Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - 24.07.2017

Artikel

»Der Standard wird nach unten gedrückt«

Vor fünf Jahren musste bei dem Vater wegen einer Prostatavergrößerung ein Blasenstoma gelegt werden. Der Sohn pflegt seinen heute 81 Jahre alten Vater seither, über das Stoma leert er regelmäßig dessen Blase. Er ist dafür auf die Versorgung mit Hilfsmitteln angewiesen, insbesondere Einmalkatheter sowie Zubehör wie Urinbeutel. Bis vor kurzem klappte das gut: »Ich habe bisher immer eine große Lieferung mit einem vollständigen Komplettsystem bekommen, das hat alles gut funktioniert. Es kam pünktlich, wurde nicht beim Nachbarn abgegeben, man konnte es frühmorgens bestellen und es wurde mittags geliefert«, erzählt Riemenschneider. Außerdem hat er sich bei seinem bisherigen Versorger gut aufgehoben und gut beraten gefühlt. »Die Anwendung ist mir zu Beginn eingehend und gut erklärt worden. Weitere Fragen konnte ich immer mit sehr kompetenten Mitarbeitern am Telefon besprechen. Wenn etwas so nicht zu lösen war, ist auch jemand zum Hausbesuch gekommen. Bei einem besonderen Bedarf war im Prinzip auch ein 24-Stunden-Service kein Problem.« Fast fünf Jahre konnte sich Riemenschneider auf die Versorgung verlassen.

Neuer Versorger liefert nicht pünktlich und verwendet fragwürdige Produkte
Diese Zeiten vermisst der Sohn inzwischen. Seit Anfang März hat die Techniker Krankenkasse, bei der sein Vater versichert ist, nach einer Ausschreibung einen Vertrag mit einem anderen Hilfsmittel-Versorger abgeschlossen. »Seither geht fast alles schief«, ärgert sich der pflegende Angehörige. Es habe damit angefangen, dass er zunächst nicht rechtzeitig beliefert wurde, wie er es gewohnt war und wie es bisher immer geklappt hatte. »Ich war 23 Tage ohne Versorgung, irgendwann ging es nur noch mit einem Notfallrezept.« Doch damit nicht genug. Bei dem neuen Unternehmen hatte der Vater keine Auswahl mehr bei den Produkten. Dies ist aber gerade bei Kathedern wichtig, weil sich ein Stoma ändern kann. Außerdem seien nicht zueinander passende Schläuche und Beutel geliefert worden, ein Beutelsystem habe noch gar keine Zulassung gehabt. »Das geht bei Medizinprodukten eigentlich gar nicht«, so der Sohn. Plötzlich kamen zudem die Lieferungen in vielen einzelnen Paketen, so dass er ständig zur Post oder zum Nachbarn unterwegs war, wenn er eine Lieferung nicht hatte annehmen können. Unangebracht fand er auch, dass die Pakete sichtbar beschriftet waren, so dass Nachbarn und die Post wussten, was da geliefert wurde. »Das halte ich auch nicht für üblich«, so Riemenschneider. Hinzu kamen beschädigte Lieferungen, bei denen dann die Sterilität der Produkte nicht mehr gewährleistet war. »Das ist alles zusammen genommen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Der neue Versorger weiß überhaupt nicht, was Sache ist«, sagt er.

Damit ist der Ärger aber noch nicht vorbei: Von sich aus und ohne Rücksprache habe der Hilfsmittel-Versorger die zu liefernden Stückzahlen gekürzt. »Das ist nach deren Gutdünken passiert und sowohl dem Lieferanten als auch der Krankenkasse ist das egal. Im Prinzip wird mit diesem gesamten Verhalten der Standard nach unten gedrückt. Wenn man damit nicht einverstanden ist und wieder den gewohnten, höheren Standard haben möchte, bleibt einem irgendwann wohl nur noch, es auch eigener Tasche zu bezahlen. Das geht natürlich nicht«, sagt er.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Recht
    Produkthaftungsrecht: „Balance wahren und MedTech-Innovationen bewahren“

    Der BVMed warnt in seiner Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Produkthaftungsrechts vor erheblichen Risiken für die Rechtssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen MedTech-Branche. Der Entwurf verschärfe die Haftungsbedingungen deutlich und führe zu einer spürbaren Zunahme rechtlicher und wirtschaftlicher Risiken. BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll: „Um unseren starken MedTech-Standort Deutschland zu bewahren, benötigen wir eine engere Auslegung der Vermutungsnormen, einen strikten Geheimnisschutz und ein effizientes Verfahrensmanagement“.

    Pressemeldung15.10.2025

    Mehr lesen
  • MDR
    BVMed zur MDR-Überarbeitung: Kurzfristige Hilfsmaßnahmen noch in diesem Jahr

    Der BVMed fordert in einer Stellungnahme an die EU-Kommission neben einer gezielten Überarbeitung der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) auch untergesetzliche Hilfsmaßnahmen „noch in diesem Jahr“. Die von der EU-Kommission angekündigte MDR-Überarbeitung müsse zudem zu einem „effizienten, innovationsfreundlichen und global wettbewerbsfähigen Rahmen für Medizintechnologien“ führen.

    Pressemeldung14.10.2025

    Mehr lesen
  • Krisenvorsorge
    Krisenvorsorge & Zivilschutz: Gesundheitssystem stärken

    Die geopolitischen Veränderungen werfen schwerwiegende Fragen auf. Zur Verteidigungsfähigkeit Deutschlands ebenso wie zur medizinischen Versorgung von Soldatinnen und Soldaten sowie der Bevölkerung im Krisenfall. Ein wichtiger Teilbereich: Die sichere Versorgung mit Medizinprodukten. Als Branchenverband hat der BVMed dazu erste Ideen entwickelt. Klar ist: Der Handlungsbedarf ist erheblich.

    Artikel09.10.2025

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Onlineseminar
    Digital-Webinar | Datengetriebene Produktwertoptimierung

    Dieses Webinar gehört zu der exklusiven und kostenfreien Webinar-Reihe „Nutzung von Daten und Künstlicher Intelligenz (KI) in Rahmen verschiedener von MedTech-Unternehmen“.

    SeminarDigital
    17.10.2025 09:00 - 10:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Digitalisierung

    Zur Veranstaltung: Datengetriebene Produktwertoptimierung
  • Onlineseminar
    Digital-Webinar | Mit KI planen statt reagieren: Digital Twin-gestützte Optimierung von MedTech-Supply Chains

    Dieses Webinar gehört zu der exklusiven und kostenfreien Webinar-Reihe „Nutzung von Daten und Künstlicher Intelligenz (KI) in Rahmen verschiedener von MedTech-Unternehmen“.

    SeminarDigital
    24.10.2025 09:00 - 10:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Digitalisierung

    Zur Veranstaltung: Mit KI planen statt reagieren: Digital Twin-gestützte Optimierung von MedTech-Supply Chains
  • 11.11.2025
    Präsenzveranstaltung | BVMed Digital-Talk | Hightech in der Medizin: Welchen Beitrag können Robotische Assistenzsysteme in der Gesundheitsversorgung leisten?

    Seit vielen Jahren kommen robotisch-assistierte OP-Verfahren in der medizinischen Versorgung zum Einsatz. Die aktuelle Studienlage zeigt indikationsübergreifend eine Vielzahl an positiven klinischen und gesundheitsökonomischen Effekten, u.a. eine Reduktion von Komplikationsraten oder eine Prozessoptimierung bei OP-Verfahren. Im weltweiten Vergleich liegt dennoch der Einsatz von robotischen Assistzenzsystemen im deutschen Gesundheitswesen hinter den Erwartungen zurück.

    GesprächsforumDigital
    11.11.2025 17:00 - 20:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Digitalisierung

    Zur Veranstaltung: BVMed Digital-Talk | Hightech in der Medizin: Welchen Beitrag können Robotische Assistenzsysteme in der Gesundheitsversorgung leisten

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen