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 - 10.01.2018

Artikel

»Man lässt mich komplett im Regen stehen«

Schlechte Beratung, Lieferschwierigkeiten, Folgeerkrankung: Der Versorger-Wechsel für ihre ISK-Produkte setzt Anja Meier* erheblich zu.

Anja Meier* ist verärgert: »Mit dem neuen Versorger lässt man mich komplett im Regen stehen«, sagt die 34-Jährige aus Nordrhein-Westfalen. »Bei der Hotline dieses Unternehmens rufe ich schon gar nicht mehr an. Leider sind die Mitarbeiter dort nur in der Lage, eine Bestellung aufzunehmen und ein Paket zu packen, das dann noch nicht einmal pünktlich ankommt.« Es gebe überhaupt keinen Sachverstand für die vertriebenen Produkte zur Intermittierenden Selbstkatheterisierung (ISK).
Anja Meier benötigt Katheter, um ihre Blase ganz leeren zu können. Vor zehn Jahren wurde bei ihr Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert. Die Erkrankung führt dazu, dass sich ihre Blase nicht mehr zusammenzieht. Meier kann ihre Blase zwar durch die so genannte Bauchpresse entleeren, allerdings verbleibt dabei immer etwas Harn zurück. Um zu verhindern, dass sie sich dadurch eine Infektion zuzieht, verwendet sie für den Restharn Katheter. »Ich habe dafür gute Produkte gefunden, mit denen ich umgehen kann und die für meine Bedürfnisse bestens geeignet sind«, sagt Meier. Sie nutzt zur Entleerung ihrer Blase zwei verschiedene Sorten Katheter – für zu Hause und für unterwegs.

Lieferschwierigkeiten führen zu Gesundheitsproblemen

Beim Wechsel ihres Versorgers durch die Krankenkasse Anfang 2017 war Meier von Beginn an skeptisch, weil sie das neue Unternehmen von einer Versorgung einige Zeit zuvor schon kannte. Nach einem Krankenhaus-Aufenthalt vor einigen Monaten benötigte sie kurzfristig neue Katheter. Da die Hotline des neuen Versorgers ausgefallen war, konnte Meier keine Bestellung aufgeben. Nachdem ihr das mehrere Tage später endlich doch gelungen war, kamen die Lieferungen nicht bei ihr an. »Das war schon sehr traurig, vorher war es komplett anders, es gab damit nie Probleme. Mir wurde vom vorherigen Versorger ein fester Liefertermin genannt und dann war das Paket auch wirklich da«, so Meier. »Und wenn ich mal etwas Anderes benötigt habe oder es schnell gehen musste, war das fast immer am nächsten Tag geliefert. Es geht also«, sagt sie.
Bis die bestellten Katheter vom neuen Versorger endlich bei Meier ankamen, hatte sie ihren Vorrat allerdings aufgebraucht. Mit ernsten Folgen: »Ich habe danach einen richtig massiven Harnwegsinfekt bekommen, der mit sehr starken Schmerzen verbunden war, und das alles, weil das Unternehmen mir nicht rechtzeitig meine Katheter liefern konnte«, sagt Meier. Auch danach haben die Lieferschwierigkeiten angehalten. Manchmal kämen nur Teile der Bestellung, dann zunächst nur die Produkte, die sie für unterwegs benötige und später die anderen. »Ich weiß nicht, was kommt und kann mich auch nicht darauf verlassen«, ärgert sich Meier. Eine Beratung über die Produkte sei nie möglich gewesen. »Es ist eine zuvor funktionierende Versorgung zerstört worden«, so Meier.

*Name geändert

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