Industrielle Gesundheitswirtschaft
Auftakt für den Round Table Gesundheitswirtschaft | Minister Habeck und Verbände der industriellen Gesundheitswirtschaft eröffnen gemeinsamen Dialogprozess
Berlin, 24.11.2022|
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck hat heute gemeinsam mit Spitzenvertreterinnen und -vertretern der industriellen Gesundheitswirtschaft und seiner Parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner den „Round Table Gesundheitswirtschaft“ eröffnet. Im Vordergrund dieses Dialogformats steht der gemeinsame Austausch, wie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gestärkt, die Resilienz, Finanzierbarkeit und Nachhaltigkeit der Gesundheitsversorgung in Deutschland und Europa gewährleistet, die Standortbedingungen in Deutschland verbessert und die industrielle Gesundheitswirtschaft sichtbarer gemacht werden können. Der Round Table Gesundheitswirtschaft erstreckt sich über die gesamte Legislaturperiode und soll Wissensaustausch und konstruktiven Dialog ermöglichen, Maßnahmen identifizieren und Lösungsvorschläge auf den Weg bringen.
Dazu Bundesminister Habeck: „Die industrielle Gesundheitswirtschaft mit einer Bruttowertschöpfung in Höhe von 85,2 Milliarden Euro ist eine der tragenden Säulen unserer Volkswirtschaft. Sie ist Motor für Innovation, Wachstum und Beschäftigung. Im gemeinsamen Austausch soll der Round Table Gesundheitswirtschaft einen Beitrag dazu leisten, Standortbedingungen zu verbessern und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhöhen, um eine hochwertige Gesundheitsversorgung zu sichern.“
Jeder achte Euro in Deutschland wird im Gesundheitsbereich erwirtschaftet und jeder sechste Arbeitsplatz dort bereitgestellt. Die stark mittelständisch geprägte industrielle Gesundheitswirtschaft ist hiervon ein zentraler Bestandteil und zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie überdurchschnittlich in Forschung und Entwicklung (9 Prozent ihrer Bruttowertschöpfung) investiert. Hohe Energiekosten und Preissteigerungen sowie angespannte Lieferketten stellen nur einige der aktuellen Herausforderungen für die Unternehmen der industriellen Gesundheitswirtschaft dar.
Der Round Table Gesundheitswirtschaft ist über die gesamte Legislaturperiode angelegt. Auf der Agenda bis Sommer 2023 stehen neben der Verbesserung der Standortbedingungen für Forschung, Entwicklung und Produktion auch die Stärkung wiederstandsfähiger Lieferketten, der Schutz geistigen Eigentums als Voraussetzung für Innovation sowie der Zugang und die Nutzung von Gesundheitsdaten.
Am Round Table Gesundheitswirtschaft beteiligt sind der Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V. (BAH), der Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI), BIO Deutschland e.V., der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), der Bundesverband Gesundheits-IT e.V. (bvitg), der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) e. V., Pro Generika e.V., Spectaris – Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e. V., der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (vfa), der Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI), der Verband der Diagnostica-Industrie e. V. (VDGH) sowie der Verband der Elektro- und Digitalindustrie e. V. (ZVEI).
Quelle:
BMWK-Pressemeldung vom 23. November 2022
-
Weitere Artikel zum Thema
-
Roland Berger-Studie 2023: Medizintechnik-Branche unter Preisdruck
Die Medizintechnikbranche hatte 2022 und 2023 mit weltweit schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen: Steigende Kosten für Energie, Rohstoffe und Löhne, aber auch Lieferkettenprobleme, haben die Gewinnspannen der Unternehmen weltweit gesenkt. Das geht aus der neuen "Global MedTech Study 2023" von Roland Berger hervor, über die das Deutsche Ärzteblatt Online berichtet. Der Umsatz der Branche steige zwar nach wie vor im Schnitt um etwa acht Prozent pro Jahr weltweit, doch die Kosten seien durch Energie- und Rohstoffpreissteigerungen sowie inflationsbedingte Lohn- und Gehaltserhöhungen überdurchschnittlich gestiegen.
Mehr
-
Dr. Marc-Pierre Möll: Wir brauchen eine MedTech-Strategie
BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll plädiert in einem Gastbeitrag für die ZEIT-Beilage "Zukunft Medizin" für eine ganzheitliche "MedTech-Strategie 2030", um Top-Talente im Land zu halten und Innovationen in Deutschland zu entwickeln: "Wir wollen durch eine Entbürokratisierungs-Offensive unseren Mittelstand als Innovationstreiber stützen. Wir wollen, dass forschende MedTech-Unternehmen einen besseren Datenzugang und ein Antragsrecht beim Forschungsdatenzentrum erhalten. Wir wollen, dass Innovationen wieder schneller in den Markt kommen und Innovationshemmnisse abbauen – durch Fast-Track-Verfahren wie in den USA. Wir wollen die Resilienz des deutschen Gesundheitssystems und die Lieferketten stärken."
Mehr
-
Standort Deutschland
Als große Stärken des Standorts Deutschland nennen die befragten MedTech-Unternehmen in der BVMed-Herbstumfrage 2023 vor allem die gute Infrastruktur (77 Prozent), beispielsweise die Verkehrswege, sowie die gut ausgebildeten Fachkräfte (69 Prozent). Relativ häufig werden noch das hohe Versorgungsniveau der Patient:innen (47 Prozent) und gut ausgebildete Wissenschaftler:innen und Ingenieur:innen (31 Prozent) genannt.
Mehr