Herzerkrankungen

Defibrillatorweste schützt wirksam vor dem plötzlichen Herztod

Der plötzliche Herztod (PHT) ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Die einzige wirksame Behandlung ist die Defibrillation. Patienten mit einem dauerhaften PHT-Risiko werden in der Regel mit einem implantierbaren Cardioverter Defibrillator (ICD) versorgt. Für Patienten mit PHT-Risiko, bei denen sich die Herzfunktion wieder verbessern kann, ist die LifeVest Defibrillatorweste eine Option: Sie wird direkt am Körper getragen und nicht implantiert. Neben dem PHT-Schutz diskutierten Experten jüngst eine weitere wichtige Eigenschaft der Weste auf der 83. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim (19. – 22. April 2017): Ärzte gewinnen mit der Defibrillatorweste Zeit, um festzustellen, ob der Patient von einer ICD-Implantation profitiert. Unnötige ICD-Implantationen könnten so vermieden werden.

Der plötzliche Herztod sei "eine besonders dramatische Folge von Herzrhythmusstörungen, an dem in Deutschland schätzungsweise etwa 200.000 Menschen jährlich sterben", sagte Prof. Dr. Martin Borggrefe, Klinikdirektor der 1. Medizinischen Klinik der Universität Mannheim und Präsident der DGK-Jahrestagung. "Es gibt inzwischen erhebliche Fortschritte, wie Risikopatienten für einen plötzlichen Herztod identifiziert und behandelt werden können. Wünschenswert wären neue Biomarker und Gendiagnostik, um Risikoträger noch besser identifizieren zu können", so Borggrefe weiter. Denn: Trotz jahrzehntelanger Forschung ist es schwierig vorherzusagen, wer einen plötzlichen Herztod erleiden wird. Sicher ist so viel: Der plötzliche Herztod erfolgt in der Regel ohne Warnung. Ist das elektrische System des Herzens gestört, können lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen innerhalb weniger Minuten zum Tod führen, wenn der Patient nicht adäquat behandelt wird.

Die einzige Behandlung, die eine solche Herzrhythmusstörung beenden kann, ist eine Defibrillation, d.h. die Abgabe eines elektrischen Behandlungsschocks. Das Herz soll damit wieder einen normalen, koordinierten Rhythmus aufnehmen.

Defibrillatorweste erleichtert Arzt auch Therapieentscheidung

Patienten mit einem bekannten PHT-Risiko können auf unterschiedliche Weise geschützt werden. Patienten mit einem dauerhaften PHT-Risiko werden in der Regel mit einem streichholzschachtelgroßen ICD geschützt, der im Brustbereich eingesetzt wird. Für Patienten, bei denen hingegen die Chance auf Verbesserung des Zustandes besteht und bei denen noch kein permanentes PHT-Risiko festgestellt wurde, ist die LifeVest Defibrillatorweste eine sichere, wirksame und zugleich schonende Option.

Die LifeVest ist der erste Defibrillator, der direkt am Körper getragen und nicht implantiert wird. Patienten können mit seiner Hilfe ihr alltägliches Leben wie gewohnt weiterführen, arbeiten und – mit Erlaubnis des Arztes - sogar leichten Sport treiben. Sie haben gleichzeitig die Gewissheit, vor dem plötzlichen Herztod sicher geschützt zu sein. Neben dem zuverlässigen Schutz des Patienten, gibt die Defibrillatorweste dem Arzt Zeit, die Therapie zu optimieren und das Lang-zeitrisiko eines Patienten zu bestimmen: "Patienten mit neu diagnostizierter Herzschwäche erhalten eine individuell auf sie abgestimmte, medikamentöse Therapie. Diese benötigt Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten und um gegebenenfalls die Herzfunktion zu verbessern. Währenddessen kann die Defibrillatorweste die Patienten vor dem plötzlichen Herztod schützen. Zudem unterstützt sie bei der Entscheidung, ob ein Patient von einer ICD-Implantation profitiert. Sie kann unnötige ICD-Implantationen vermeiden helfen", erläutert PD Dr. Christian Veltmann, Bereichsleiter Rhythmologie und Elektrophysiologie der Klinik für Kardiologie und Angiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, seine Erfahrungen mit der Defibrillatorweste auf der DGK-Jahrestagung. Eine aktuelle Studie mit 2.000 Patienten zeigt, dass 41 Prozent der Patienten mit Defibrillatorweste eine verbesserte Herzfunktion zeigen und keinen ICD benötigen.

Quelle: Pressemeldung der Aktion Meditech vom 26. April 2017

Der plötzliche Herztod (PHT) ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Die einzige wirksame Behandlung ist die Defibrillation. Patienten mit einem dauerhaften PHT-Risiko werden in der Regel mit einem implantierbaren Cardioverter Defibrillator (ICD) versorgt. Für Patienten mit PHT-Risiko, bei denen sich die Herzfunktion wieder verbessern kann, ist die LifeVest Defibrillatorweste eine Option: Sie wird direkt am Körper getragen und nicht implantiert. Neben dem PHT-Schutz diskutierten Experten jüngst eine weitere wichtige Eigenschaft der Weste auf der 83. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK): Ärzte gewinnen mit der Defibrillatorweste Zeit, um festzustellen, ob der Patient von einer ICD-Implantation profitiert. Unnötige ICD-Implantationen könnten so vermieden werden. (Stand der Infografik: März 2017) Herunterladen
  • Weitere Artikel zum Thema
  • Statement von BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll zum Aktionsplan Wiederbelebung: AEDs können Teil einer erfolgreichen Rettungskette sein

    Es sterben zu viele Menschen in Deutschland an einem plötzlichen Herzstod außerhalb des Krankenhauses. Wir brauchen mehr Laien, die Erste Hilfe leisten können, sowie eine Überlebenskette, die eng ineinandergreift. Eine frühe Defibrillation mit Hife eines AED, ist dieser verfügbar, kann Teil einer erfolgreichen Überlebenskette sein. Mehr

  • Pressemeldung | GRC und BVMed legen Aktionsplan Wiederbelebung vor: „Mehr Leben retten!“

    Der Deutsche Rat für Wiederbelebung (GRC) und der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) fordern in einem Aktionsplan Wiederbelebung konkrete Maßnahmen, um die Laien-Reanimationsquote in Deutschland zu steigern und damit das Leben von mehr Menschen nach einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand zu retten. GRC und BVMed schlagen strukturierte Bildungsangebote zur „Wiederbelebung“ für alle Altersgruppen sowie eine breite Anwendung von Telefon-Reanimation (T-CPR) und Ersthelfer:innen-Systemen vor. Außerdem soll die Verfügbarkeit und Auffindbarkeit von automatisierten externen Defibrillatoren (AED) an öffentlich zugänglichen, stark frequentierten Plätzen und Orten mit langer Verweildauer verbessert werden. Unterstützt wird der Aktionsplan vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe (BAGEH), der Deutschen Herzstiftung und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Mehr

  • Aktionsplan Wiederbelebung im Bundestag an die Abgeordneten Dahmen und Ullmann übergeben

    In Deutschland gibt es rund 70.000 Herz-Kreislauf-Stillstände pro Jahr außerhalb eines Krankenhauses. Nur bei ca. 51 Prozent erfolgt eine Reanimation durch Laien. Das müssen wir ändern. Deshalb haben der Rat für Wiederbelebung (GRC) und der BVMed einen "Aktionsplan Wiederbelebung" erarbeitet, der am 13. März 2024 im Bundestag den Abgeordnete Dr. Janosch Dahmen (Grüne) und Prof. Dr. Andrew Ullmann (FDP) übergeben wurde. Mehr


©1999 - 2024 BVMed e.V., Berlin – Portal für Medizintechnik