Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - MedTech-Trends Technologiekonvergenz – 5 Trends bestimmen die Medizintechnik von Morgen

ArtikelDüsseldorf, 10.09.2014

© BVMed Kombiprodukte, Mobile Health, neue Materialien, 3D-Druck und personalisierte Medizin – diese fünf Trends könnten die Medizintechnik von Morgen bestimmen. Wo sie miteinander verschmelzen, erhöhen sie die Komplexität von Medizinprodukten – leicht bedienbar müssen sie dennoch bleiben.

1. Kombiprodukte

Medizintechnische Geräte mit Arzneimittelanteil könnten vor einem Boom stehen. Denn die sogenannten Kombinationsprodukte erhöhen die Sicherheit bei der Medikamentendosierung, indem sie menschlich verursachte Fehldosierungen ausschließen. Zum anderen verringern Kombiprodukte meist die Arbeitsbelastung bei Ärzten. Dies spart Kosten.

2. Mobile Health

Auch der Megatrend Mobile Health beziehungsweise Telemedizin eilt kostendruck-geplagten Krankenversicherungen zu Hilfe: Patienten, die sich unter Anleitung eines Arztes mithilfe eines mobilen Geräts Medikamente selbst verabreichen, verursachen keine stationären Kosten im Krankenhaus. Ärzte können auf die tägliche Visite verzichten – ein Blick auf die per Mobilfunk gesendeten Daten über den Therapieverlauf reicht dem behandelnden Arzt aus.

3. Mobile Health und neue Materialien verschmelzen

Doch damit nicht genug: Glaubt man der Technologie- und Innovationsberatung Altran, wird Mobile Health künftig noch mit anderen Technologietrends verschmelzen. Auf Seiten der Medizintechnikhersteller macht dies allerdings erst einmal Anpassungen notwendig. „Künftig wird es nicht mehr bei der Überwachung von Lebensfunktionen durch Apps oder einer tragbaren künstlichen Bauchspeicheldrüse bleiben“, sagte Oliver Peters, Life-Sciences-Spezialist von Altran am Rande des Pharma- und Biotechnologiekongresses A3P.

Insbesondere bei Materialien, die eher Technologie denn Material sind, gab es zuletzt eine sprunghafte Entwicklung: Eine große Rolle werden dabei biokompatible und resorbierbare Polymere spielen, die ihre Form langfristig an der je individuellen Bewegung des Patienten ausrichten. Ebenso gilt es, die Innovationen bei Nanopartikeln für die eigenen Kombiprodukte im Auge zu behalten. Bestimmte Nanopartikel haben eine aseptische Wirkung, verlängern die Haltbarkeit des Produkts oder überwinden die Blut-Hirn-Schranke.

Chancen, das eigene medizintechnische Produktportfolio insbesondere bei Kombinationsprodukten auszuweiten, bestehen auch im Hinblick auf künstlich hergestelltes Gewebe wie künstliche Haut. Bereits in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase sind zudem Materialien, mit denen sich individuell Knochen oder Knorpel modellieren lassen.

4. Hightech-Materialien 3D-drucken

Diese Hightech-Materialien bekommen mit der zunehmenden Verbreitung von 3D-Druckern noch einmal eine neue Dimension: Aseptische Implantate werden individuell auf die Anforderungen des Patienten hin „gedruckt“ werden können.

Nach Verbrennungen wird die entsprechende Hautpartie womöglich kurzfristig ausgedruckt und eingesetzt werden können – ohne dass das menschliche Auge einen Unterschied zu natürlich gewachsener Haut erkennen könnte. Hersteller, die den 3D-Druck frühzeitig in ihre F&E-Abteilungen integrieren, könnten sich diese Technologiekonvergenz zu Nutze machen. „3D-Druck wird im Entwicklungs-Zyklus bereits heute verwendet, um Prototypen herzustellen“, erklärt Benjamin Kraus, Compliance-Experte bei Altran. Sollten diese Geräte dann noch die Budgets von Kliniken und Krankenkassen schonen, dürfte einem Markterfolg nichts mehr im Weg stehen.

5. Personalisierte Medizin auf Basis von Genom-Analyse

Ein weiterer wichtiger Technologietrend liegt in der personalisierten Medizin auf Basis einer vorherigen Analyse des Genoms des Patienten. Doch ob Prävention oder Heilung – wenn medizinische Versorgung auf der Grundlage messbarer Daten erfolgen soll, werden Geräte benötigt, die enorme Mengen an Daten verarbeiten können. Nach der Untersuchung können dann Risikoprofile der Patienten für bestimmte Krankheiten erstellt werden. Gleichzeitig können sich Ärzte und Patienten mit den Gen-Informationen des Patienten Therapien sparen, die nach statistischer Wahrscheinlichkeit bei dieser Personengruppe sowieso nicht angeschlagen hätten. Stattdessen könnte die Software des Geräts bereits online die statistisch wirksamste Therapie oder beispielsweise Arznei-Dosierung für den untersuchten Patienten suchen, um daraufhin eine Empfehlung anzuzeigen.

Deutsche Firmen dürfen Megatrends nicht verschlafen

Mit der Konvergenz der genannten Technologien werden viele medizintechnische Geräte auch komplexer. Dennoch müssen sie intuitiv und einfach bedienbar bleiben. Schließlich ist niemandem geholfen, wenn neue Geräte Geld sparen, jedoch nur von zusätzlichem Personal bedient werden können. Gefragt sind intuitive Benutzeroberflächen.

Die Technologietrends offenbaren auch, dass Hersteller immer öfter zusätzliche Hard- und Software sowie die Möglichkeit zur Vernetzung in Geräte integrieren müssen. Zwar zeigt die Vergangenheit: Nicht jeder Trend setzt sich langfristig durch – und die mittelständisch geprägte deutsche Medizintechnik kann trotz relativ hoher F&E-Budgets nicht auf alle Pferde gleichzeitig setzen. Andererseits finden Unternehmen, die Megatrends verschlafen – Nokia, Quelle und diverse französische Autobauer belegen dies – meist nicht mehr zu alter Stärke zurück. Innovationsmanagement wird also in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen.

Der Autor: Ingmar Remus ist Consultant für Wirtschaftskommunikation.

Copyright Vogel Business Media
Quelle: DeviceMed vom 9. September 2014Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Digital Health
    Vier Jahre DiGA-Rahmenvereinbarung: Bilanz und Handlungsbedarf

    Vier Jahre nach Inkrafttreten der Rahmenvereinbarung ist es Zeit für eine Bilanz: Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) haben sich als evidenzbasierte, wirksame und patientenorientierte Innovationen bewährt – doch der Ordnungsrahmen wird ihrer Bedeutung noch immer nicht gerecht. Elf Verbände fordern daher eine mutige Weiterentwicklung der DiGA-Rahmenbedingungen.

    Pressemeldung15.12.2025

    Mehr lesen
  • BVMed-Institut
    MedTech-Patente: Mehr Anmeldungen als gedacht, aber rückläufiger Trend

    Die hoch innovative Medizintechnik-Branche meldet weitaus mehr Patente beim Europäischen Patentamt an als bisher bekannt. Das zeigt eine Studie des BVMed-Instituts zu den Patentanmeldungen der Branche von 2012 bis 2022. Die Untersuchung bezog dafür alle Bereiche der IPC-Patentklassifikation ein, die die Heterogenität der Branche realistisch abbildet.

    Pressemeldung10.12.2025

    Mehr lesen
  • Bei Ballonkathetern kommt es aufs Detail an

    Zulieferer
    Zulieferer: Partner auf Augenhöhe für MedTech-Hersteller

    MedTech-Hersteller steigern die Qualität der Gesundheitsversorgung mit Neuentwicklungen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die enge Zusammenarbeit mit Zulieferunternehmen. Diese beraten auf Augenhöhe und entwickeln Innovationen wesentlich mit. Damit Zulieferer weiterhin ihre Stärken ausspielen können, brauchen sie gute Rahmenbedingungen – der BVMed setzt sich dafür in einem eigenen Fachbereich ein.

    Artikel04.12.2025

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • 13.01.2026
    BVMed Data Talk: Patente in der Medizintechnik und China auf dem Weg zur Weltmacht

    "Innovationen in der Medizintechnikbranche" ist eine oft befundende oder geforderte Aussage. Erstmalig machen wir uns auf den Weg, diese Innovationen der Branche auch mit Evidenz zu unterlegen. Die BVMed Institut-Studie zu den Patentanmeldungen der Branche im Zeitraum von 2012 bis 2022 soll aufzeigen, welche Innovationskraft Medizintechnik in Deutschland hat und wo sich noch Potenziale verbergen.

    GesprächsforumDigital
    13.01.2026 13:00 - 14:00 Uhr
    Veranstalter: Institut
    Schwerpunkt: Sonstiges

    Zur Veranstaltung: BVMed-Institut Data Talk
  • Recht
    BVMed Legal Lunch: Greenwashing – Neue Spielregeln für Nachhaltigkeitsversprechen

    Neue Vorgaben für Greenwashing und Social Washing: Wir stellen Ihnen wichtige Änderungen durch die Umsetzung der EmpCo-Richtlinie (EU) 2024/825 vor. Ab September 2026 gelten neue Regeln für Nachhaltigkeitsversprechen in der Unternehmenskommunikation und Produktwerbung auch für Medizinprodukte. Erfahren Sie, wie Sie sich als Hersteller und Händler vorbereiten können.

    GesprächsforumDigital
    29.01.2026 12:00 - 13:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Recht

    Zur Veranstaltung: BVMed Legal Lunch
  • Recht
    BVMed Legal Lunch: Medfluencer, Social Media & MedTech: Chancen nutzen, Risiken kennen

    Medfluencer sind die Influencer des Gesundheitswesens, oftmals sind sie selbst Ärzt:innen bzw. kommen aus der Gesundheitsbranche: Sie klären auf, erklären komplexe Zusammenhänge in Social Media – und prägen damit die Meinung von Patientinnen und Patienten oft stärker als klassische Werbung. Doch was bedeutet das für MedTech-Unternehmen, die mit solchen Expert:innen zusammenarbeiten möchten?

    GesprächsforumDigital
    24.02.2026 12:00 - 13:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Recht

    Zur Veranstaltung: BVMed Legal Lunch

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen