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 - Krisenvorsorge Digitalisierung als Voraussetzung für skalierbare Versorgung im Krisenfall

Die Digitalisierung bildet einen „Enabler“ – also den Ermöglicher – für viele skalierbaren und innovativen Ansätze, um auf Krisenfälle besser vorbereitet zu sein und die medizinische Versorgung aufrecht erhalten zu können.

ArtikelBerlin, 07.07.2025

© AdobeStock @Twopictures Im Kontext MedTech und Krisenfall sind mehrere digitale Aspekte relevant:

  • Digitales Versorgungsnetzwerk: Ein zentrales digitales Portal oder eine Plattform könnte alle Akteur:innen verbinden – von Klinik über Hersteller bis Logistik. Darin könnten beispielsweise Bestände von MedTech-Produkten in Echtzeit gemeldet werden, Bedarfe aus dem Feld eingegeben und Zuweisungen – wer liefert was wohin – koordiniert werden. Denkbar ist eine Erweiterung vorhandener Katastrophenschutz-Systeme wie DEMIS (Meldesystem für Intensivbetten) um Module für Material und Fachkräfte. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) und der Bundeswehr könnten die relevanten Wirtschaftsverbände ein Konzept erarbeiten, wie eine solche digitale Supply-Chain-Plattform im Gesundheitsbereich aussehen soll.
  • Telemedizin und E-Health: Telemedizin ist ein Schlüssel, um begrenzte Expertise ortsunabhängig verfügbar zu machen. In einem Krieg kann es sein, dass medizinische Spezialist:innen rar sind oder nicht überall vor Ort sein können. Durch gesicherte Videoverbindungen, Augmented-Reality-Brillen oder einfach strukturierte Telekonsile, können Diagnose und Therapieempfehlungen virtuell erfolgen. Die Technik dafür – von Konferenzsystemen bis Datenbrillen – ist Medizintechnik bzw. digitale Gesundheitsanwendung. Ihre breite Implementierung würde sowohl die Routineversorgung auf dem Land verbessern als auch im Krisenfall Leben retten.
  • KI und Datenanalyse: Künstliche Intelligenz kann im Krisenfall helfen, die Übersicht zu behalten sowie Diagnosen und Behandlungsstart zu beschleunigen. Zum Beispiel könnten KI-Systeme Verletztenfotos analysieren, um Schweregrade einzuschätzen, oder Vitaldatenströme überwachen. Solche Systeme müssen vorab trainiert werden. Im zivilen Alltag könnten dieselben Tools bei Großschadensereignissen zum Einsatz kommen.
  • Ausbildung und Quereinsteiger:innen: Digitalisierung ermöglicht auch neue Formen der Ausbildung, beispielsweise mit einem Quereinsteiger:innen-Modell. Personen ohne klassische Orthopädietechnik-Ausbildung könnten via E-Learning und mit digitalen Assistenzsystemen befähigt werden, einfachere Versorgungsschritte durchzuführen.
  • Simulation und Planung: Schließlich kann Digitalisierung helfen, vorab zu planen. Durch Simulation von Versorgungsengpässen kann sichtbar werden, wo es in bestimmten Szenarien klemmt und vorab Abhilfe schaffen. Auch das Erstellen von elektronischen Einsatzplänen – welche Klinik übernimmt wie viele Verwundete, welche Firma liefert wohin – wird durch digitale Werkzeuge erheblich erleichtert.

BVMed-Vorstand Stefan Geiselbrechtinger: „Die Digitalisierung ist also der rote Faden, der viele vorgeschlagene Lösungen verbindet. Wichtig ist: Sie ist kein Selbstzweck. Am Ende muss sie dem Menschen dienen: Den Verletzten, die schneller Hilfe bekommen. Den Ärzt:innen , die bessere Infos haben. Den Planer:innen, die den Überblick behalten. Den Ausbilder:innen, die schneller mehr Leute qualifizieren können.“

Eine besondere Chance der Digitalisierung liegt darin, Brücken zwischen zivil und militärisch zu schlagen: Plattformen und Standards, die im zivilen Gesundheitswesen etabliert werden, beispielsweise die elektronische Patient:innenakte oder Telematik-Infrastruktur, könnten mit wenig Zusatzaufwand so erweitert werden, dass auch die Bundeswehr im Einsatz davon profitiert. Bei Digital Health-Initiativen sollte also immer das Thema Krisenresilienz mitgedacht werden.

Weiterführende Informationen: BVMed-Pressemeldung zu Krisenvorsorge und Zivilschutz vom Juli 2025

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