Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Herz Herzklappen und deren Erkrankungen

Artikel07.10.2014

© Edwards Lifesciences Das Herz ist eine faustgroße muskuläre Pumpe, die aus vier Kammern besteht. Die zwei oberen Kammern – der linke und der rechte Vorhof – nehmen das Blut auf, das von den Venen zurückkommt. Die zwei unteren Kammern – linke und rechte Ventrikel – pumpen das Blut in die Arterien. Die Herzklappen sorgen dafür, dass das Blut in der richtigen Richtung in das Herz hinein und aus dem Herz hinaus fließt.

Die vier Herzklappen

Das Herz hat vier Klappen. Zwei Klappen regeln den Blutstrom von den Herzvorhöfen in die Herzkammern (Ventrikel). Diese sind:

  • Mitralklappe: zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer
  • Trikuspidalklappe: zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer

Zwei weitere Klappen regeln den Blutstrom von den Herzkammern (Ventrikeln) in die Arterien:

  • Aortenklappe: zwischen linker Herzkammer und Aorta
  • Pulmonalklappe: zwischen rechter Herzkammer und Pulmonalarterie

Funktion der Herzklappen

Jede Herzklappe besteht aus zwei oder drei starken Gewebeschichten – oder Taschen – die sich mit jedem Herzschlag öffnen und schließen, etwa einmal pro Sekunde, das ganze Leben lang.

Der Blutdruck kontrolliert den Blutstrom innerhalb des Herzens und aktiviert die Öffnung und Schließung der Klappen. Bei richtiger Funktion sorgen die Herzklappen dafür, dass das Blut in die richtige Richtung strömt.

Wenn der Druck in den Kammern sinkt, öffnen sich die Mitral- und die Trikuspidalklappen und geben den Weg frei für den Blutstrom von den Vorhöfen in die Kammern. Durch den Blutstrom in die Kammern hinein werden Pulmonal- und Aortenklappe geschlossen und verhindern damit, dass das beim vorangehenden Herzschlag in die Arterien gepumpte Blut wieder ins Herz zurückströmt.

Erkrankungen der Herzklappen

Bei einer Herzklappenerkrankung oder einem Herzklappenfehler funktioniert das Öffnen und Schließen nicht richtig und es kann zu Störungen im Blutstrom kommen. Die meisten Herzklappenprobleme betreffen die Mitral- und die Aortenklappe, die auf der linken Seite des Herzens angeordnet sind.

Die zwei häufigsten Herzklappenerkrankungen sind:

  • Klappenstenose oder -obstruktion: Aufgrund bestimmter Vorerkrankungen oder anatomischer Fehlbildungen kann eine Herzklappe extrem eng ausgebildet sein (Stenose) oder eine Verstopfung (Obstruktion) entwickeln. Beide Fälle schränken den Blutstrom durch die Klappe ein, so dass sich das Blut hinter der Klappe wie hinter einem Staudamm ansammelt und der Pumpvorgang des Herzens nicht mehr wirkungsvoll verläuft.
  • Undichtigkeit oder Insuffizienz der Herzklappe: Wenn die Taschen einer Herzklappe nicht mehr vollständig schließen, wird die Klappe „undicht“, so dass Blut durch die Klappe zurückströmt. Außerdem ist die Herzklappe nicht mehr in der Lage, die Blutmenge vollständig in die Herzkammer zu leiten.

Zusätzlich zu diesen zwei Grundtypen von Herzklappenerkrankungen gibt es eine weitere, häufige Diagnose:

  • Mitralklappenprolaps: Dies ist eine häufig diagnostizierte Form der Herzklappen-undichtigkeit. Von einem Mitralklappenprolaps sind etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung betroffen. In schwereren Fällen wird die Mitralklappe geschwächt oder so belastet, dass sie sich aufwölbt und in manchen Fällen eine Rückströmung des Blutes verursacht. Ein Mitralklappenprolaps wird auch als „Klick-Geräusch-Syndrom“ bezeichnet, da durch das Aufwölben der Herzklappenfalten und den Blutrückstrom ein Klick-Geräusch entsteht, das bei einer Stethoskopuntersuchung hörbar ist. Trotz der Häufigkeit des Mitralklappenprolapses entwickelt sich nur bei wenigen Patienten eine fortgeschrittene Mitralundichtigkeit, die therapiebedürftig ist oder einen operativen Eingriff erfordert.

Ursachen für Herzklappenerkrankungen

Neben den angeborenen Herzklappenfehlern gibt es auch Herzklappenfehler, die durch Entzündungen oder im Laufe des Lebens entstehende Verkalkungen an den Herzklappenfalten erworben werden. Ein Herzklappenfehler kann jahrzehntelang unentdeckt bleiben und eine Herzklappenerkrankung kann schon weit fortgeschritten sein, bevor die ersten Symptome auftreten. Weitere Ursachen für Herzklappenerkrankungen sind:

  • Rheumatisches Fieber: Dies ist weltweit die häufigste Ursache für eine Mitralklappen-stenose. Das rheumatische Fieber verursacht Herzentzündungen, die häufig zu Mitralklappenfehlern führen, auch wenn oft sogar mehrere Herzklappen betroffen sind. In Ländern, in denen Penicillin eingesetzt wird, ist rheumatisches Fieber nicht mehr verbreitet.
  • Degenerative Erkrankungen: Der Abbau des Kollagens in einer Herzklappe kann ebenfalls zu Herzklappenstörungen führen. Die Ursache hierfür liegt normalerweise in der genetisch bedingten mangelnden Fähigkeit, normales Kollagen zu bilden. Die häufigste Krankheit, die mit dieser Degeneration einhergeht, ist das Marfan-Syndrom.
  • Ischämische Herzkrankheit: Verursacht durch einen Sauerstoffmangel im Herzklappengewebe, ist die ischämische Herzkrankheit normalerweise mit einem Herzinfarkt (Myokardinfarkt) oder einer Erkrankung der Herzkranzgefäße (Atherosklerose) verbunden. Sie betrifft entweder die Herzkammerwand oder die Papillarmuskeln, die bei der normalen Funktion der Mitralklappe eine wichtige Rolle spielen. Die ischämische Herzkrankheit verursacht bekanntermaßen eine Mitralklappeninsuffizienz.
  • Angeborene Krankheiten: Einige angeborene Krankheiten führen zu einem Mitralklappenprolaps und anderen Mitralklappenproblemen. Herzklappenfehler sind bei verschiedenen Patienten unterschiedlich schwer ausgebildet und erfordern möglicherweise einen sofortigen operativen Eingriff zur Reparatur oder zum Ersatz der betroffenen Klappe. In vielen Fällen, wie bei den meisten Formen des Mitralklappenprolapses, ist der Fehler mit dem normalen Lebensstil des Patienten kompatibel und erfordert keinen operativen Eingriff.
  • Endokarditis: Die Endokarditis ist eine durch Staphylokokken verursachte Infektion (Staphylokokken können Erreger verschiedener Infektionarten sein), die vor allem Entzündungen am Herzklappengewebe hervorrufen. Die Endokarditis kann sowohl gesunde als auch bereits erkrankte Herzklappen befallen und führt zu einer Entzündung des Endokards, d. h. der Herzinnenhaut und der Herzklappen. Staphylokokken besiedeln den Mund und die oberen Atemwege und können bei Zahnbehandlungen oder Operationen in den Blutstrom gelangen. Patienten, bei denen ein Mitralklappenprolaps oder eine andere Klappenstörung diagnostiziert wurde, sollten einen Arzt konsultieren, bevor eine Zahnbehandlung oder eine Operation durchgeführt wird. Bei diesen Patienten wird ein Antibiotikum wie Amoxicillin im Zusammenhang mit einer Zahnbehandlung verschrieben. Auch Patienten, deren Herzklappenstörung behandelt wurde oder deren Zustand als nicht schwer gilt, sollten sich des Risikos eines ernsten und möglicherweise lebensbedrohlichen Kontakts mit Staphylokokken bei Zahnbehandlungen und operativen Eingriffen bewusst sein.
  • Medikamente: Über die Auswirkungen von Medikamenten auf die Gesundheit des Herzens und vor allem der Herzklappen wird laufend geforscht. Patienten, die Medikamente verschrieben bekommen, sollten ihren Arzt nach den jüngsten Forschungsergebnissen über die Wirkung des Medikamentes auf das Herz befragen.

Symptome der Herzklappenerkrankungen

Da Herzklappenerkrankungen fortschreiten, werden die Symptome von den betroffenen Personen häufig über eine lange Zeit hinweg nicht erkannt. In vielen Fällen, entwickeln sich die Symptome nach und nach, wobei die Betroffenen zunächst eine steigende Belastungsintoleranz bemerken, aber nicht grundsätzlich sensibilisiert sind.

Außerdem sind die Symptome häufig von der betroffenen Herzklappe, dem Zustand der Herzklappe und der Schwere einer bestimmten Erkrankung abhängig. Die Symptomatik lässt sich jedoch nicht konkret voraussagen. Bei einigen Patienten mit einer schweren Erkrankung treten möglicherweise weniger ernsthafte Symptome auf als bei Personen mit einer leichten Erkrankung. Zu den häufigen Symptomen gehören Kurzatmigkeit, Schwindel, Brust- oder Herzschmerzen, Ohnmacht, Herzflattern und ungewöhnliches Müdigkeits- und Schwächegefühl.

Diagnose von Herzklappenerkrankungen

Herzklappenerkrankungen und -störungen werden fast immer bei einem Arztbesuch entdeckt. Ein Herzgeräusch oder ein Klickton, den der Arzt durch das Stethoskop hört, ist üblicherweise die erste Indikation für eine Herzklappenstörung. Zur Feststellung der Ursache von Herzklappenproblemen und zum optimalen Therapieansatz stehen verschiedene Untersuchungen zur Verfügung, u. a.:

  • Elektrokardiographie: Mit dieser einfachen Untersuchung wird die elektrische Aktivität des Herzens über Elektroden auf der Haut aufgezeichnet. Dies ist die unmittelbarste Methode zur Beurteilung des Herzrhythmus. Die elektrischen Impulse werden in der Form von Wellen auf Papier aufgezeichnet (Elektrokardiogramm).
  • Röntgenuntersuchung der Brust: Hierbei werden allgemeine Informationen über die Größe und die Form des Herzens ermittelt. Vergrößert sich das Herz als Folge einer Herzklappenerkrankung, verändert sich auch die Form je nach Art der Erkrankung.
  • Echokardiographie und Doppler-Echokardiographie: Diese schmerzfreie, nichtinvasive Untersuchung wird routinemäßig zur Diagnose von Herzklappenstörungen eingesetzt. Ein Ultraschallgerät nimmt Bilder vom schlagenden Herzen auf, ermöglicht einen Einblick in den Blutstrom durch das Herz und zeigt Bereiche, in denen möglicherweise eine Verengung vorliegt.
  • Radionuklidventrikulographie: Bei dieser nuklearmedizinischen Untersuchung wird eine geringe Menge einer radioaktiven Substanz über den Blutstrom in den Körper injiziert. Die Substanz wird in Ruhe- und Belastungsphasen des Patienten überwacht und gibt Informationen über den Herzmuskel und den Blutstrom sowie die Größe und die Form der Herzkammern (Ventrikel).
  • Herzkatheteruntersuchung: Katheter werden in eine Vene und eine Arterie eingeführt, um die Funktion und den Zustand von Herz, Herzklappen und Koronararterien festzustellen. Dies ist die einzige Untersuchung zur Ermittlung des genauen Verlaufs der Koronararterien.
  • Transoesophageale Echokardiographie: Ein Endoskop wird in die Speiseröhre eingeführt, so dass ein Bild von der Rückseite des Herzens aufgezeichnet wird. Diese Untersuchung kann sowohl vor als auch bei Operationen angewendet werden, um eine Klappenverengung präzise zu lokalisieren.

Quelle: Factsheet von Edwards LifesciencesExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

Informationsfilm zum schonenden Aortenklappenersatz:

Sie benötigen den Flash Player.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    Positiver Trend: AOK-Gesundheitsatlas zeigt anhaltenden Rückgang bei Herzerkrankungen

    Eine aktuelle AOK-Datenauswertung zeigt einen anhaltenden Rückgang bei der Zahl der herzkranken Menschen in Deutschland. So sank der Anteil der Menschen ab 30 Jahren mit einer Koronaren Herzerkrankung (KHK) von 2017 bis 2022 um knapp acht Prozent. Bei den Erkrankungen Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck sind dagegen Anstiege zu verzeichnen.

    Artikel09.04.2024

    Mehr lesen
  • Aortenklappen­ersatz mit TAVI

    Neue Studie
    Kathetergestützter (TAVI) und chirurgischer Aortenklappenersatz ebenbürtig

    Der kathetergestützte Aortenklappenersatz (TAVI) ist dem chirurgischen Aortenklappenersatz auch bei jüngeren Niedrigrisikopatient:innen ebenbürtig. Dies ist das Ergebnis der Einjahresauswertung der DEDICATE-DZHK6-Studie, die unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Blankenberg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und 37 weiteren deutschen Herzzentren durchgeführt wurde.

    Artikel09.04.2024

    Mehr lesen
  • Wiederbelebung
    Gesetzliche Unfallversicherung unterstützt „Aktionsplan Wiederbelebung“ von GRC und BVMed

    Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) ist als Unterstützer dem „Aktionsplan Wiederbelebung“ von GRC und BVMed beigetreten. Die Organisationen fordern konkrete Maßnahmen, um die Laien-Reanimationsquote in Deutschland zu steigern und damit das Leben von mehr Menschen nach einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand zu retten. Der Aktionsplan schlägt unter anderem vor, Beschäftigte regelmäßig zum Thema Wiederbelebung zu sensibilisieren und die Verfügbarkeit von AEDs zu verbessern.

    Pressemeldung03.04.2024

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Einführungsseminar
    Erfolgreiches Marketing von MedTech-Unternehmen

    Als Mitarbeiter:in im Marketing oder Produktmanagement haben Sie eine Schlüsselrolle für den Erfolg Ihres Unternehmens. Die richtige Strategie entwickeln, Produktvorteile erkennen, formulieren und im Zusammenspiel mit Agenturen an Entscheidungsträger und Kunden kommunizieren – dies sind Fähigkeiten, die professionelle Produkt- oder Marketing-Manager:innen kontinuierlich aktualisieren und...

    Seminaron-site
    Berlin, 25.06.2024 09:00 - 17:00 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: Erfolgreich im Marketing von MedTech-Unternehmen
  • Online-Seminar
    Medical Devices Advisor | Training according to § 83 MPDG

    In order to work as a medical device advisor (MDA) and inform healthcare professionals about or instruct them in the proper handling of medical devices, it is necessary to have and be able to demonstrate the necessary expertise, see § 83 MPDG. The training provides the necessary basic knowledge independent of the product and company.

    Seminardigital
    12.09.2024 09:00 - 15:00 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Recht

    Zur Veranstaltung: Medical Device Advisor
  • Case-Study-Workshop
    MedTech-Marketing

    Die Digitalisierung, die Internationalisierung der Märkte und der Wettbewerbsdruck haben einen großen Einfluss auf das Marketing eines Unternehmens. Produkt- und Marketingmanager:innen haben somit eine Schlüsselrolle für den Unternehmenserfolg. Die richtige Strategie entwickeln, Produktvorteile erkennen und im Zusammenspiel mit Agenturen an Entscheidungsträger:innen und Kundschaft...

    Workshopon-site
    Berlin, 19.09.2024 09:00 - 17:30 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: MedTech-Marketing

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen