Inkontinenzversorgung

BVMed zur Welt-Kontinenz-Woche: „Qualitative und individuelle Versorgung der Betroffenen ist von großer Bedeutung“

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) verweist zur Welt-Kontinenz-Woche (World Continence Week) vom 17. bis 23. Juni 2019 auf die große Bedeutung einer qualitativen und individuellen Versorgung von Inkontinenz- und Stoma-Patienten hin.

„Moderne Inkontinenz- und Stoma-Produkte sind für die Lebensqualität der betroffenen Menschen von enormer Bedeutung. Geschulte Versorgungsspezialisten der Homecare-Unternehmen unterstützen dabei bei der Auswahl des richtigen Produkts, beraten, weisen ein und stehen bei Komplikationen zur Verfügung“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Trotz gesetzlicher Anpassungen sieht der BVMed die Versorgungsqualität durch die dramatischen Absenkungen des Vergütungs- und Qualitätsniveaus in Folge der Ausschreibungen durch Krankenkassen weiterhin gefährdet.

In Deutschland sind rund 9 Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Für jede Form der Inkontinenz gibt es geeignete Therapien, moderne saugende und ableitende Inkontinenz-Produkte, die bequem, unauffällig und sicher in allen Lebenslagen schützen, oder operative Verfahren. Wichtig: Jeder Betroffene sollte wegen einer Diagnose und einer eventuellen Verordnung von Inkontinenzprodukten zum Arzt gehen!

In Deutschland gibt es zudem rund 160.000 Menschen mit einem künstlichen Darm- oder Blasenausgang (Stoma). Da jedes Stoma individuell ist und sich ständig verändert, ist die Versorgung der Patienten besonders dienstleistungsintensiv.

Inkontinenz ist eine anerkannte Krankheit der WHO und kann als Folge von verschiedenen Grunderkrankungen auftreten. Sie fällt damit in die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen. Die Betroffenen haben daher einen Anspruch gegenüber ihrer Krankenkasse auf eine aufzahlungsfreie, individuelle, medizinisch notwendige Versorgung mit Inkontinenzhilfen – in Qualität und Quantität – sowie auf die zugehörige Dienstleistung.

Inkontinenz betrifft viele unterschiedliche Menschen, Patientenprofile und Altersgruppen. Falls den Betroffenen keine adäquate Versorgung zur Verfügung gestellt wird, fällt die Teilhabe am sozialen Leben schwer. Eine ungeeignete oder unzureichende Versorgung mit Inkontinenzprodukten erschwert auch die Pflege von inkontinenten Personen. Die passende Hilfsmittelversorgung entlastet hingegen Pflegekräfte, so der BVMed.

Mehr Informationen gibt es unter: www.bvmed.de/inko sowie www.perspektive-homecare.de.
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