- Standort Deutschland Regierungserklärung von Bundeskanzler Merz: Gute Ansätze, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken
Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) sieht in der Regierungserklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz gute Ansätze, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken und die Gesundheitsversorgung durch mehr Anreize für Investitionen und Innovationen zu verbessern. Dabei sollte die neue Regierung einen starken Fokus auf die Potenziale der industriellen Gesundheitswirtschaft (iGW) und insbesondere der Medizintechnik als Leitwirtschaft setzen, fordert BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.
PressemeldungBerlin, 14.05.2025, 39/25
© BVMed / Tina Eichner
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Bundeskanzler Merz betonte in seiner Rede die guten Voraussetzungen mit innovativen Unternehmen, vielen Weltmarktführern und einem starken Mittelstand. Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts „wird Maßstab der Wirtschafts- und Finanzpolitik“, so Merz. Er kündigte Investitionen und Reformen an, die Nutzung moderner Technologien, eine durchgreifende Digitalisierung, bessere steuerliche Absetzbarkeit von Investitionen, die Absenkung der Körperschaftssteuer und eine Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Infrastruktur.
„Die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag die Bedeutung der MedTech-Branche für Gesundheitsversorgung und Wirtschaftsstandort erkannt und explizit als Leitwirtschaft anerkannt. Jetzt muss daraus in einem nächsten Schritt eine eigenständige MedTech-Strategie mit einem ressortübergreifend abgestimmten Maßnahmenkatalog folgen“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.
Die Koordination der notwendigen MedTech-Strategie könnte nach Ansicht des BVMed im Kanzleramt erfolgen und die Bereiche der Forschungs-, Gesundheits-, Wirtschafts- und Finanzpolitik übergreifend zusammenbringen. Ziel müsse es sein, dass Deutschland seine Position als führender Medizintechnik-Standort stärkt und zugleich eine hochwertige Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung sicherstellt.
Aus Sicht des BVMed gehören zu einer eigenständigen MedTech-Strategie neben einer besseren Koordinierung der Ressorts Wirtschaft, Forschung, Gesundheit und Finanzen unter anderem:
- eine zukunftsfähige Innovationspolitik mit besseren Rahmenbedingungen für Produktion und Forschung in Deutschland, FastTrack-Verfahren mit klaren Fristen, einer besseren Nutzung von Gesundheitsdaten sowie vereinfachte und einheitliche Datenschutzregelungen für die Forschung;
- eine wettbewerbsfähige Regulatorik mit einer verbesserten EU-Medizinprodukte-Verordnung;
- eine Bürokratieabbau-Offensive mit stark reduzierten Berichtspflichten;
- bessere Rahmenbedingungen für KMU;
- eine frühe Einbeziehung der MedTech-Branche in Konzepte des Zivilschutzes und der Notfallversorgung.
Zudem sollte die medizinische Versorgung im Krankenhaus und ambulanten Bereich dadurch verbessert werden, dass der medizintechnische Fortschritt und Qualitätsaspekte besser vergütet und ambulante Leistungserbringung gestärkt werden. Zusätzlich schlägt der BVMed eine Stärkung der Hilfsmittelversorgung, eine nationale Wundstrategie sowie gezielte Strategien für Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf, Diabetes und Adipositas vor.
Die MedTech-Branche ist – neben Pharma, Biotech und E-Health – eine eigenständige und zentrale Säule der iGW. Sie generiert bedeutende wirtschaftliche Impulse und hat einen entscheidenden Anteil an einer leistungsfähigen und modernen Gesundheitsversorgung. Die MedTech-Branche beschäftigt über 200.000 Menschen – mehr als doppelt so viele wie die Pharma-Branche. Die Medizintechnik erwirtschaftete 2024 einen Produktionswert in Höhe von 46 Milliarden Euro, was ihre zentrale Bedeutung für die deutsche Gesundheitswirtschaft unterstreicht. Sie hat eine Bruttowertschöpfung von 19,7 Mrd. Euro – die Ausstrahleffekte auf andere Branchen mitgerechnet sogar 41,4 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung. Die MedTech-Branche ist dabei mittelständisch geprägt. 93 Prozent der 1.480 Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten sind KMU.
Dr. Marc-Pierre Möll: „Deutschland steht in einem harten Wettbewerb um Investitionen und Top-Talente. Um Innovationen hier zu entwickeln, benötigen wir international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Das erreichen wir durch ganzheitliche Ansätze. Durch eine MedTech-Strategie mit einem ressortübergreifenden Maßnahmenkatalog, um den Medizintechnik-Standort Deutschland zu stärken. Dafür muss die Politik im Dialog mit der Wirtschaft bleiben. Wir sind bereit dazu. Es geht #NurMitMedTech.“
Hinweis an die Medien:
Alle Positionen des BVMed zur Bundestagswahl sowie Fakten zur Bedeutung der MedTech-Branche fasst der BVMed in einem OnePagerExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. für die Politik zusammen. Das Infoblatt kann unter www.bvmed.de/onepager-wahl2025Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. heruntergeladen werden. Das ausführliche Positionspapier zu insgesamt zehn Themenfeldern kann unter www.bvmed.de/wahl2025Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. eingesehen werden.
Konkrete Zahlen, Daten und Fakten zur Branche können unter www.bvmed.de/zahlen-und-fakten abgerufen werden.
Eine Infografik zu den MedTech-Pharma-Branchenzahlen kann hier heruntergeladen werden:
www.bvmed.de/infografik-medtech-pharma-vergleich