Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - Aortenklappenersatz TAVI-Therapie auch bei schwerer Aorteninsuffizienz sicher und effektiv ÄrzteZeitung Online vom 20. Mai 2022

ArtikelParis, 24.05.2022

© dpa Erste „Real World“-Daten aus deutschen Herzzentren sprechen dafür, dass die Implantation einer Transkatheter-Herzklappe auch für Patienten mit schwerer Aorteninsuffizienz eine effektive und sichere Therapieoption sein könnte.

Die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ist bei schwerer Aortenklappenstenose inzwischen eine etablierte und im Vergleich zum operativen Aortenklappenersatz schonendere Therapie. So weit ist man mit der TAVI-Behandlung bei Patienten mit schwerer Aorteninsuffizienz derzeit noch längst nicht.

Bis vor kurzem wurden für die Indikation Aortenstenose zugelassene Transkatheter-Aortenklappen nur in der „Off Label“-Anwendung bei inoperablen Patienten mit schwerer Aortenklappeninsuffizienz oder solchen mit sehr hohem Operationsrisiko als Therapie genutzt. Das war allerdings mit besonderen Herausforderungen verbunden. Oft ist der Diameter des Aortenklappenrings (Anulus) so groß, dass er die Größen verfügbarer TAVI-Klappenprothesen überschreitet. Auch sind für die Fixierung der meisten TAVI-Prothesen Kalkeinlagerungen in der Verankerungszone notwendig – die aber bei reiner Aortenklappeninsuffizienz häufig fehlen. Dadurch erhöht sich das Risiko für eine Dislokation der Klappenprothese oder für paravalvuläre Insuffizienzen.

Erstes TAVI-System mit Zulassung zur Therapie bei Aorteninsuffizienz

Dank technischer Weiterentwicklungen der TAVI-Prothesen sind inzwischen Fortschritte bezüglich ihrer Positionierung und Verankerung im Aortenanulus, ihrer Repositionierbarkeit und ihrer Abdichtung zur Vermeidung paravalvulärer Aorteninsuffizienzen erzielt worden. Mit dem Trilogy-TAVI-System (JenaValve) ist heute eine transfemoral implantierte Transkatheter-Herzklappe verfügbar, die erstmals sowohl für die Behandlung bei Aortenstenose als auch für die Indikation Aorteninsuffizienz zugelassen ist (CE Mark seit Mai 2021).

Aufschluss darüber, wie sich dieses spezielle TAVI-System bei den ersten damit behandelten Patienten mit schwerer Aorteninsuffizienz in der klinischen Routinepraxis bewährt hat, gibt eine „Real World“-Analyse, deren Ergebnisse Dr. Alexander Tamm von der Universitätsmedizin Mainz beim Kongress EuroPCR 2022 in Paris präsentiert hat.

Der Analyse liegen Daten von 45 Patienten (mittleres Alter 77 Jahre, 40 Prozent Frauen) mit mittelschwerer oder schwerer Aortenklappeninsuffizienz aus sechs deutschen Herzzentren (Mainz, Köln, Bad Oeynhausen, Berlin, Erlangen, München) zugrunde. Der mittlere EuroSCORE II als Maß für das Operationsrisiko der Patienten, von denen 71 Prozent sich funktionell im NYHA-Stadium III oder IV befanden, betrug 7,1 Prozent. Bei mehr als der Hälfte (58 Prozent) war die linksventrikuläre Auswurffraktion erniedrigt (≤ 50 Prozent).

Rate für den technischen Erfolg betrug 100 Prozent

Primärer Endpunkt für die Wirksamkeit war der technische Erfolg der in allen Fällen transfemoral durchgeführten TAVI, gemessen an einem mittleren Druckgradienten

< 20 mmHg und einer Reduktion des Schweregrads der Aorteninsuffizienz um > 1. Bezüglich dieses Endpunktes konnte eine Erfolgsrate von 100 Prozent erzielt werden, berichtete Tamm.

Mild ausgeprägte paravalvuläre Insuffizienzen waren bei 9 Prozent der Patientinnen und Patienten nachweisbar. Moderate oder schwere paravalvuläre Leckagen wurden nicht beobachtet. In 23 Prozent der Fälle war eine Schrittmacherimplantation erforderlich.

Bei keinem Patienten war eine Konversion zu einer offenen Herzoperation erforderlich. Auch Schlaganfälle oder Todesfälle waren in der In-Hospital-Phase nicht zu verzeichnen.

Diese Analyse der ersten „Real World“-Daten bestätige damit, dass eine Behandlung von Patienten mit Aortenklappeninsuffizienz mit dem Trilogy-TAVI-System sicher und effektiv sei, resümierte Tamm. In künftigen Studien müssten Effektivität und Sicherheit dieses Systems nun bei einer größeren Gruppe und einem breiteren Spektrum von Patienten mit dieser Erkrankung untersucht werden.

Quelle: ÄrzteZeitung Online vom 20. Mai 2022Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Wiederbelebung
    Kooperation „Herzsicher“ will Laienreani­mationsquote ausbauen

    Die Deutsche Herzstiftung und die Björn Steiger Stiftung wollen die Laienreanimations­quote in Deutschland ausbauen und gemeinsam ihre politische Reichweite erhöhen, berichtet das Deutsche Ärzteblatt Online.

    Artikel23.07.2024

    Mehr lesen
  • Wiederbelebung
    Herz-Kreislaufstillstand: Notärzte wollen mehr Digitalisierung, Technik und Koordination

    Die Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands veröffentlicht ein Maßnahmenbündel, mithilfe dessen die Versorgung von Menschen mit Herz-Kreislaufstillstand verbessert würde, berichtet die ÄrzteZeitung Online.

    Artikel23.07.2024

    Mehr lesen
  • Adipositas
    BVMed begrüßt DMP-Regelungen im Herz-Gesetz: „Bessere Überführung in die Regelversorgung“

    Der BVMed begrüßt die Regelungen zur Stärkung und Weiterentwicklung der Disease-Management-Programme (DMP), die im Herz-Gesetz vorgesehen sind. Die geplanten Maßnahmen zur Überführung der DMP in die Regelversorgung sichern den zeitnahen Zugang für alle chronisch Kranken. Sie seien insbesondere für die DMP-Programme zu chronischer Herzinsuffizienz, Adipositas und Diabetes dringend geboten.

    Pressemeldung18.07.2024

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Case-Study-Workshop
    MedTech-Marketing

    Die Digitalisierung, die Internationalisierung der Märkte und der Wettbewerbsdruck haben einen großen Einfluss auf das Marketing eines Unternehmens. Produkt- und Marketingmanager:innen haben somit eine Schlüsselrolle für den Unternehmenserfolg. Die richtige Strategie entwickeln, Produktvorteile erkennen und im Zusammenspiel mit Agenturen an Entscheidungsträger:innen und Kundschaft...

    Workshopon-site
    Berlin, 19.09.2024 09:00 - 17:30 Uhr
    organizer: BVMed-Akademie
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: MedTech-Marketing
  • Onlineseminar
    MDR Online-Seminar | Lieferantenmanagement

    Die MDR stellt die Hersteller in Bezug auf das Lieferantenmanagement vor neue Herausforderungen. Es bestehen berechtigte Interessen der Hersteller gegenüber seinem Lieferanten und umgekehrt.

    Seminardigital
    24.09.2024 10:00 - 12:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Recht

    Zur Veranstaltung: Lieferantenmanagement
  • Branche
    BVMed-Jahrespressekonferenz und Medienseminar

    Zu Beginn des 25. Berliner Medienseminars stellt der BVMed im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz die Ergebnisse seiner aktuellen Herbstumfrage 2024 zur Lage der MedTech-Branche vor. Daraus abgeleitet werden erforderliche Maßnahmen, um den MedTech-Standort Deutschland zu stärken. Im Anschluss steht die medizinische Versorgung der Zukunft im Fokus: sicher, effizient und datengetrieben....

    Konferenzhybrid
    22.10.2024 10:00 - 12:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: BVMed-Jahrespressekonferenz 2024 und 25. Berliner Medienseminar (hybrid)

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen