Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Datennutzung Gesundheitsdaten­nutzungsgesetz: Lauterbach will „Turboschub“ für die Forschung Deutsches Ärzteblatt Online vom 9. März 2023

ArtikelBerlin, 16.03.2023

© AdobeStock @everythingpossible Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will in den kommenden Monaten die Vorausset­zun­gen dafür schaffen, dass Deutschland als Forschungsstandort nicht weiter zurückfällt: Mit dem Gesund­heitsdatennutzungsgesetz (GDNG) sollen Zugang und Verknüpfung für die Forschung auf ein neues Niveau gehoben werden, berichtet das Deutsche Ärzteblatt Online.

Man müsse sich die Frage stellen, warum ein Unternehmen wie Biontech Deutschland den Rücken kehrt, erklärte Lauterbach mit Blick auf die Ankündigung der Mainzer mRNA-Spezialisten, ein Krebsforschungszentrum in Großbritannien statt in Deutschland aufzubauen. Der Grund aus Lauterbachs Sicht: Deutschland ist bei Datenzugang und -nutzung international weit zurück­gefallen. Das GDNG soll hier die Trendwende bringen, indem es beispielsweise die Verknüpfung von Krebsre­gister-, Genom- und Abrechnungsdaten ermöglicht.

Über Forschungspseudonyme werde es künftig möglich sein, diese Daten eines Patienten zusammenzufügen. „Dann sind wir weg von den Datensilos, die wir heute haben“, erklärte Lauterbach bei der Vorstellung der Eckpunkte für das geplante Gesetz. Dazu soll eine zentrale Datenzugangs- und Koordinierungsstelle aufgebaut werden, die den Zugang zu For­schungsdaten aus verschiedenen Quellen ermöglicht. Die Daten sollen dabei dezentral gespeichert werden.

„Daten müssen in forschende Hände. Das dürfen wir nicht mehr verhindern“, forderte Michael Hallek, neuer Vorsitzender des Sachverständigenrates Gesundheit. Beendet werden soll auch ein Problem, über das Forschende bei klinischen Studien seit Langem klagen: Die 16 verschiedenen Landesdatenschutzbehörden stellen im Detail oft verschiedene Anforderungen, was es Forschenden enorm erschwert, länderübergreifend zu arbeiten, wie Onkologe Hallek erklärte.

Um das zu ändern, werde die federführende Datenschutzaufsicht für bundesländerübergreifende Forschungs­vor­haben künftig auf alle Gesundheitsdaten erweitert. Die datenschutzrechtliche Aufsicht für länderübergrei­fende Forschungsvorhaben im Gesundheitswesen soll dann nur noch durch eine oder einen Landesdaten­schutzbeauftragten erfolgen. Der Datenschutz werde dabei nicht geschliffen, beteuerte Hallek. Überhaupt müsse an den Datenschutzregu­la­rien selbst nichts geändert werden, schließlich ergäbe sich das meiste aus der Europäischen Datenschutz­grundverordnung (DSGVO) – und die Probleme mit dem Datenschutz lägen nicht in Europa, sondern würden sich durch die hiesige Auslegung ergeben.

Weiterentwickelt werden soll unterdessen das Forschungsdatenzentrum Gesundheit (FDZ) beim Bundes­insti­tut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Auch die forschende Industrie soll dort künftig Anträge auf Datenzugang stellen können. Dabei solle der Nutzungszweck entscheidend sein, nicht der Absender. Über das FDZ sollen dann auch pseudonymisierte Daten aus der elektronischen Patientenakte (ePA) abrufbar sein. Die Datenfreigabe durch die Patienten soll parallel dazu das ebenfalls heute angekündigte Digitalgesetz regeln.

„Ich erhoffe mir einen großen Durchbruch und bin umgekehrt pessimistisch, falls wir es nicht schaffen, dass wir dann endgültig den Anschluss verlieren“, erklärte Hallek. „Es wird nicht leicht, bestimmte Unternehmen und Forscher zurückzuholen“, räumte hingegen Lauterbach ein. „Aber wir können ja nicht einfach aufgeben.“ Stattdessen müsse man nun durch das Gesetz „mit einem Turbo­schub aufholen“.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt Online vom 9. März 2023Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Künstliche Intelligenz
    Doktor KI: Wenn der Chatbot zum medizinischen Ratgeber wird

    Schon 45 Prozent der Deutschen fragen KI-Chatbots zu Symptomen und Gesundheitsthemen. Das Vertrauen ist dabei hoch, doch der Einsatz von KI in der Medizin macht einigen auch Angst. Drei Viertel halten sich mit Gesundheits-Apps auf dem Smartphone fit. 8 von 10 fordern mehr Tempo bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Das sind Ergebnisse einer neuen bitkom-Umfrage.

    Artikel21.11.2025

    Mehr lesen
  • Digitalstrategie
    Digitalisierungsstrategie: „Gesundheitsversorgung datenbasiert steuern“

    Der BVMed fordert bei der Weiterentwicklung der Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung, die elektronische Patientenakte (ePA) auszubauen. Ziel sollte eine Datenplattform sein, die allen Gesundheitsberufen einen einfachen Zugang zu den notwendigen medizinischen Informationen ermöglicht. Zudem sollte KI als wesentlicher Bestandteil des künftigen Gesundheitswesens gefördert werden.

    Pressemeldung15.08.2025

    Mehr lesen
  • Datennutzung
    Vision „Datengetriebene Gesundheitsversorgung“

    BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll beschreibt in seinem Gastbeitrag für eine Handelsblatt-Beilage die Vision von einer datenbasierten Gesundheitsversorgung, die digital erfasste Informationen nutzt, um Patientinnen und Patienten in die geeignete Versorgungsebene zu steuern.

    Artikel07.07.2025

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Einsteigerseminar
    Abrechnung nach § 302 SGB V

    Vielfältige Anforderungen der Kassen, komplexe technische Prozesse oder ein gänzlich neuer Regelungsrahmen stellen die Hilfsmittelleistungserbringer sowie DiGA-Hersteller vor Herausforderungen bei der Abrechnung von Hilfsmittelversorgunge. Das Online-Seminar bringt Licht ins Dunkel und gibt einen Ausblick in eine mögliche Zukunft.

    SeminarDigital
    24.02.2026 10:00 - 15:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Hilfsmittel

    Zur Veranstaltung: Abrechnung nach § 302 SGB V
  • Online-Seminar
    GKV-Kompaktseminar | Ambulant

    Die Erstattung von Medizinprodukten ist in erster Linie davon abhängig, ob sie im ambulanten oder im stationären Bereich eingesetzt werden. Um erfolgreich zu agieren, bedarf es daher spezieller Kenntnisse in den jeweiligen Einsatzgebieten. Notwendige Voraussetzungen dafür sind die Erläuterung und das Verständnis der im GKV-System verbreiteten Fachtermini.

    SeminarDigital
    26.02.2026 10:00 - 15:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Marktzugang und Erstattung

    Zur Veranstaltung: GKV-Kompakt | Ambulant
  • Webinar
    NIS2-Richtlinie | Umsetzung in Deutschland und EU

    Die NIS-2 Richtlinie stellt eine wesentliche Erweiterung der EU-Vorschriften zur Cybersicherheit dar und stellt MedTech-Unternehmen vor Herausforderungen. Zwischenzeitlich wurde die Richtlinie in Deutschland umgesetzt. Das Webinar vermittelt ein tiefgreifendes Verständnis der Umsetzungsakte und zeigt praktische Lösungen auf, wie mit den neuen Vorgaben effizient umgegangen werden kann.

    SeminarDigital
    05.03.2026 10:30 - 12:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Digitalisierung

    Zur Veranstaltung: NIS-2 Richtlinie

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen