Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Herz Die Kardiale Resynchronisations-Therapie (CRT) bei schwerer Herzinsuffizienz

Artikel20.03.2014

Herzinsuffizienz, allgemein auch als Herzmuskelschwäche bezeichnet, wird unter Medizinern als das bedeutendste kardiale Krankheitsbild unserer Zeit mit wachsender Inzidenz gesehen. Allein in Deutschland sind nach Schätzungen rund 1,5 Mio. Menschen betroffen. Jährlich werden hiervon ca. 265.000 Patienten stationär in einer Klinik aufgenommen und rund 100.000 Menschen versterben.

Herzinsuffizienz ist eine fortschreitende Erkrankung des Herzens mit vielfältigen Ursachen. In ihrem Verlauf wird das Herz immer schwächer, das Zusammenspiel der beiden Herzkammern geht verloren. Die Folge: Es kann nicht mehr ausreichend Blut durch den Körper gepumpt werden. Anfangs zeigen die Patienten nur bei körperlicher Belastung Symptome, später auch in Ruhe. Sie sind ständig müde, geraten bei geringster Anstrengung außer Atem und bekommen schlecht Luft. Im Endstadium hilft nur noch eine Herztransplantation, doch dafür kommen nur sehr wenige Patienten in Frage. Die Behandlung der Herzschwäche erfolgt heute medikamentös. Die Medikamente können Symptome lindern, den notwendigen koordinierten Herzrhythmus können sie allerdings nicht wiederherstellen.

Innovative Therapie: CRT

Eine sehr wirkungsvolle Therapie zur Behandlung der Herzinsuffizienz ist die Cardiale Resynchronisations-Therapie (kurz CRT). Das Verfahren kommt für etwa ein Drittel aller Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche in Frage. Bei ihnen liegt eine zusätzliche Erregungsleitungsstörung vor. Sie führt zu unterschiedlichen Kontraktionsbewegungen der beiden Herzkammern – ein Phänomen, das in einer Ultraschalluntersuchung deutlich sichtbar festgestellt werden.

Ein kleines, microcomputer-gesteuertes Gerät wird im Brustbereich unter der Haut implantiert. Über drei feine Elektroden, die in jeweils einer Herzkammer und im rechten Vorhof verankert sind, werden winzige elektrische Impulse gesendet, die das Herz stimulieren – vergleichbar einem Herzschrittmacher. Auf diese Weise wird das Zusammenspiel der Kammern wieder hergestellt, also „resynchronisiert“. Die Patienten fühlen sich unmittelbar nach der Implantation des Systems deutlich besser und sind wieder belastbarer. Nach kurzer Zeit können sie z. B. deutlich weiter spazieren gehen als vor der Operation – ein erheblicher Zuwachs an Lebensqualität!

Eine zweite Gerätefamilie enthält zusätzlich einen Implantierbaren Defibrillator (ICD). Dies ist für Herzinsuffizienz-Patienten mit Herzhythmusstörungen lebenswichtig, denn sie haben ein neunfach erhöhtes Risiko ein Kammerflimmern zu erleiden. Durch die Kombination der beiden Therapieprinzipien CRT plus ICD erkennt das Implantat die Störung und gibt automatisch einen rettenden Schock ab. So kann der Betroffene vor dem Plötzlichen Herztod bewahrt werden.

Vorteile für die Patienten

- Deutliche Reduktion der Gesamtsterblichkeit
- Deutlich gesteigerte Lebensqualität durch Reduktion der Symptome
- Weniger und kürzere Krankenhausaufenthalte als bei rein medikamentöser Behandlung
- Teilweise Vermeidung einer Herztransplantation

Wichtige Studienergebnisse

Zahlreiche groß angelegte Untersuchungen haben gezeigt, dass die CRT sowohl die Belastbarkeit als auch die Lebensqualität der Patienten signifikant steigert. Bei der randomisierten, kontrollierten CARE-HF Studie (Cardiac Resynchronization in Heart Failure) wurde nachgewiesen, dass die Rate der Krankenhausbehandlungen bei Patienten, die zusätzlich zur medikamentösen Behandlung eine CRT-Therapie erhielten, um 37 Prozent sank. Die COMPANION-Studie belegte ähnliches: Im Vergleich zur rein medikamentösen Therapie senkte die Behandlung mit cardialer Resynchronisation in Verbindung mit einem Defibrillator die Sterblichkeit um 36 Prozent. Eine weitere Studie, die den Therapieerfolg der CRT belegt, ist die Madit CRT-Studie (Multicenter Automatic Defibrillator Implantation Trial). Diese zeigte bei Patienten mit leichter Herzinsuffizienz eine deutliche Reduktion um 41 Prozent der Herzinsuffizienz bedingten Ereignisse im Vergleich zur reinen ICD-Implantation.

Unser Informationsfilm zum Thema: Kardio: "Schrittmacher Medizintechnologie"

Hier gibt es ein Magazin zum Thema "Herz".

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Erstattung
    Fiktiver Bundesbasisfallwert 2025 – Empfehlung für Ihre Vertriebsunterlagen

    Der BVMed stellt seinen Mitgliedsunternehmen auch in diesem Jahr eine einheitliche Schätzung des Bundesbasisfallwertes, den sogenannten „fiktiven“ Bundesbasisfallwert zur Verfügung. Für das Jahr 2025 beträgt er 4.464,53 €. Hintergrund Viele der BVMed-Mitgliedsunternehmen erstellen jährlich aktualisierte Vertriebsunterlagen mit Informationen zur Therapievergütung und Erlösermittlung...

    Artikel16.07.2025

    Mehr lesen
  • Erste Hilfe
    BVMed für Reanimations- und Erste-Hilfe-Einführung an Schulen

    Der BVMed begrüßt den Beschluss Nordrhein-Westfalens, ab dem Schuljahr 2026/27 einen Reanimations-Unterricht für alle Schüler:innen der Sekundarstufe I verpflichtend einzuführen. Ergänzend schlägt der deutsche MedTech-Verband eine Einführung in die Grundlagen der Erste Hilfe ab der 7. Klasse vor, um den Umgang mit Verbandmaterialien im Notfall zu erlernen.

    Pressemeldung15.07.2025

    Mehr lesen
  • Pflege und Hilfsmittel
    BVMed zum Pflegekompetenzgesetz: Alle qualifizierten Fachpersonen einbinden

    Der BVMed unterstützt das Ziel des Pflegekompetenzgesetzes (PKG), die Kompetenzen von Pflegefachpersonen zu stärken und ihnen Befugnisse zu übertragen. Gleichzeitig weist der BVMed in seiner Stellungnahme zum Referentenentwurf auf strukturelle Herausforderungen wie den Fachkräftemangel oder die unzureichende Einbindung qualifizierter Pflegefachpersonen außerhalb klassischer Pflegedienste hin.

    Pressemeldung15.07.2025

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Branche
    BVMed-Jahrespressekonferenz und Medienseminar

    Zu Beginn des 26. Berliner Medienseminars stellt der BVMed im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz die Ergebnisse seiner aktuellen Herbstumfrage 2025 zur Lage der MedTech-Branche vor. Daraus abgeleitet werden Forderungen an eine eigenständige MedTech-Strategie. Im Anschluss werden die Themen Krisenvorsorge und Zivilschutz sowie Stärkung der Ambulantisierung näher beleuchtet....

    KonferenzHybrid
    07.10.2025 10:00 - 12:00 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: BVMed-Jahrespressekonferenz 2025 und 26. Berliner Medienseminar (hybrid)
  • Konferenz
    BVMed-Hygieneforum 2025

    Das BVMed-Hygieneforum widmet sich auch dieses Jahr wieder zentralen Herausforderungen der Infektionsprävention in der stationären wie auch ambulanten Versorgung. Fachexpert:innen tragen wichtige Themen vor, zu denen wir dann gemeinsam diskutieren wollen. Melden Sie sich noch heute an. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.

    KonferenzHybrid
    Berlin, 11.12.2025 09:30 - 15:30 Uhr
    Veranstalter: BVMed
    Schwerpunkt: Hygiene

    Zur Veranstaltung: BVMed-Hygieneforum 2025

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen