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 - Gelenkersatz Patienten aktiv einbinden, um eine nachhaltige Qualitätskontrolle im Krankenhaus zu schaffen

Artikel14.06.2019

© Zimmer Biomet Eine klinikindividuelle, langfristige Umstellung der Versorgungspraxis für elektive Gelenkersatz- und Wirbelsäulen-Patienten, sowie für Patienten mit einer Oberschenkelhalsfraktur, strukturiert den Behandlungsprozess um. Ein Beratungsteam vor Ort passt patientenzentrierte Versorgungskonzepte maßgeschneidert an die Kliniken an und stimmt diese insbesondere auf den hohen Informations-, Kommunikations- und Interaktionsbedarf ab, der zwischen Patienten und Leistungserbringern, sowie unter den Leistungserbringern besteht. Im Rahmen dieser patientenorientierten Versorgungskonzepte werden Patienten aktiv in die Behandlung einbezogen, früh mobilisiert und durch die Interaktion in Gruppen gestärkt. Interdisziplinäre Behandlungsteams optimieren diesen Prozess zugleich durch den Einsatz evidenzbasierter Protokolle.

Beitrag zu Patientenorientierung in der Versorgung
Die Versorgungskonzepte stellen die Bedürfnisse der Patienten durch die umfangreiche Informationsvermittlung und Aufklärung in den Mittelpunkt der medizinischen Tätigkeit. Gleichzeitig werden Patienten motiviert und aktiviert – und somit zum Partner in der Behandlung. Durch die aktive Einbeziehung und den gruppendynamischen Ansatz des Programms erhöht sich außerdem die Bereitschaft der Patienten zur Einhaltung vereinbarter regenerativer Maßnahmen. Das Zusammenspiel der beschriebenen Faktoren führt zu einer hohen Behandlungs- und Planungssicherheit, geringeren Wartezeiten sowie zu Transparenz und einem klaren Verständnis über die eigenverantwortliche Rolle der Patienten. So wird die Komplikationsrate gesenkt und die Patientensicherheit erhöht.

Herausforderungen durch regulatorische Hürden
Die Grundlage für einen Transfer des patientenzentrierten Behandlungskonzeptes für muskuloskelettale Patienten in die Gesundheitsversorgung stellt die Abbildung des Programms im DRG-System dar. Doch im Krankenhaus gibt es bisher keinen angemessenen Vergütungsmechanismus für Qualität – weder für Struktur- oder Prozess- noch für Ergebnisqualität. Die rein ökonomisch getriebene Verweildaueroptimierung im Rahmen des DRG-Systems geht darüber hinaus auf Kosten der Behandlungsqualität und führt dazu, dass Patienten frühzeitig und nach einer kurzen Verweildauer entlassen werden. Bis heute ist ungeklärt, wie Patienten und Behandlungsteams unter den Bedingungen der DRG-Vergütung erkennen können, ob eine gute und angemessene Behandlung gelungen ist.

Reformansatz
Um die Behandlungsqualität bei gleichzeitiger Verweildauerreduktion zu verbessern, muss der klinische Alltag auf eine evidenzbasierte, interdisziplinäre Behandlungsstrategie ausgerichtet werden. So können ökonomische und medizinische Zielsetzung verschmelzen, denn nur eine konsequente Ausrichtung auf nachhaltige Qualität kann auch Kosten eindämmen. Im Rahmen des Krankenhausstrukturgesetzes wurden gute Grundlagen für die Ausschöpfung dieses Potenzials geschaffen. Diese sollten insbesondere im Rahmen einer Kombination der Verweildauer mit Qualitätsparametern (z. B. Komplikationsrate, Wiederaufnahme) und patientenbezogenen Ergebnissen (PROMs) genutzt und forciert werden.

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