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 - Lage der Branche Ergebnisse der BVMed-Herbstumfrage 2024

Wie ist die aktuelle Lage der Medizintechnik-Branche? Der BVMed führte bei seinen Mitgliedsunternehmen im August und September 2024 eine umfassende Online-Befragung mit insgesamt 28 Fragen durch.

ArtikelBerlin, 22.10.2024

© BVMed Bild herunterladen Die Medizintechnik-Branche beschäftigt in Deutschland über 210.000 Menschen und bietet 13.000 Ausbildungsplätze. 93 Prozent der MedTech-Unternehmen sind KMU. 68 Prozent des Umsatzes von über 40 Milliarden Euro gehen in den Export. Deutschland ist derzeit noch der zweitgrößte Medizintechnik-Standort der Welt nach den USA, vor Japan und China. Im Durchschnitt investieren die deutschen Unternehmen rund 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

Wie ist die aktuelle Lage der Medizintechnik-Branche?

Der BVMed führte bei seinen Mitgliedsunternehmen im August und September 2024 eine umfassende Online-Befragung mit insgesamt 28 Fragen durch.

Von den ordentlichen 216 BVMed-Mitgliedern mit Stimmrecht haben sich 127 Unternehmen beteiligt, darunter alle größeren Hersteller von Medizinprodukten aus Deutschland und den USA. Das ist eine gute Beteiligungsquote von fast 60 Prozent.

An der BVMed-Umfrage nahmen zu 80 Prozent Hersteller, zu 19 Prozent Handelsunternehmen, zu jeweils 13 Prozent Zulieferer, Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger sowie zu jeweils 3 Prozent DiGA-Hersteller und Software-/Datenservice-Unternehmen teil.

Die Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligten, haben ihren Hauptsitz zu 67 Prozent in Deutschland, zu 13 Prozent in den USA und zu 17 Prozent im europäischen Ausland – darunter 5 Prozent aus Frankreich, 3 Prozent aus Großbritannien und 2 Prozent aus Irland.

Bei den von den Unternehmen vertretenen Produktbereichen handelt es sich um

  • Implantate (39 Prozent),
  • medizinische Geräte (38 Prozent),
  • Verbandmittel bzw. Produkte zur Wundversorgung (33 Prozent),
  • Hilfsmittel (31 Prozent),
  • OP-Produkte bzw. OP-Sets (30 Prozent),
  • Sprechstunden- und Praxisbedarf (20 Prozent),
  • digitale Medizinprodukte (18) Prozent),
  • medizinische Schutzausrüstung, Desinfektionsmittel und Beatmungsprodukte (18 Prozent),
  • Dienstleistungen bzw. Homecare-Versorgungen (15 Prozent),
  • technologische Lösungen, KI und Sensorik (6 Prozent) sowie
  • Zulieferprodukte (4 Prozent).

Das zeigt die große Heterogenität des vom BVMed vertretenen Produktbereichs. 

Die 3 wichtigsten Ergebnisse

  1. Der Medizintechnik-Standort Deutschland verliert weiterhin deutlich an Attraktivität. Gründe sind die stark steigenden Kosten am Standort Deutschland, beispielsweise durch hohe Energiepreise und Personalkosten, aber vor allem auch durch überbordende Bürokratie und Regulatorik.
  2. Die BVMed-Mitgliedsunternehmen erwarten für 2024 nur noch einen Umsatzanstieg von 1,2 Prozent. Das ist gegenüber dem Vorjahreswert (plus 4,8 Prozent) ein dramatischer Rückgang. Aufgrund der anhaltenden Kostensteigerungen erwarten nur noch 10 Prozent der BVMed-Mitglieder in diesem Jahr Gewinnsteigerungen gegenüber dem Vorjahr. Die Folge: Investitionen am Standort Deutschland gehen zurück. Der Innovationsklima-Index des BVMed bleibt auf einem Tiefpunkt.
  3. MedTech-Unternehmen fordern von der Politik einen konsequenten Bürokratieabbau durch ein Belastungsmoratorium, die Weiterentwicklung und Verbesserung der europäischen Medizinprodukte-Verordnung, kurz MDR, sowie eine MedTech-Strategie, um den Standort Deutschland zu stärken und resilient zu gestalten.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

Rückläufige Umsatzerwartungen

© BVMed Bild herunterladen 64 Prozent der befragten BVMed-Mitglieder rechnen in diesem Jahr mit einem besseren Umsatzergebnis in Deutschland als im Vorjahr. Das ist ein leicht schlechteres Ergebnis als im Vorjahr (66 Prozent) und reicht bei weitem noch nicht an die Erwartungswerte vor der Coronapandemie heran (2019: 70 Prozent | 2018: 78 Prozent).

Von einem Umsatzrückgang gehen 21 Prozent der befragten Unternehmen aus. 9 Prozent erwarten sogar Umsatzrückgänge im zweistelligen Bereich. Das zeigt, dass sich einzelne Produktbereiche der MedTech-Branche sehr unterschiedlich entwickeln.

Aus den gewichteten Umsatzangaben der BVMed-Unternehmen ergibt sich im deutschen Markt ein erwarteter Umsatzanstieg von nur noch 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ist im Vergleich zum Vorjahreswert (plus 4,8 Prozent) ein dramatischer Rückgang. Das ungewichtete erwartete Umsatzwachstum liegt bei 2,8 Prozent. Das zeigt, dass die Umsatzerwartungen insbesondere bei den größeren Unternehmen rückläufig sind.

Die erwartete weltweite Umsatzentwicklung schneidet mit einem Plus von 3,5 Prozent besser als die Inlandsentwicklung ab, bleibt aber deutlich unter dem Vorjahreswert (plus 6,4 Prozent). Das ungewichtete Wachstum liegt bei 3,1 Prozent, sodass hier die Unterschiede zwischen KMU und Großkonzernen geringer ausfallen.

Gewinnerwartung bricht wegen stark steigender Kosten ein

Aufgrund der bestehenden dramatischen Kostensteigerungen stehen die Gewinne der Unternehmen noch stärker als in den Jahren zuvor unter Druck. Nur 10 Prozent der BVMed-Mitglieder erwarten in diesem Jahr Gewinnsteigerungen gegenüber dem Jahr 2023. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 20 Prozent. 43 Prozent der Unternehmen gehen von einer Verschlechterung der Gewinnsituation aus. 47 Prozent rechnen mit einer unveränderten Gewinnsituation gegenüber dem Vorjahr.

© BVMed Bild herunterladen Der wichtigste Grund für die angespannte Geschäftssituation sind laut der BVMed-Umfrage die stark steigenden Kosten am Standort Deutschland. 78 Prozent der befragten MedTech-Unternehmen beklagen sich über den zunehmenden bürokratischen Aufwand. 72 Prozent nennen die gestiegenen Personalkosten als größtes Problem. Jeweils 66 Prozent der Unternehmen nennen die steigenden Kosten für Logistik und Transport sowie die gestiegene Zertifizierungskosten durch die MDR-Implementierung als größte Hürde. Weitere hemmende Faktoren sind der wachsende Fachkräftemangel (57 Prozent), der Preisdruck durch Einkaufsgemeinschaften und Klinikketten (52 Prozent), die hohen Energiepreise am Standort (46 Prozent), neue umweltrechtliche Auflagen und Berichtspflichten (35 Prozent) sowie hohe Rohstoffpreise (33 Prozent).

Investitionen am Standort Deutschland gehen zurück

Der zunehmende Druck auf die Gewinnsituation der Branche wirkt sich verstärkt auf die Investitionen am Standort Deutschland aus. 30 Prozent der befragten BVMed-Unternehmen verringern ihre Investitionen gegenüber dem Vorjahr. Dieser Wert steigt seit Jahren kontinuierlich an (2023: 27 Prozent; 2022: 20 Prozent) und zeigt, dass die Attraktivität des Standorts leidet. Nur noch 18 Prozent (Vorjahre 25 und 26 Prozent) erhöhen ihre Investitionen.

Ein Drittel der befragten Unternehmen verlagern Investitionen ins Ausland, davon 16 Prozent in die USA und 13 Prozent ins EU-Ausland.

MDR muss verbessert werden

© BVMed Bild herunterladen Die Zeiten, in denen das europäische Regulierungssystem für Medizinprodukte, die europäische Medizinprodukteverordnung (MDR), dem US-amerikanischen FDA-System überlegen war, sind lange vorbei. Das zeigt auch die BVMed-Herbstumfrage überdeutlich. Eine deutliche Mehrheit von 67 Prozent der Unternehmen präferieren das FDA-System. Dieser Zustimmungswert zum US-System ist gegenüber dem Vorjahreswert (53 Prozent) stark angestiegen. Nur noch 9 Prozent der BVMed-Mitglieder präferieren das MDR-System der EU (Vorjahr 12 Prozent). 24 Prozent haben keine Präferenz.

Die MDR muss also nach Meinung der MedTech-Unternehmen dringend weiterentwickelt und verbessert werden. 83 Prozent der Unternehmen wünschen sich dabei vor allem weniger Bürokratie. 65 Prozent erwarten vorhersehbare und klare Fristen, 57 Prozent berechenbare Kosten. Ebenfalls weit oben auf der Forderungsliste: mehr Verfahrens-Transparenz bei den Benannten Stellen, ein Fast-Track-Verfahren für Innovationen (jeweils 55 Prozent) sowie eine gegenseitige Anerkennung von ausländischen Zulassungen (43 Prozent).

Umweltrecht: Doppelte Berichtspflichten vermeiden

Neben der Großbaustelle MDR beklagen die BVMed-Unternehmen auch zunehmend die fehlende Konsistenz nationaler und europäischer Regelungen zu umweltrechtlichen Auflagen und nachhaltigkeitsbezogenen Berichtspflichten. 65 Prozent sprechen sich explizit für die Vermeidung doppelter Berichtspflichten – beispielsweise aus dem nationalen Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und den europäischen CS3D/CSRD-Regelungen – aus. 64 Prozent sind für ein bessere EU-weite Harmonisierung der Regelungen. Wichtig ist den Unternehmen zudem, dass die deutsche Gesetzgebung nicht über EU-Regulierungen hinausgeht und damit kein „gold plating“ betreibt (59 Prozent), ausreichende Übergangsfristen für die Umsetzung des Umweltrechts unter dem Green Deal vorgesehen werden (54 Prozent) sowie horizontale Umweltrecht-Regelungen besser mit sektoralen Regelungen wie der MDR abgestimmt sind (52 Prozent).

Zahl der Beschäftigten steigt trotz Krise

© BVMed Bild herunterladen Trotz der Krisenauswirkungen und dramatisch steigenden Kosten schafft die Medizintechnik-Branche in Deutschland weiter zusätzliche Arbeitsplätze. 32 Prozent der Unternehmen, die sich an der BVMed-Herbstumfrage 2024 beteiligten, erhöhen die Zahl der Mitarbeiter:innen gegenüber dem Vorjahr (2023: 31 Prozent), 42 Prozent halten die Zahl der Stellen stabil. 22 Prozent der Unternehmen sehen sich gezwungen, in diesem Jahr Personal abzubauen. Die Medizinprodukte-Branche beschäftigt in Deutschland insgesamt mehr als 210.000 Menschen. Die Beschäftigtenzahlen sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.

Die Berufsaussichten für Fachkräfte in der MedTech-Branche sind dabei weiter ausgezeichnet. 84 Prozent der Unternehmen halten die Berufsaussichten für unverändert gut bzw. besser.

Gesucht werden vor allem Ingenieur:innen (34 Prozent), lernende kaufmännische Berufe und Medizintechniker:innen (jeweils 29 Prozent), Pflegekräfte (25 Prozent), Informatiker:innen und Data Scientists (23 Prozent) sowie Naturwissenschaftler:innen (20 Prozent). Der hohe Wert für Data Scientists zeigt, dass datengetriebene Versorgungslösungen in der MedTech-Branche weiter an Bedeutung gewinnen.

© BVMed Bild herunterladen Personal suchen die BVMed-Unternehmen in Deutschland in allen Bereichen, vor allem aber im Vertrieb (69 Prozent). Dem folgen Produktion (32 Prozent), Marketing und Regulatory Affairs (jeweils 31 Prozent), Qualitätsmanagement (27 Prozent), Forschung und Entwicklung (24 Prozent) sowie Materialwirtschaft und Logistik (23 Prozent).

Der Fachkräftemangel ist dabei auch in der Medizintechnik stark spürbar. So geben fast die Hälfte der Unternehmen (47 Prozent) an, dass sie Probleme haben, die offenen Stellen im Vertrieb zu besetzen. Auch für die Bereiche Produktion (24 Prozent), Regulatory Affairs (22 Prozent) sowie Qualitätsmanagement und Marketing (jeweils 17 Prozent) sind die Werte hoch.

Forderungen, um den Standort Deutschland zu stärken

© BVMed Als große Stärken des Standorts Deutschland nennen die befragten MedTech-Unternehmen die gute Infrastruktur (71 Prozent), beispielsweise die Verkehrswege, sowie die gut ausgebildeten Fachkräfte (68 Prozent). Diese beiden Werte sind in den vergangenen Jahren hoch geblieben. Es folgen mit größerem Abstand als genannte Stärken das hohe Versorgungsniveau der Patient:innen (40 Prozent) sowie gut ausgebildete Wissenschaftler:innen und Ingenieur:innen (34 Prozent). Am Ende der Liste stehen die Forschungsförderung (5 Prozent) sowie die nachhaltige Transformation als Wettbewerbsfaktor (2 Prozent).

© BVMed Bild herunterladen Was muss von der Politik angegangen werden, um den Medizintechnik-Standort Deutschland zu stärken? An erster Stelle der gesundheitspolitischen Forderungen steht nach der BVMed-Herbstumfrage 2024 erstmals die Forderung nach einem Bürokratieabbau durch ein Belastungsmoratorium für MedTech-Unternehmen (76 Prozent). Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen zudem die Weiterentwicklung und Verbesserung des MDR-Systems sowie eine MedTech-Strategie, um den Standort Deutschland zu stärken und resilient zu gestalten (jeweils 70 Prozent).

Hohe Zustimmungswerte erzielen zudem die Forderungen nach einer digitalen Transformation und besseren Datennutzung (53 Prozent), ein Fast-Track-Verfahren für Innovationen mit klaren Fristen (45 Prozent) sowie die Gewinnung von Fachkräften (42 Prozent).

Innovationsklima-Index bleibt auf niedrigem Niveau

© BVMed Bild herunterladen Auf einer Skala von 0 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) bewerten die Unternehmen das Innovationsklima für Medizintechnik in Deutschland im Durchschnitt mit 3,6. Das ist eine nur leichte Verbesserung vom absoluten Tiefstwert aus dem Vorjahr – und legt den Schluss nahe, dass die Unternehmen Hoffnung verspüren, dass die Politik die Probleme des Standorts zunehmen realisiert und Gegenmaßnahmen plant.

© BVMed Bild herunterladen Als innovativste Forschungsbereiche schätzen die Unternehmen die Kardiologie (31 Prozent), Onkologie (30 Prozent), Diagnostik (21 Prozent) sowie Neurologie (20 Prozent) ein.

Nachhaltigkeit und digitale Lösungen gewinnen an Bedeutung

Nachhaltigkeits-bezogene Aktivitäten gewinnen in der MedTech-Branche weiter an Bedeutung. So gaben 65 Prozent der befragten BVMed-Mitglieder an, nachhaltige Arbeitsbedingungen geschaffen zu haben und zu pflegen. Dazu gehören Maßnahmen des Arbeitsschutzes, die Förderung von Diversität oder gleiche Löhne. 62 Prozent gaben an, bereits Aktivitäten zur Emissionsreduktion und Ressourcenschonung im Produktionsumfeld etabliert zu haben, um beispielsweise Wasserverbräuche zu senken, die Energieeffizienz zu steigern oder erneuerbare Energien besser zu nutzen. 54 Prozent der MedTech-Unternehmen haben laut der BVMed-Umfrage zudem eine nachhaltige Unternehmensführung etabliert.

52 Prozent betreiben spezielle Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen in nachhaltige Produkte und Verpackungen – beispielsweise zur Kreislaufoptimierung, zum Rezyklateinsatz oder zur Vermeidung kritischer Substanzen. Immerhin 39 Prozent der Befragten haben laut eigenen Angaben bereits Kreislaufwirtschaftskonzepte implementiert, um Abfälle zu minimieren.

Bei der Nutzung digitaler Lösungen in den BVMed-Unternehmen werden digitale Prozessoptimierungen in verschiedenen Unternehmensbereichen wie Vertrieb, Produktion sowie Einkauf (69 Prozent) und die digitale Vernetzung bzw. Kommunikation mit Kund:innen und anderen Zielgruppen (55 Prozent) am häufigsten genannt. Es folgen die Durchführung von elektronischen Abrechnungen, kurz: eInvoicing (48 Prozent gegen 45 Prozent im Vorjahr) sowie elektronische Beschaffungsmaßnahmen, kurz: eProcurement (32 Prozent).

25 Prozent der Unternehmen, die an der BVMed-Herbstumfrage teilgenommen haben, gaben an, zusätzlich zum analogen Medizinprodukt Software zu entwickeln. Immerhin 20 Prozent bieten laut Umfrage telemedizinische Dienstleistungen an – vor der Coronakrise waren dies lediglich 9 Prozent. 19 Prozent der teilnehmenden Unternehmen entwickeln digitale Medizinprodukte (DiGA).

Fazit und Ausblick

Die Medizintechnik-Branche ist Aushängeschild und Zukunftsmotor für die deutsche Wirtschaft:

  • Sie ist Innovationstreiber. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen rund 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung.
  • Sie ist Jobmotor. Die Medizintechnik-Unternehmen beschäftigen in Deutschland über 210.000 Menschen und stellen 13.000 Ausbildungsplätze in Zukunftstechnologien.
  • Sie ist Exportweltmeister und hat zahlreiche „Hidden Champions“. Die Exportquote der deutschen Medizintechnik liegt bei rund 68 Prozent, der jährliche Gesamtumsatz bei über 40 Milliarden Euro.
  • Sie hat 93 Prozent Mittelstand und Familienunternehmen mit Forschung und Produktion in Deutschland.

Deutschland ist in der Medizintechnik Weltspitze. Noch. Die BVMed-Herbstumfrage 2024 zeigt: Der Medizintechnik-Standort Deutschland ist weiterhin stark gefährdet. Bei Energiepreise, Innovationsfreundlichkeit und schnellem Marktzugang droht Deutschland weiter an Boden zu verlieren.

Das liegt vor allem an hausgemachten Problemen:

  • Ein handwerklich schlecht gemachtes, zu kompliziertes regulatorisches System für Medizinprodukte, das Innovationen ausbremst.
  • Überbordende Bürokratisierung und Regulierungswut, die KMU erstickt.
  • Schleppende Digitalisierung des Gesundheitssystems und mangelnde Datennutzung.
  • Unzureichende Unterstützung des Mittelstandes als das Herzstück der deutschen Wirtschaft.

Dabei braucht Deutschland eine forschungsstarke, leistungsfähige, wirtschaftlich gesunde und international wettbewerbsfähige Medizintechnik-Branche.

Medizintechnik muss in allen Versorgungsbereichen und Reformvorhaben mitgedacht werden: als Teil der Lösung! Unsere Technologien, Produkte und Verfahren tragen zu einer besseren Patient:innen-Versorgung, zu effizienteren Prozessen und Entlastung des medizinischen Personals bei. Es geht #NurMitMedTech.

Um Top-Talente, darunter Forscher:innen und Unternehmer:innen, im Land zu halten und Innovationen hier zu entwickeln, benötigen wir standortfreundlichere Rahmenbedingungen. Das erreichen wir durch ganzheitliche Ansätze. Durch eine MedTech-Strategie 2030 mit einem konkreten Maßnahmenkatalog, um den Medizintechnik-Standort Deutschland zu stärken. Dafür muss die Politik im Dialog mit der Wirtschaft bleiben.

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