Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - 24.07.2017

Artikel

»Die Qualität des neuen Eigenprodukts ist schlechter«

Wie viele andere Patienten, erfuhr Axel Junge zunächst nur durch seinen bisherigen Hilfsmittel-Versorger, dass dieser ihn zukünftig nicht mehr beliefern würde. »Ich habe das erst nach zwei Telefonaten auch von der Techniker Krankenkasse erfahren. Ein angekündigtes Schreiben und eine offizielle Information dazu kam nie«, sagt Junge. Der 52-Jährige ist seit 1993 an Multipler Sklerose erkrankt, seit acht Jahren muss er wegen Blasenproblemen seinen Urin mit Hilfe eines Katheters ablassen. Zusätzlich hilft ihm ein Kondomurinal, plötzlichen Harnabfluss aufzufangen. Junge trägt dieses bei der Arbeit.

Von seinem neuen Versorger, bekommt Junge bis auf eines alle seiner bisherigen Produkte. Der Versorger liefert jedoch einen anderen Urinbeutel zu dem bisher bekannten System. Dabei handelt es sich um ein Eigenprodukt des neuen Versorgers. »Dies sei günstiger, ist mir auf Nachfrage erklärt worden«, so Junge. »Weiter wurde mir gesagt: Wenn ich das bisherige Produkt des anderen Herstellers weiter benutzen wolle, dann müsste ich das nun selbst bezahlen.«

Neues Eigenprodukt sorgt für Urinfleck auf der Hose
Allerdings sind die Beutel der Eigenmarke für Junge wegen seiner stark eingeschränkten Fingermotorik nur schwer anwendbar. Anders als beim vorherigen Produkt, bei dem einfach ein Hahn nach unten geklappt wurde, ist jetzt eine Art Schieber zu betätigen. Außerdem sei dieser auch nicht immer ganz dicht. »Ich hatte deshalb schon Urin auf dem Hosenbein«, sagt Junge. Auch das notwendige Ventil sei größer als beim anderen Hersteller, so dass es unter dem Hosenbein hervortrete. Beides wirkt sich negativ auf seine Versorgung aus und ist eine Einschränkung der Lebensqualität, die es nach Angaben der TK durch den Wechsel des Hilfsmittellieferanten eigentlich nicht geben dürfte. Junges Urteil in diesem Punkt: »Die Qualität des neuen Eigenprodukts ist schlechter. Wenn ich also künftig die bisherige Versorgung erhalten möchte, muss ich aus eigener Tasche drauf zahlen. Das kann und darf nicht sein.«

Auch in einem weiteren Punkt hat sich die Versorgung zum Negativen hin verändert: Es gibt keine persönliche Ansprechperson mehr. Bei seinem vorherigen Lieferanten, der PubliCare, gab es diese. Dort konnte Junge anrufen, auch Hausbesuche waren ohne Probleme möglich. Das ist für Katheteranwender besonders nützlich, wenn es einmal Probleme mit einem Produkt gibt oder es um die Möglichkeit geht, eine Innovation oder einen anderen Hersteller auszuprobieren. »Das war in der Vergangenheit sehr hilfreich«, sagt Junge. »Über den neuen Service kann ich noch nichts sagen, aber es hieß vom neuen Versorger bereits, dass er nur in Ausnahmefällen überhaupt jemanden schicken würde.« Diese Person müsste dann auch erst gesucht werden. Einen kompetenten und fachkundigen Ansprechpartner gibt es also nicht mehr.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Neurostimulation/Neuromodulation
    BVMed gründet neuen Fachbereich zur Neurostimulation

    Der BVMed hat einen neuen Fachbereich „Neurostimulation/Neuromodulation“ (FBNSM) gegründet, der die Hersteller dieser medizintechnischen Verfahren vereint. „Die Fortschritte in diesem Bereich sind faszinierend und geben Menschen mit neuronalen Erkrankungen wie chronischen Schmerzen, Cluster-Kopfschmerzen, Migräne, Parkinson, Epilepsie oder Depression Hoffnung durch moderne und zielgenauere Technologien“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.

    Pressemeldung29.04.2025

    Mehr lesen
  • Branche
    Neuer BVMed-Jahresbericht: „Potenzial der MedTech-Branche ausschöpfen“

    In seinem neuen Jahresbericht fordert der BVMed von der neuen Bundesregierung, das Vertrauen in den MedTech-Standort Deutschland wiederherzustellen und das Potenzial der Branche auszuschöpfen. „Die deutsche Medizintechnik-Branche steht für Wettbewerb, Innovationskraft, Versorgungssicherheit, Exportstärke und Arbeitsplätze. Wenn es um die wirtschaftliche Zukunft des Landes geht, ist die Medizintechnik mit die größte Chance“, so der BVMed-Vorsitzende Mark Jalaß sowie BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll im Vorwort zum Jahresbericht.

    Pressemeldung28.04.2025

    Mehr lesen
  • Gesundheitswirtschaft
    WifOR-Chef Ostwald: „Gesundheits-Investitionen sind Motor für wirtschaftliches Wachstum“

    Investitionen in den Gesundheitssektor stärken nicht nur die öffentliche Gesundheit, sondern treiben auch Innovationen voran, schaffen Arbeitsplätze und fördern nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Darauf wies WifOR-Geschäftsführer Prof. Dr. Dennis A. Ostwald auf der BVMed-Mitgliederversammlung am 24. April 2025 in Berlin hin.

    Pressemeldung25.04.2025

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Einführungsseminar
    Erfolgreiches Marketing von MedTech-Unternehmen

    Als Mitarbeiter:in im Marketing oder Produktmanagement haben Sie eine Schlüsselrolle für den Erfolg Ihres Unternehmens. Die richtige Strategie entwickeln, Produktvorteile erkennen und im Zusammenspiel mit Agenturen an Entscheidungsträger und Kundschaft kommunizieren – dies sind Fähigkeiten, die professionelle Produkt- oder Marketing-Manager:innen kontinuierlich ausbauen. Das Seminar...

    Seminaron-site
    Berlin, 05.06.2025 09:00 - 16:30 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: Erfolgreich im Marketing von MedTech-Unternehmen
  • Online-Seminar
    MDR Online-Seminar | Forschungs- und Entwicklungszulage

    Seminardigital
    05.06.2025 10:00 - 11:15 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Regulatorisches

    Zur Veranstaltung: Forschungs- und Entwicklungszulage

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen