- Bewegungsapparat Wenn die Mobilität eingeschränkt ist...
Artikel22.03.2014
Weltweit sind Erkrankungen der Haltungs- und Bewegungsorgane in der Bevölkerung der häufigste Grund für chronische Schmerzen und körperliche Behinderungen. Rückenschmerzen stehen beispielsweise auf Rang 3 der häufigsten Diagnosen in deutschen Arztpraxen. Auch Hüft- und Kniegelenkserkrankungen sind hierzulande weit verbreitet. Mehr als die Hälfte der Deutschen über 50 Jahre leidet etwa an schmerzhaftem Gelenkverschleiß oder Arthrose.
Die gesundheitlichen Folgen eingeschränkter Mobilität belasten Patienten und Angehörige sowie das Gesundheitssystem enorm. So kann jeder vierte Arthrosepatient schon alltägliche Aktivitäten nicht mehr selbständig ausführen, bereits zwei Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage und sechs Prozent aller Frühverrentungen in Deutschland sind auf Arthrose zurückzuführen. Zudem leiden allein in Deutschland 800.000 Menschen an rheumatoider Arthritis, einer entzündlichen Gelenkerkrankung. 50 Prozent von ihnen sind innerhalb von zehn Jahren arbeitsunfähig. Daraus ergeben sich pro Jahr und Patient rund 10.000 Euro indirekte Kosten. Zusammen mit Osteoporose (Knochenschwund) belastet die Behandlung von Arthrose und Arthritis das Gesundheitssystem mit mehr als 11 Milliarden Euro direkten Kosten.
Medizintechnologie erhält die Beweglichkeit
Anspruch von Medizin und Medizintechnologien ist es daher, die Mobilität des Menschen zu unterstützen, sie zu erhalten oder wiederherzustellen. Bei schwerwiegenden Gelenkerkrankungen – sei es aufgrund eines Unfalls oder einer degenerativen Erkrankung – kann beispielsweise der Einsatz von künstlichen Gelenken (medizinisch: Endoprothesen) den Patienten helfen. Viele Betroffene können dank einer Gelenkersatzoperation heute wieder ein mobiles und schmerzfreies Leben führen. Dabei ist es den medizintechnologischen Unternehmen inzwischen gelungen, verschiedene Gelenke künstlich nachzubilden: Neben den weit verbreiteten endoprothetischen Hüft- und Kniegelenken können so auch künstliche Schulter-, Ellenbogen- und Fingergelenke oder Sprung- und Großzehengrundgelenke implantiert werden.
Der Einsatz von Medizintechnologien ist in vielerlei Hinsicht ein Vorteil: Er verbessert die Lebensqualität der Betroffenen und Angehörigen, schont langfristig die Kranken- und entlastet die Sozialkassen. Ein stärkerer Einsatz innovativer Medizintechnologien ist laut einer aktuellen Emnid-Umfrage nach Meinung der politischen Entscheidungsträger auch wichtig, um die Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitssystems weiter zu verbessern.
In unserem Magazin "Jede Bewegung unseres Körpers ist ein Wunder" erfahren Sie mehr über unseren Bewegungsapparat und medizintechnische Hilfen, wenn die Mobilität eingeschränkt ist.
Vertiefende Informationen zum Thema bieten auch unsere Patientenfilme zum Thema:
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