- Neurostimulation/Neuromodulation Die Rückenmarksstimulation: Chronische Schmerzen „wegstimulieren“
Die Rückenmarksstimulation oder Spinal Cord Stimulation (SCS) zählt zu den am häufigsten eingesetzten Verfahren der Neurostimulation. Diese kommt bei verschiedenen chronischen Schmerzen in Armen, Beinen und Rücken zum Einsatz.
ArtikelBerlin, 30.07.2018
Im Rückenmark werden Schmerzempfindungen von einer Nervenzelle zur nächsten bis ins Gehirn weitergeleitet. Dies nutzt die SCS indem sie durch Stromimpulse die Übertragung beeinflusst. Dazu bekommen die Patienten flexible Elektroden in den Epiduralraum, dieser befindet sich hinter dem Rückenmark, implantiert. Diese sind mit einer Batterie (Impulsgenerator), die unter der Bauchhaut eingebracht wird, verbunden. Der Patient kann nun, nach einer mehrtägigen ärztlichen Einweisungsphase, das Gerät selbständig bedienen. Häufig spürt der Patient an der vormals schmerzenden Stelle ein Kribbeln, aber es gibt bereits Stimulationsverfahren, die dieses Kribbeln nicht mehr erzeugen.
Für die Patienten ergeben sich hieraus folgenden Vorteile:
- Gesteigerte Lebensqualität
- Reduktion der medikamentösen Schmerztherapie und damit einhergehend auch die Minimierung beziehungsweise Verhinderung des Auftretens unerwünschter Arzneimittelwirkungen
- Behandlung ist nach abgeschlossener Implantation durch den Patienten selbst steuerbar
Neben der Therapie von chronischen Schmerzen wird die Rückenmarksstimulation auch erfolgreich bei der Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (Schaufensterkrankheit) und der Behandlung von Patienten mit Angina Pectoris, bei denen die üblichen Therapien nicht anschlagen, eingesetzt.