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 - Zölle Liste der EU-Gegenmaßnahmen: BVMed fordert „Zero for Zero“-Zollabkommen „Zölle dürfen nicht den Zugang zu Medizintechnologien blockieren“

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) drängt nach dem Abschluss der öffentlichen Konsultation zu EU-Gegenmaßnahmen gegen die US-Zölle darauf, Medizintechnologien von jeglichen Handelszöllen oder Ausfuhrbeschränkungen auszunehmen und ein „Zero for Zero“-Zollabkommen zu verhandeln.

PressemeldungBerlin, 18.06.2025, 48/25

© BVMed / Tina Eichner Bild herunterladen BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll: „Wir fordern die europäischen Entscheidungsträger dringend auf, Medizintechnologien von jeglichen Handelszöllen oder Ausfuhrbeschränkungen auszunehmen. Wir fordern außerdem, dass Medizintechnologien in ein „Zero for Zero”-Zollabkommen für Industriegüter oder in eine andere Verhandlungslösung zur Abschaffung von Zöllen auf beiden Seiten des Atlantiks aufgenommen und vorrangig behandelt werden. Es muss jetzt gehandelt werden, um Patient:innen zu schützen und den Zugang zu lebenswichtigen Gesundheitslösungen zu erhalten.“

Zum Hintergrund: Die Europäische Kommission hat kürzlich ihre öffentliche Konsultation zu einer Liste von EU-Gegenmaßnahmen abgeschlossen, die sowohl für Importe aus den Vereinigten Staaten als auch für Exporte in die Vereinigten Staaten gelten könnten. Damit ist der Weg für ein zweites Paket von Vergeltungsmaßnahmen geebnet. „Wir sind zutiefst besorgt darüber, dass der EU-Maßnahmenentwurf ein breites Spektrum an Medizinprodukten und eine Vielzahl von wesentlichen Komponenten für deren Herstellung betrifft“, so Möll.

Medizintechnologien sind für Patient:innen und die Gesundheitssysteme unverzichtbar: Diagnose, Behandlung und Genesung hängen in hohem Maße von ihnen ab. Der Sektor ist auch ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Stärke und industrielle Widerstandsfähigkeit Europas. Handelsstörungen und Zölle gefährden den Zugang zu diesen entscheidenden Technologien, argumentiert der BVMed. Das kürzlich vorgeschlagene EU-Paket mit Gegenmaßnahmen umfasst über 800 Handelscodes für Medizintechnologien, darunter fertige Medizinprodukte sowie eine Vielzahl von Kernkomponenten, die für das Funktionieren von Medizinprodukten erforderlich sind.

Medizintechnologien sind von komplexen globalen Lieferketten und fortschrittlichen Materialwissenschaften abhängig. Einige Geräte erfordern bis zu tausend Komponenten aus verschiedenen Regionen, beispielsweise Patient:innen-Überwachungssysteme, Dialysesysteme, In-vitro-Diagnostikgeräte oder Magnetresonanztomographen. Rohstoffe und Halbfertigteile werden häufig zwischen internationalen Produktionsstätten transportiert, um dort einer speziellen Verarbeitung unterzogen zu werden. „Die Einführung von Zöllen oder Beschränkungen würde diese komplexen Prozesse stören und der Medizintechnikbranche in vielerlei Hinsicht schaden“, so BVMed-Geschäftsführer Möll.

Der Austausch von Komponenten ist dabei keine einfache Option. In einigen Fällen gibt es keine Alternative. Wo Ersatz möglich ist, ist der Prozess der erneuten Validierung langwierig und ressourcenintensiv, um die gleichen hohen Standards und die gleiche Sicherheit zu gewährleisten. Verzögerungen beim Zugang zu Medizintechnik würden letztlich den Patient:innen schaden.

„Wir fordern die politischen Entscheidungsträger nachdrücklich auf, die realen Auswirkungen von Zöllen auf lebensrettende Medizintechnologien zu berücksichtigen. Patient:innen dürfen nicht zu Kollateralschäden in einem Handelsstreit werden. Die Sicherung ihres Zugangs zu den Technologien, auf die sie angewiesen sind, muss eine gemeinsame Priorität bleiben“, so Möll abschließend.

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