- Branche Standort für Mikroelektronik stärken Bundesregierung beschließt Mikroelektronik-Strategie
Die Bundesregierung will mit einer Mikroelektronik-Strategie Deutschlands Rolle als führender Halbleiterstandort in Europa sichern und die Chancen des „European Chips Act” nutzen. Auch Forschung, Fachkräfte und Fertigung sollen gezielt gestärkt werden. Die Mikroelektronik-Strategie wurde am 15. Oktober 2025 im Kabinett beschlossen.
ArtikelBerlin, 21.10.2025
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Mikroelektronik steckt in Smartphones, Computern, Autos, Medizintechnik und der Energieversorgung. Ohne innovative Chips sind Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, Quantencomputer oder automatisierte Mobilität nicht denkbar. Versorgungsengpässe – sogenannte „Chipkrisen“ – können ganze Industrien zum Stillstand bringen.
Deutschland ist der größte Mikroelektronikstandort in der EU mit rund 30 Prozent der europäischen Waferkapazitäten. Wafer sind kleine runde Scheiben aus Halbleitermaterial – meistens Silizium. Sie sind die Basis für die Herstellung von Mikrochips und anderen elektronischen Bauelementen.
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, setzt die Bundesregierung auf eine enge Zusammenarbeit mit europäischen Partnern. Die Bundesregierung verfolgt daher das Ziel, den Standort Deutschland im Verbund mit den europäischen Partnern weiter zu stärken, die technologische Souveränität zu sichern und die Resilienz von Lieferketten zu erhöhen.
Grundlage moderner Medizintechnik
Mikroelektronik ist die Grundlage moderner Medizintechnik: Sensorik, Automatisierung, KI, sichere Kommunikation. Die MedTech-Branche zählt damit zu den strategischen Anwenderindustrien – neben Automotive, Energietechnik und Verteidigung.
Das Ziel der Strategie ist die Versorgung der MedTech-Branche mit vertrauenswürdiger, lokal produzierter Mikroelektronik.
Förderung von Forschung & Entwicklung
- Ausbau von Chipdesign-Kompetenzen (inkl. KI-Chips, Open Source, Secure-by-Design).
- Förderung von Advanced Packaging und Heterointegration für maßgeschneiderte Lösungen.
- Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) als zentrale Plattform für Transfer „from lab to fab“.
Investitionsförderung
- Unterstützung von Großprojekten und IPCEI-Vorhaben (z. B. IPCEI ME/KT).
- Ziel: Aufbau neuer Produktionskapazitäten in Deutschland.
- Fokus auf strategisch relevante Technologieknoten
Rahmenbedingungen & Standortpolitik
- Bürokratieabbau, schnellere Genehmigungen, Strompreisentlastung.
- Stärkung der lokalen Nachfrage – auch durch öffentliche Beschaffung.
- Schutz vor Know-how-Abfluss und Förderung von Forschungssicherheit.
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