Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Kardiologie "Herzschrittmacher stehen vor einer Revolution" Bericht der ÄrzteZeitung Online vom 6. Juli 2015

ArtikelBoston, 06.07.2015

© Medtronic Eine neue Ära der Herzschrittmacher kündigt sich an: Miniaturisierte Systeme, die um ein Vielfaches kleiner sind als herkömmliche Schrittmachersysteme und per Katheter über eine Femoralvene direkt in den rechten Ventrikel vorgeschoben und dort fixiert werden, könnten die kardiale Stimulationstherapie künftig grundlegend verändern. Konventionelle Systeme bestehen aus einem Impulsgenerator plus Batterie und Stimulationselektroden. Der Pulsgenerator wird in einer chirurgisch angelegten subkutanen "Tasche" unterhalb des Schlüsselbeins platziert. Die Impulse werden mithilfe von zum Herzen führenden Stimulationselektroden an den kardialen Stimulationsort geleitet.

Sonden sind die Schwachstelle

Probleme bei der konventionellen Schrittmachertherapie können vor allem die transvenösen Sonden bereiten. Die neuen sondenlosen Schrittmacher lassen solche Probleme erst gar nicht entstehen. Bei ihrer intrakardialen Implantation erübrigt sich auch die Anlage der subkutanen Aggregat-"Tasche", was nicht nur kosmetisch vorteilhaft ist - es entfällt auch eine weitere Quelle möglicher Komplikationen. Medtronic erforscht derzeit das Micra Transcatheter Pacing System (TPS), nach Angaben des Unternehmens der "kleinste Schrittmacher der Welt". In seinen Ausmaßen, die nur etwa einem Zehntel der Größe herkömmlicher Schrittmacher entsprechen, gleicht das zylindrische Micra-System einer Vitamintablette. Es besitzt dennoch - hermetisch verkapselt - alles, was ein eigenständiger Einkammerschrittmacher (VVIR) braucht. Mithilfe winziger selbstexpandierender Titanhäkchen wird das System im Myokard verankert.

© Medtronic In einer einarmigen prospektiven multizentrischen Studie sollen seine Sicherheit und Effektivität weltweit bei bis zu 720 Patienten untersucht werden. Geplant war, dass vorläufige Ergebnisse dann bekannt gegeben werden, wenn die ersten 60 Patienten ein dreimonatiges Follow-up komplett durchlaufen haben. Diese Ergebnisse hat Dr. Philippe Ritter, Kardiologe am Hôpital Cardiologique de Haut Lévêque und Centre Hospitalier Universitaire (CHU) Bordeaux, im Mai 2015 bei einer "Late-Breaking Trials"-Sitzung auf dem Jahreskongress der Heart Rhythm Society (HRS 2015) in Boston vorgestellt.

Studie bei 140 Patienten

Das Micra TPS ist in der Studie bislang bei 140 Patienten mit Indikation zur Implantation eines VVIR-Schrittmachers im rechten Ventrikel implantiert worden. Alle Implantationsversuche waren erfolgreich. Die mittlere Prozedurdauer betrug 37 (11-154) Minuten. In knapp 60 Prozent aller Fälle gelang die Positionierung des Systems schon im ersten Versuch. Die durchschnittliche Nachbeobachtungsdauer betrug 1,9 Monate. Bei keinem Patienten traten unvorhergesehene schwerwiegende gerätebedingte Komplikationen auf. Das in puncto Sicherheit gesteckte Studienziel sei damit zu 100 Prozent erreicht worden, betonte Ritter. Bei 27 Patienten kam es innerhalb der ersten 17 Tage zu insgesamt 30 geräte- oder prozedurbezogenen Komplikationen, darunter ein Perikarderguss ohne Tamponade. Re-Interventionen waren nicht erforderlich, auch traten keine Todesfälle auf.

Maßgeblicher Parameter für die Beurteilung der Effektivität war die Stimulationsreizschwelle - der kleinste elektrische Stimulus, der das Myokard noch depolarisiert - bei den 60 Patienten mit komplettem 3-Monats-Follow-up. Die Reizschwelle lag im Mittel bei 0,51 V (bei 24 ms Impulsbreite) und damit klar unterhalb der definierten Grenze von 2 V. Auch bezüglich anderer elektrischer Parameter wie R-Wellen-Amplitude und Impedanz sahen die Untersucher ihre Erwartungen voll erfüllt. Basierend auf den in den ersten drei Monaten gemessenen Werten für die elektrischen Parameter taxieren sie die mittlere Lebensdauer der Batterie auf 12,6 Jahre.

Quelle: ÄrzteZeitung Online vom 6. Juli 2015Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    Herzbericht 2025: Koronare Herzkrankheit bleibt große Herausforderung in Deutschland

    Rund 4,7 Millionen Betroffene in Deutschland erhalten die Diagnose Koronare Herzkrankheit (KHK). Der Herzbericht 2025 macht deutlich: Trotz Fortschritten in der Therapie ist die Krankheitslast im deutschen Raum nach wie vor hoch. Prävention und Aufklärung sind daher entscheidende Faktoren für Medizin und Gesellschaft, um der KHK entgegenzuwirken.

    Artikel16.09.2025

    Mehr lesen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    Neue Hoffnung für das Herz

    Das Magazin "FOCUS" widmete Ende August den medizintechnischen Fortschritten in der Behandlung von Herzerkrankungen eine ganze Titelgeschichte: "Neue Hoffnung für das Herz". Experte Prof. Dr. Stephan Baldus weist dabei auf die große Bedeutung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Todesursache Nummer eins hin - und fordert, bei den Vorsorgeuntersuchungen viel früher als bisher anzusetzen.

    Artikel09.09.2025

    Mehr lesen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    Beschluss des Bewertungsausschusses zu Telemonitoring: Transmitter werden endlich vergütet

    Der BVMed hat den Beschluss des Bewertungsausschusses begrüßt, im ambulanten Bereich eine neue bundesweit einheitliche Abrechnungsziffer für Transmitter-Geräte für das Telemonitoring bei Herzinsuffizienz und die telemedizinische Nachsorge einzuführen. Der Beschluss schafft nach langen Jahren der Unsicherheit endlich mehr Klarheit und Sicherheit in der Versorgung mit telemedizinischen Geräten.

    Pressemeldung14.08.2025

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Recht
    BVMed Legal Lunch: AI Literacy – KI im Büroalltag rechtssicher anwenden

    KI-Tools bieten enormes Potenzial, doch ihr Einsatz wirft auch rechtliche Fragen auf. Wie können Unternehmen KI verantwortungsvoll und rechtskonform integrieren? Welche Rolle spielt eine KI-Beauftragter? Und wann besteht Kennzeichnungspflicht? Wir geben Ihnen einen kompakten & praxisnahen Überblick zu den wichtigsten rechtlichen Rahmenbedingungen beim Einsatz von KI-Tools im Unternehmenskontext.

    GesprächsforumDigital
    06.10.2025 12:00 - 13:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Recht

    Zur Veranstaltung: BVMed Legal Lunch
  • Branche
    BVMed-Jahrespressekonferenz und Medienseminar

    Zu Beginn des 26. Berliner Medienseminars stellt der BVMed im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz die Ergebnisse seiner aktuellen Herbstumfrage 2025 zur Lage der MedTech-Branche vor. Daraus abgeleitet werden Forderungen an eine eigenständige MedTech-Strategie. Im Anschluss werden die Themen Krisenvorsorge und Zivilschutz sowie Stärkung der Ambulantisierung näher beleuchtet....

    KonferenzHybrid
    07.10.2025 10:00 - 12:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: BVMed-Jahrespressekonferenz 2025 und 26. Berliner Medienseminar (hybrid)
  • Online-Seminar
    MDR Online-Seminar | AI-Act

    SeminarDigital
    15.10.2025 09:45 - 12:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: AI-Act | Zusammenspiel mit der MDR und IVDR

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen