech-Verbände BVMed und SPECTARIS fordern von der neuen Bundesregierung eine koordinierte industriepolitische Unterstützung und eine eigenständige MedTech-Strategie, die medizintechnische Innovationen gezielt fördert. Die beiden Verbände legen dafür ein gemeinsames Positionspapier mit konkreten Forderungen zu sieben Themenbereichen vor.

    Pressemeldung27.06.2025

    Mehr lesen
  • Standort Deutschland
    BVMed-Vize Stamm: MedTech braucht einen institutionalisierten Dialog- und Strategieprozess

    Einen „institutionalisierten Dialog- und Strategieprozess der Bundesregierung für die Leitwirtschaft Medizintechnik“ forderte die stellvertretende BVMed-Vorstandsvorsitzende Dorothee Stamm auf dem Fraunhofer Imaging Day in Berlin. Dabei sollte nicht nur das Ressort Gesundheit, sondern auch Wirtschaft und Forschung einbezogen werden.

    Pressemeldung24.06.2025

    Mehr lesen
  • Porträtfoto Stefan Geiselbrechtinger

    Krisenvorsorge
    Zivilschutz und Krisenvorsorge: VDI TZ-Veranstaltung mit BVMed-Vorstand Stefan Geiselbrechtinger

    Das VDI-Technologiezentrum diskutiert auf einer Veranstaltung am 9. Juli 2025 Lösungsansätze zu einer zukunftsfähigen Zivilschutzstrategie im Gesundheitswesen. Mit dabei: BVMed-Vorstandsmitglied Stefan Geiselbrechtinger. Der Fokus liegt auf einer resilienten Medizintechnik-Branche, einem strategischen Bestandsmanagement in Krankenhäusern sowie digitaler Kooperation und Vernetzung.

    Artikel18.06.2025

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Webinar
    Normung in der Medizintechnik

    Neben den gesetzlichen Grundlagen sind auch Normen sehr relevant für Medizintechnikunternehmen. Diese erstrecken sich von nationalen über europäische bis hin zu internationalen Normen. Das Webinar gibt einen Einblick allgemein in die Normungsarbeit sowie speziell in mögliche Handlungsfelder für Medizintechnikunternehmen.

    SeminarDigital
    01.10.2025 13:00 - 15:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: Normung in der Medizintechnik
  • Webinar
    MDR-Webinar | Inverkehrbringen von Medizinprodukten

    Die Anforderungen an das Inverkehrbringen und die Überwachung von Medizinprodukten in der EU und damit für die CE-Kennzeichnung werden in der EU-Verordnung 2017/745 (MDR) geregelt. Die Fristverlängerung in der Änderungsverordnung 2023/607 der MDR. Darüber hinaus gelten weitere Regelwerke wie z.B. die Maschinenverordnung, der AI-Act, demnächst eine neue Verpackungsverordnung und die...

    SeminarDigital
    08.10.2025 10:00 - 12:30 Uhr
    Veranstalter: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: MDR-Webinar | Inverkehrbringen von Medizinprodukten
  • MDR-Webinar
    MDR-Webinar | GPSR - Produktsicherheitsverordnung

    Neben dem sektoral harmonisierten Medizinprodukterecht sind auch andere gesetzliche Anforderungen relevant für MedTech-Unternehmen. Die EU-Produktsicherheits-Verordnung gilt seit Dezember 2024, ist direkt anwendbar und wird national über das in Überarbeitung befindliche Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) flankiert. Welche zusätzlichen Anforderungen stellt die GPSR an MedTech-Unternehmen?

    SeminarDigital
    05.11.2025 10:15 - 12:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: GPSR | Produktsicherheits-Verordnung

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen