Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Schultergelenk Schulterprothese: Implantationserfolg hängt von der richtigen Indikation ab

ArtikelFreiburg, 14.09.2021

© AdobeStock @peterschreiber.media Sich selbst die Haare kämmen, eine Gabel zum Mund führen oder einen Apfel pflücken – die Schultern sind bei fast jeder Alltagstätigkeit im Einsatz. Entsprechend groß ist der Leidensdruck, wenn ihre Funktion etwa durch eine Arthrose schmerzhaft eingeschränkt ist. Helfen Physiotherapie und Schmerzmedikation nicht mehr, kann eine Schulterprothese als letzte Option zum Einsatz kommen. Die Wahl des Schulterprothesentyps sollte sich nach Alter, Knochenqualität, Ausmaß der Zerstörung des Muskel-Sehnen-Apparats und der körperlichen Aktivität der Patientinnen und Patienten richten, sagt die AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik. Dabei gelte es auch, den richtigen Zeitpunkt der Implantation zu treffen: nicht zu früh, aber doch so rechtzeitig, dass noch eine schmerzfreie und gute Schultergelenksfunktion über viele Jahre zuverlässig erzielt werden kann.

Bei der Schultergelenksarthrose handelt es sich um einen fortschreitenden Gelenkverschleiß zwischen dem Oberarmkopf und der Schultergelenkspfanne. Vor allem ältere Menschen sind betroffen. „Ihre Knorpel sind dann oft derart abgerieben oder defekt, dass Knochen auf Knochen reibt“, sagt Professor Dr. med. Lars-Johannes Lehmann, Direktor der Klinik für Unfall-, Handchirurgie und Sportmedizin in den ViDia Kliniken, Karlsruhe. Dies verursacht große Schmerzen und kann Bewegungen unmöglich machen. Nun droht ein Teufelskreis: Je weniger die Schulter bewegt wird, desto mehr kann sie irreversibel versteifen, da auch der umgebende Muskel- und Sehnenapparat verkümmert. Dieser Versteifung vorzubeugen und die maximal mögliche Beweglichkeit sowie Schmerzfreiheit zurückzugewinnen, sind wichtige Ziele einer Schulterprothese.

Das Schultergelenk ist kein gewichttragendes Gelenk. „Deshalb überrascht es nicht, dass die sogenannte Omarthrose, Arthrose des Schultergelenks, seltener mit einer Prothese versorgt werden muss als etwa die Hüft- oder Kniearthrose“, sagt Lehmann. Nichtsdestotrotz nimmt die Implantation von Schulterendoprothesen in den letzten Jahren zu. Ärztinnen und Ärzte „bauen“ in Deutschland etwa 30.000 Schulterprothesen pro Jahr ein. Dabei stehen grundsätzlich zwei verschiedene Typen zur Auswahl. „Bei der Auswahl des Implantates richtet man sich insbesondere nach dem aktuellen Zustand des Gelenkes.“ Das bedeutet, dass bei noch gut erhaltener Knochensituation des Oberarmkopfes und der Gelenkpfanne sowie gutem Zustand der Sehnen eine „anatomische Lösung“ erfolgt - dabei werden der Oberarmkopf durch eine gleich große Metalloberfläche und die Gelenkpfanne durch einen Polyethylen-Einsatz ersetzt. Bei fortgeschrittener Zerstörung der Knochenstruktur und bei stark beschädigtem Muskel-Sehnen-Apparat ist - insbesondere bei älteren Patienten - die Implantation einer sogenannten „inversen Schulterprothese“ sinnvoll. „Sowohl die anatomischen als auch die inversen Schulterendoprothesensysteme weisen zuverlässig gute klinische und radiologische Ergebnisse auf, sagt der Orthopäde und Unfallchirurg. „Wir haben mittlerweile validierte Langzeitdaten von mehr als 20 Jahren in internationalen Registern für beide Typen.“.

Er fasst zusammen: „Bei anhaltenden Beschwerden am Schultergelenk ist eine regelmäßige ärztliche Verlaufskontrolle wichtig. Die korrekte Analyse von Beschwerden, radiologischer Diagnostik und Risikofaktoren ist Voraussetzung für eine patientenindividuelle Entscheidung. Wir sollten den Zeitpunkt, an dem eine langfristig erfolgreiche Prothesenversorgung noch möglich ist, nicht verpassen“, so Lehmann. Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller, Präsident der AE, Ärztlicher Direktor des Herzogin Elisabeth Hospitals Braunschweig und Chefarzt der Orthopädischen Klinik betont: „Da die Schulter nur vergleichsweise selten mit einer Prothese versorgt werden muss, ist es besonders wichtig, bei der Wahl des Operateurs auf eine ausreichende Spezialisierung und Erfahrung zu achten.“.

Die AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. verfolgt als unabhängiger Verein seit 1996 das Ziel, die Lebensqualität von Patienten mit Gelenkerkrankungen und -verletzungen nachhaltig zu verbessern und deren Mobilität wiederherzustellen. Mit ihren Expertenteams aus führenden Orthopäden und Unfallchirurgen organisiert sie die Fortbildung von Ärzten und OP-Personal, entwickelt Patienteninformationen und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die AE ist eine Sektion der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (DGOU).

Quelle: Pressemeldung de AE vom 9. September 2021Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Nosokomiale Infektionen
    Welttag der Handhygiene am 5. Mai: Ethanol muss verfügbar bleiben

    Am Welttag der Handygiene 2025 lautet das Motto der WHO-Kampagne: „It might be gloves. It’s always hand hygiene.“ „Der Einsatz von medizinischen Handschuhen ist ein wichtiges Element der Infektionsprävention. Dennoch bleibt die Anwendung von Desinfektionsmitteln und eine adäquate Händedesinfektion unerlässlich, um sowohl Patient:innen als auch medizinisches Fachpersonal vor nosokomialen Infektionen zu schützen. Dafür muss die Verwendung von Ethanol weiter verfügbar bleiben“, stellt der BVMed klar.

    Pressemeldung02.05.2025

    Mehr lesen
  • Neurostimulation/Neuromodulation
    BVMed gründet neuen Fachbereich zur Neurostimulation

    Der BVMed hat einen neuen Fachbereich „Neurostimulation/Neuromodulation“ (FBNSM) gegründet, der die Hersteller dieser medizintechnischen Verfahren vereint. „Die Fortschritte in diesem Bereich sind faszinierend und geben Menschen mit neuronalen Erkrankungen wie chronischen Schmerzen, Cluster-Kopfschmerzen, Migräne, Parkinson, Epilepsie oder Depression Hoffnung durch moderne und zielgenauere Technologien“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.

    Pressemeldung29.04.2025

    Mehr lesen
  • Branche
    Neuer BVMed-Jahresbericht: „Potenzial der MedTech-Branche ausschöpfen“

    In seinem neuen Jahresbericht fordert der BVMed von der neuen Bundesregierung, das Vertrauen in den MedTech-Standort Deutschland wiederherzustellen und das Potenzial der Branche auszuschöpfen. „Die deutsche Medizintechnik-Branche steht für Wettbewerb, Innovationskraft, Versorgungssicherheit, Exportstärke und Arbeitsplätze. Wenn es um die wirtschaftliche Zukunft des Landes geht, ist die Medizintechnik mit die größte Chance“, so der BVMed-Vorsitzende Mark Jalaß sowie BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll im Vorwort zum Jahresbericht.

    Pressemeldung28.04.2025

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Einführungsseminar
    Erfolgreiches Marketing von MedTech-Unternehmen

    Als Mitarbeiter:in im Marketing oder Produktmanagement haben Sie eine Schlüsselrolle für den Erfolg Ihres Unternehmens. Die richtige Strategie entwickeln, Produktvorteile erkennen und im Zusammenspiel mit Agenturen an Entscheidungsträger und Kundschaft kommunizieren – dies sind Fähigkeiten, die professionelle Produkt- oder Marketing-Manager:innen kontinuierlich ausbauen. Das Seminar...

    Seminaron-site
    Berlin, 05.06.2025 09:00 - 16:30 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: Erfolgreich im Marketing von MedTech-Unternehmen
  • Online-Seminar
    MDR Online-Seminar | Forschungs- und Entwicklungszulage

    Seminardigital
    05.06.2025 10:00 - 11:15 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: Forschungs- und Entwicklungszulage

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen