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Der Groß- und Fachhandel als wesentliche Säule der ambulanten und stationären Versorgung mit Medizinprodukten
Der Fach- und Großhandel beliefert in Deutschland jede Ärzt:in, jede Klinik und jede weitere ambulante oder stationäre Einrichtung direkt oder indirekt mit Medizinprodukten, persönlicher Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln. Er ist damit unerlässlicher Baustein zur Gewährleistung reibungsloser Versorgungsabläufe in unserem Gesundheitssystem. Er sorgt dafür, dass medizinische Einrichtungen und Akteure im ambulanten sowie stationären Bereich zuverlässig mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen versorgt werden.
Dabei bietet der Fachhandel- und Großhandel ein breites, meist herstellerneutrales Sortiment sowie qualitätsorientierte Beratung. Durch seine Logistikkompetenz sorgt er für reibungslose Prozesse im Gesundheitssystem.
Adäquate Konzepte zu Distribution, Lagerung und Logistik als Voraussetzung für Versorgungssicherheit mit Medizinprodukten
Der Fach- und Großhandel ist in der Lage nicht nur seine eigenen Bestände zu bewirtschaften, sondern auch Sicherheitsbestände für Bund, Länder, Kommunen oder Bundewehr – dies entweder in seinen eigenen Lägern, in den Lägern von Herstellern oder in angemieteten Lägern. Der Fach- und Großhandel kann die bevorrateten Waren von Dritten effizient bewirtschaften und durch regelmäßigen Umschlag der Ware den Verfall minimieren.
In Krisenfällen kann der Fach- und Großhandel Medizinprodukte strukturiert dem Versorgungssystem zur Verfügung stellen -dies entweder über eigene logistische Ressourcen, aber auch in enger Abstimmung mit THW, Bundeswehr und den Blaulichtorganisationen. Die Mitarbeitenden der Handelsunternehmen haben bei Engpässen in Krisenzeiten zudem die notwendige Expertise, Alternativprodukte vorzuschlagen und anzubieten
Um im Falle einer Krise oder eines sonstigen Notfalls die Zivilbevölkerung medizinisch versorgen zu können, bedarf es adäquater Verteilungskonzepte, mit denen begrenzte Medizinprodukte stationären und ambulanten Einrichtungen flächendeckend über alle Hersteller und Warengruppen hinweg zur Verfügung gestellt werden. Hier kann der Fach- und Großhandel - mit seinen vorhandenen Netzwerken und seiner Kompetenz in der Mikrologistik - als Bindeglied zwischen Koordinierungsstellen, Herstellern und Bedarfsträgern beitragen.
Groß-/Fachhandel Medizinprodukte in Konzepte der Krisenvorsorge aktiv einbinden
Für eine effektive Krisenvorsorge gilt es, bestmöglich vorhandene Strukturen und Kompetenzen zu nutzen und diese nach den gegebenen Notwendigkeiten weiterzuentwickeln. Nur so können Reibungsverluste minimiert und die notwendige Flexibilität geschaffen werden, auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren.
Der Groß- und Fachhandel für Medizinprodukte kann mit seinen flächendeckenden Versorgungsstrukturen und den professionalisierten Distributions-, Lager- und Logistikprozessen in diesen Situationen zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit einen erheblichen Beitrag leisten. Es ist daher unerlässlich, ihn in den Konzepten zum Zivilschutz und zur Notfallversorgung zu berücksichtigen und in die entsprechenden Erarbeitungsprozesse einzubinden.
Dabei sollten die Vorsorgekonzepte insbesondere Folgendes vorsehen:
- adäquate Planungs- und Steuerungskonzepte für den Umgang mit (knappen) Medizinprodukten unter Einbindung der Handelsstrukturen
- geeignete Standards des Datenaustauschs für Bestände und Verbräuche von relevanten Medizinprodukten – als Grundlage für eine digitale und zentrale Bestandsdatenbank. Der Fach- und Großhandel muss Teil dieser Bestandsdatenbank sein und ist einzubinden bei der Mikrologistik der Bestände dieser Datenbank.
- Es sind Vorkehrungen für die Schaffung von Sicherheitsbeständen zu treffen. Hierfür sind die Rahmenbedingungen zu definieren.