Medizinischer Fortschritt

Gestiegene Lebenserwartung durch medizintechnischen Fortschritt

In Deutschland hat die Lebenserwartung im Zeitraum von 1970 bis zum Jahr 2000 um sieben Jahre zugenommen. Seither steigt sie kontinuierlich jährlich um rund siebzig Tage an. Die erfreuliche Zunahme der Lebenserwartung ist zu einem Teil auf den medizintechnischen Fortschritt und die Errungenschaften der modernen Medizin zurückzuführen. Sie beruhen beispielsweise auf der Entwicklung und Einführung moderner technischer Diagnose- und Behandlungsverfahren.

So hat die Verbesserung der Herzkathetertechnologien zu einer "entscheidenden Abnahme der Herzinfarktsterblichkeit von 118 pro hunderttausend Einwohner im Jahr 1980 auf 65 pro hunderttausend Einwohner im Jahre 2012 geführt", schreibt der Göttinger Kardiologe Prof. Dr. Gerd Hasenfuß in einem FAZ-Gastbeitrag (erschienen am 9. Dezember 2015 unter der Überschrift "Frustrierte Ärzte sind das Ende des Fortschritts"). Die Basis für diesen Fortschritt stelle die Entwicklung neuer Diagnose- und Behandlungstechniken dar.

Zum Hintergrund: Vor 50 Jahren fand die erste Behandlung einer Gefäßverengung mit einer Kathetertechnologie durch den US-amerikanischen Radiologen Charles Dotter statt. Dieser medizintechnische Meilenstein war "der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die vom Ballonkatheter bis zu modernen Stent-Technologien reicht und bis heute Millionen von Menschen mit koronarer Herzkrankheit das Leben gerettet hat", so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt.

Die Geschichte der Kathetertechnologien zeigt dabei auch, wie wichtig die Zusammenarbeit von Ärzten und Ingenieuren der MedTech-Unternehmen ist. Die steigende Lebenserwartung in den vergangenen Jahrzehnten sei wesentlich auf den Rückgang der kardio-vaskulär bedingten Sterblichkeit zurückzuführen, so Prof. Dr. Eckart Fleck von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und Direktor der Kardiologie am Deutschen Herzzentrum Berlin. Vor allem Eingriffe in den Gefäßen hätten die Sterblichkeit an Herzinsuffizienz erheblich reduziert und würden auch zukünftig eine zentrale Rolle spielen, so Fleck.

Download der BVMed-Infografik zum Thema unter: www.bvmed.de (Bilderpool / Infografiken).
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