- Nosokomiale Infektionen Welttag der Handhygiene am 5. Mai Händedesinfektion ist unverzichtbar in der Infektionsprävention / Ethanol muss verfügbar bleiben
Am 5. Mai 2025 steht der Welttag der Handhygiene ganz im Zeichen der Aufklärung über die Bedeutung von Händehygiene in der medizinischen Versorgung. In diesem Jahr lautet das Motto der Kampagne der Weltgesundheitsorganisation (WHO): „It might be gloves. It’s always hand hygiene.“ „Der Einsatz von medizinischen Handschuhen ist ein wichtiges Element der Infektionsprävention. Dennoch bleibt die Anwendung von Desinfektionsmitteln und eine adäquate Händedesinfektion unerlässlich, um sowohl Patient:innen als auch medizinisches Fachpersonal vor nosokomialen Infektionen zu schützen. Dafür muss die Verwendung von Ethanol weiter verfügbar bleiben“, stellt der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) klar.
PressemeldungBerlin, 02.05.2025, 38/25
© AdobeStock
Medizinische Handschuhe werden bei medizinischen Verfahren eingesetzt. Unabhängig davon, ob Handschuhe getragen werden, ist die Händehygiene zur richtigen Zeit und auf die richtige Weise nach wie vor eine der bedeutsamsten Maßnahmen zum Schutz von Patient:innen und dem medizinischem Personal im gesamten Gesundheitssektor.
Der World Hand Hygiene Day 2025Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. der WHO weist darauf hin, wie bedeutsam eine effektive Händehygiene ist und wann sie durchgeführt werden soll. Durch die Händedesinfektion wird die Übertragung von pathogenen Erregern effektiv unterbunden. Die Umsetzung der Händedesinfektion wird von der WHO („5 Momente der Händehygiene“) und auch durch die Leitlinien des Robert Koch-Instituts (RKI) sowohl vor als auch nach einem Kontakt mit Patient:innen empfohlen. Darüber hinaus ist die Händedesinfektion bei ärztlichen oder pflegerischen Behandlungen vor aseptischen Tätigkeiten, nach Kontakt mit potenziell infektiösem Material sowie vor und nach einem Kontakt mit der direkten Patient:innenumgebung erforderlich. Die S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für KrankenhaushygieneExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. bietet detaillierte Anweisungen zur Händedesinfektion.
Besonderes Augenmerk: Ethanol als Desinfektionsmittel
Um auch in Zukunft eine effektive Infektionsprävention und Infektionsschutz sicherstellen zu können, sind ethanolhaltige Händedesinfektionsmittel unverzichtbar. Ethanol ist ein wesentlicher Wirkstoff in Desinfektionsmitteln, da er besonders effektiv gegen Bakterien und Viren wirkt sowie sicher anwendbar und biologisch abbaubar ist. Ethanol wird derzeit im Zuge der Biozidprodukteverordnung über die Europäische Chemikalienagentur („European Chemicals Agency“, kurz ECHA) bewertet. Derzeit wird befürchtet, dass Ethanol als reproduktionstoxisch und bzw. oder krebserzeugend der höchsten Gefahrenkategorie 1 („Cancerogen Mutagen Reprotoxic“, kurz CMR) eingestuft wird. Eine solche Einstufung hätte weitreichende Rechts- und Anwendungsfolgen. Eine davon wäre eine verminderte Verfügbarkeit und Einsetzbarkeit. Das könnte das Risiko des Auftretens nosokomialer Infektionen erhöhen.
Datenlage verbessern
Es ist wichtig, Daten zur Umsetzung in der Händedesinfektion zu sammeln, um eine konkrete und evidenzbasierte Benennung des Ist-Zustandes zum Infektionsschutz und eine Beurteilung der Entwicklung über die Zeit vornehmen zu können.
Die Aktion Saubere Hände ist eine Initiative, die durch Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), vom Nationalen Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ), dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) und der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung ins Leben gerufen wurde. Diese Aktion existiert seit 2008 und fördert die Datensammlung.
Dabei werden beispielsweise die Verbräuche von Händedesinfektionsmittel aufgeführt. Beteiligen können sich Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken. Ziel ist die Verbesserung der Patient:innensicherheit durch Vermeidung von Übertragungen von Erregern und die damit verbundene Gefahr von nosokomialen Infektionen. Auch das ärztliche und pflegerische Personal kann dadurch vermehrt geschützt werden.
Die Händehygiene ist ein wesentliches Element des Infektionsschutzes und geht alle an – nicht nur das medizinisch und pflegerische Personal, sondern auch die Patient:innen oder Angehörige sollten über die Wichtigkeit der Händedesinfektion aufgeklärt sein.