Herzklappenerkrankungen
AOK informiert über Qualitätsergebnisse bei kathetergestütztem Aortenklappenersatz
Deutsches Ärzteblatt vom 27. Oktober 2022
Berlin, 01.11.2022|

Einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO) zufolge gab es im Viertel der Kliniken mit den besten Ergebnissen eine Gesamtkomplikationsrate von 5,1 Prozent. Im Viertel der Kliniken, die am schlechtesten abschneiden, liegt dieser Wert bei 7,1 Prozent. Die Auswertung zeigt zudem eine durchschnittliche Sterblichkeitsrate der behandelten Patienten von 2,8 Prozent. Im Viertel der Kliniken mit den besten Ergebnissen ist die Sterblichkeit nach TAVIs mit 2,1 Prozent niedriger als im Viertel der schlechtesten Kliniken (3,8 Prozent).
Auch bei der Häufigkeit von Herzinfarkten und Schlaganfällen innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff gibt es Unterschiede: So erleiden im Viertel der Kliniken mit den besten Ergebnissen 1,8 Prozent der TAVI-Patienten innerhalb von 30 Tagen einen Schlaganfall, während es im schlechtesten Viertel 3,9 Prozent sind. Es lohne sich für einweisende Ärzte und betroffene Patienten, sich vorab über die Ergebnisse zur Behandlungsqualität und über die Fallzahlen der Kliniken in ihrer Umgebung zu informieren, sagte die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann.
Die Auswertung beruht auf dem Verfahren zur „Qualitätssicherung mit Routinedaten“. Dafür wertet das WIdO Abrechnungsdaten der AOK-Versicherten aus der stationären und aus der ambulanten Versorgung aus. Das ermöglicht eine Analyse der Behandlungsergebnisse über den eigentlichen Klinikaufenthalt hinaus. Unterschiede bezüglich Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen der Patienten werden in der Auswertung berücksichtigt.
Entsprechende Informationen zur Behandlungsqualität gibt es neben den neuen Indikationen TAVI auch zur Mandelentfernung, zum Knieprothesenwechsel, zum Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenkes bei Arthrose, zur Operation nach hüftgelenksnahen Oberschenkelbruch, zum Hüftprothesenwechsel, zur Gallenblasenentfernung bei Gallensteinen, zur Blinddarmentfernung, zur Leistenbruch-OP, zur Operation bei gutartiger Prostatavergrößerung, zur Prostataentfernung bei Prostatakrebs sowie zum therapeutischen Herzkatheter bei Patienten ohne Herzinfarkt.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt vom 27. Oktober 2022