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 - Lead-User-Methode Innovationsmanagement der deutschen Medizintechnikhersteller

ArtikelWitten, 07.10.2014

Die mittelständisch geprägte deutsche Medizintechnikbranche ist von einer hohen Innovationskraft gekennzeichnet. Im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsdruck und Regulierung werden in immer kürzeren Zeiträumen neue bzw. weiterentwickelte Medizingeräte und -produkte auf den Markt gebracht. Die Anzahl wie auch die Komplexität der Produkte nimmt dabei ständig zu, bereits heute sind in Europa rund eine halbe Million verschiedenartige Medizinprodukte in ca. 8.000 Klassen in Gebrauch. Im Wettbewerb bestehen werden langfristig nur Medizintechnikunternehmen, die nachhaltig innovative und damit bessere Produkte als ihre Mitbewerber entwickeln und am Markt durchsetzen können.

Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2011 mit Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der Initiative „Fit für den Wissenswettbewerb“ eine bundesweite Branchenbefragung durchgeführt, um die aktuelle Praxis des Innovationsmanagements in der Medizintechnik zu ermitteln und zu dokumentieren.

Die Ergebnisse zeigen, dass der in der Industrie verbreitete Trend zur Öffnung des Innovationsprozesses bei den Medizintechnikunternehmen bereits fest etabliert ist. 87% der befragten Unternehmen gaben an, sehr häufig oder häufig Endkunden bzw. Anwender als Ideenquellen bei der Produktentwicklung zu nutzen. Insbesondere die enge Zusammenarbeit mit Experten-Anwendern (Lead User) ist für rund 40% der Unternehmen gängige Praxis. Dabei werden fachlich besonders qualifizierte und interessierte Anwender wie Ärzte und Pflegekräfte in den Innovationsprozess des Unternehmens eingebunden, um gemeinsam neue bzw. verbesserte Produkte zu entwickeln. Der Einsatz anderer Open Innovation-Strategien wie etwa von Innovationsportalen findet derzeit bei der medizintechnischen Produktentwicklung eine geringe Beachtung. Insbesondere kleine Unternehmen haben sich mit den Möglichkeiten einer breiteren Anwenderintegration und damit der Nutzung des Wissens auch von Routine-Anwendern oder Experten anderer Fachgebiete noch kaum befasst.

Die deutschen Medizintechnikunternehmen kooperieren auch mit Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Diese Möglichkeiten des Technologie- und Wissenstransfers werden von kleinen und mittleren Unternehmen weniger stark genutzt; für sie besteht hier zusätzlich Potential zur breiteren Aufstellung des Innovationsmanagements.

Insgesamt sind der Aufbau von Innovations- und Wissensnetzwerken für kleine und mittlere Unternehmen sowie die Fortführung und Erweiterung des aktiven Austauschs nicht nur mit Experten-Anwendern geeignet, die Innovationskraft der deutschen Medizintechnikbranche auch in Zukunft erfolgreich zu fördern und zu erhalten.

Quelle: Erfolg durch Innovation: Das Innovationsmanagement der deutschen Medizintechnikhersteller; Ergebnisse einer Untersuchung zur Unternehmensstruktur, zum Innovations- und Kooperationsverhalten sowie zu Innovationshürden in der Medizintechnik; Autoren: Sabine Bohnet-Joschko, Lisanne M. Jandeck

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