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 - Adipositas ACHT-Versorgungskonzept für die Zeit nach einer Adipositas-OP vorgestellt

ArtikelBerlin, 06.11.2023

Das Konsortium „Adipositas Care & Health TherapyExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.“ (ACHT) hat auf einer Veranstaltung am 27. Oktober 2023 in Berlin die ersten Ergebnisse zum Projekt „Nachhaltige Versorgung von Patient:innen nach Adipositas-Operation“ vorgestellt. Im Mittelpunkt steht ein Versorgungskonzept, das im Rahmen des Projekts wissenschaftlich evaluiert wurde. Es beinhaltet eine digital gestützte, strukturierte und sektorenübergreifende postoperative Versorgung der Betroffenen und die Begleitung des Versorgungsprozesses durch Adipositas-Lotsinnen.

Das Versorgungskonzept setzt sich aus acht eng ineinandergreifenden Bausteinen zusammen:

  • Strukturierte, wohnortnahe Versorgung in speziell geschulten ambulanten ACHT-Schwerpunktpraxen
  • Begleitung der Patient:innen durch eine Adipositas-Lotsin bzw.-Lotsen
  • ACHT Adipositas-App für das Smartphone
  • Webbasierte, digitale Fallakte zur sektorenübergreifenden Kooperation aller Therapeut:innen
  • Regelmäßige, wohnortnahe Ernährungsberatungen
  • Psychologische Stabilisierung der Patient:innen
  • Umfassende Untersuchungen und Festlegung individualisierter Bewegungsziele
  • Vernetzung mit der Qualitätssicherungsmaßnahme StuDoQ-Register

Zu den Ergebnissen:
Durch die ineinandergreifenden Versorgungsstrukturen können die ambulant-vertragsärztlichen Strukturen – geschulte hausärztliche und internistische Praxen und Ernährungsberatungen – für die wichtige Zeit der Betreuung nach der Operation gestärkt werden. Die notwendigen Versorgungsprozesse konnten, gemessen an dem Gesundheitszustand der Patient:innen, mit einer hohen oder sogar höheren medizinischen Qualität auch außerhalb der Adipositaszentren flächendeckend sichergestellt werden, so ein Ergebnis. Die Begleitung durch die Lots:innen wurde dabei von den Patient:innen besonders geschätzt und hat eine enge Verzahnung der ambulanten und stationären Versorgung ermöglicht. Zudem zeigen die Auswertungen der Studie, dass 18 Monate nach der bariatrisch-metabolischen OP sowohl die allgemeine Lebensqualität der ACHT-Teilnehmer:innen als auch deren krankheitsspezifische Lebensqualität im Vergleich zu den Patient:innen ohne ACHT deutlich höher ist. In dem Zeitraum über 18 Monate nach der Operation verbesserten sich die einzelnen Dimensionen der Lebensqualität aufgrund der bariatrisch-metabolischen OP.

Das ACHT-Versorgungsprogramm wurde von den Teilnehmer:innen insgesamt sehr gut angenommen. Die Zufriedenheit mit den ACHT-Schwerpunktpraxen und den Lots:innen war sehr hoch. Besonders die intensive Betreuung durch die Lots:innen wurde immer wieder positiv hervorgehoben. Der ACHT Adipositas-App wurde eine gute Benutzerfreundlichkeit und ein hoher Einfluss auf die Erreichung der Therapieziele bescheinigt. Für die Ausgestaltung zukünftiger Versorgungsprogramme sahen die ACHT-Patient:innen insbesondere die Teilnahme ambulanter Schwerpunktpraxen und eine Betreuung durch Adipositas-Lots:innen als besonders wichtige Bausteine an.

Zum Hintergrund:
In Deutschland ist jeder vierte Erwachsene adipös. Betroffene leiden körperlich und psychisch unter der chronischen Erkrankung. Können durch eine konservative Behandlung die Therapieziele nicht erreicht werden, ist die bariatrische-metabolische Operation (Adipositas-OP) eine wirksame Behandlungsoption zur Therapie der höhergradigen Adipositas.

Die Versorgung der Betroffenen nach OP erfolgt aktuell meist durch die jeweiligen Adipositas-Zentren ohne einen Versorgungsauftrag oder einer Finanzierung. Dieses können sie aufgrund der steigenden Operationszahlen dauerhaft nicht leisten. Um eine hohe Versorgungsqualität langfristig zu sichern, bedarf es deshalb strukturierter und sektorenübergreifender Konzepte, die eine abgestimmte Versorgung für die Betroffenen anbieten, den Therapieerfolg nachhaltig sichern und möglichen Komplikationen vorbeugen.

Zum ACHT-Projekt:
Der Startschuss für das ACHT-Projekt erfolgte im Juli 2019. Das Projekt wurde durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses mit insgesamt 4,8 Millionen Euro gefördert. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft des Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer. Die Konsortialführung liegt bei Dr. Bettina Zippel-Schultz von der Deutschen Stiftung für chronisch Kranke. Die medizinische Leitung hat Prof. Dr. Martin Fassnacht vom Universitätsklinikum Würzburg. Die wissenschaftliche Evaluation wurde von Dr. Renee Stark von der Technischen Universität München verantwortet. Mehr Infos unter https://acht-nachsorge.de/Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

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