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 - Krisenvorsorge Die Dual-Use-Strategie in der Krisenvorsorge

Beim Thema Krisenvorsorge und Zivilschutz plädiert der BVMed für den Aufbau von „skalierbaren Systemen“, deren Lösungen sowohl in Friedenszeiten bzw. Nicht-Krisenzeiten als auch in Krisenfällen nutzbar seien. Dieser Ansatz sollte auf den Aufbau von Produktionskapazitäten, die Analyse der Lieferketten als auch den Aufbau von Versorgungskompetenz unter Nutzung digitaler Prozesse angewendet werden. „Der Aufbau skalierbarer Prozesslösungen hilft uns dann auch, wenn der Krisenfall nicht eintritt“, so BVMed-Vorstand Stefan Geiselbrechtinger.

ArtikelBerlin, 07.07.2025

© BVMed / Tina Eichner Die Dual-Use-Strategie hat aus Sicht der MedTech-Branche mehrere Vorteile: Es spart Kosten, vermeidet Redundanz und sorgt dafür, dass im Krisenfall kein völlig fremdes System hochgefahren werden muss, sondern ein bekanntes hochskaliert wird. So können Maßnahmen, Strukturen und Produkte im Bündnisfall wie auch in Friedenszeiten effektiv genutzt werden.

Anstatt separate Systeme aufzubauen, geht es um Skalierbarkeit und Flexibilität vorhandener Strukturen.

Jede Investition in kriegstaugliche Strukturen sollte also im Alltag nicht brach liegen, sondern einen zivilen Nutzen haben. So steigert beispielsweise die Digitalisierung der Wundversorgung auch in Friedenszeiten die Versorgungsqualität für Patient:innen mit chronischen Wunden. Oder eine erweiterte Reserve an Intensivbetten, die für den Bündnisfall geplant wird, hilft ebenso im Falle einer zivilen Katastrophe oder Pandemie.

Zu einem dualen Versorgungskonzept gehören unter anderem folgende Ansätze:

  • Netzwerk aus Versorgungsknoten: Es existieren bereits Traumazentren-Verbundsysteme, in denen schwere Verletzte nach dem „Schockraum“ Prinzip verteilt werden. Im Bündnisfall ließe sich dieses Konzept erweitern, indem ausgewählte Krankenhäuser als regionale Cluster-Hubs fungieren, die bestimmte Kapazitäten freihalten oder kurzfristig ausbauen können, beispielsweise Bundeswehrkrankenhäuser und Unikliniken. Dieses „Kleeblatt-System“ wurde mit ukrainischen Kriegsverletzten bereits umgesetzt. Im dual-use-Sinn könnte vereinbart werden, dass diese Hubs im Alltag eng mit medizintechnischen Dienstleistern kooperieren.
  • Skalierbare Infrastruktur: Eine modulare Feldklinik könnte in Friedenszeiten beispielsweise als temporäre Einrichtung bei Großschadenslagen oder zur Entlastung von Kliniken genutzt werden. Im Bündnisfall wird sie zum Lazarett. Solche Multifunktions-Einheiten wie Containerkliniken mit modularen OPs könnten von der Industrie entwickelt, gemeinsam mit THW, Bundeswehr und Zivilschutz geprobt, und im Depot bereitgehalten werden. So ist die Investition doppelt nutzbar.
  • Personal-Pool mit Doppelfunktion: Ein Reserve-Pool an Fachpersonal kann ähnlich aufgestellt sein: Bestehend aus medizinischem Personal, das im Alltag normal in Kliniken oder bei MedTech-Firmen arbeitet, aber im Krisenfall in einen „Reservisten-Status“ wechselt und dann dem Gesundheitssystem zusätzlich zur Verfügung steht.
  • Versorgungspfade abbilden: Digitalisierung kann helfen, die Versorgungspfade flexibel zu steuern. Beispielsweise könnte ein zentrales Patient:innensteuerungs-System im Friedensbetrieb dazu dienen, bei Großunfällen oder Engpässen Patient:innen zwischen Bundesländern zu verteilen. Im Bündnisfall skaliert dasselbe System auf Tausende Verwundete. Wichtig ist dabei: Alle Beteiligten kennen das System bereits aus Übungen oder kleinerem Ernstfall.

Weiterführende Informationen: BVMed-Pressemeldung zu Krisenvorsorge und Zivilschutz vom Juli 2025

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