Herz

Herzschrittmacher - Therapie bei langsamem Herzschlag (Bradykardie)

Ein Herzschrittmacher kann Menschen mit der Herzrhythmusstörung wieder zu einem regelmäßigen Herzrhythmus verhelfen. Bei einer Bradykardie schlägt das Herz zu langsam, deutlich unter 60 Schlägen pro Minute, oder setzt sogar ganz aus. Normal ist ein langsamer Herzschlag im Schlaf oder bei Leistungssportlern (aufgrund der antrainierten Vergrößerung des Herzmuskels). Tritt ein langsamer Herzschlag jedoch im Alltag und scheinbar ohne Anlass auf, muss er behandelt werden. Symptome dieser Art von Herzrhythmusstörung sind Schwindel, Müdigkeit, fehlende Belastbarkeit oder sogar Ohnmachtsanfälle.

Ein Herzschrittmacher ist heute die Standardtherapie bei Bradykardie. Implantiert wird der Herzschrittmacher in der Regel im Brustbereich. Der Eingriff zur Implantation eines Herzschrittmachers erfolgt meist unter örtlicher Betäubung, eine große Operation mit Öffnung des Brustkorbes ist nicht notwendig. Die meisten Patienten werden schon nach 24 Stunden nach der Implantation eines Herzschrittmachers wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

Funktion eines Herzschrittmachers
Der Herzschrittmacher beobachtet über mit dem Herzen verbundene dünne biegsame Drähte, die Elektroden, ununterbrochen den Herzrhythmus. Ist der Herzrhythmus zu langsam, gibt der Herzschrittmacher über die Elektroden schwache elektrische Signale an das Herz ab. Diese Signale des Herzschrittmachers veranlassen das Herz, schneller oder regelmäßig zu schlagen. Die Symptome des zu langsamen Herzschlags klingen ab. Je nach Art und Ursprung der Herzrhythmusstörung werden Herzschrittmacher mit einer oder zwei Elektroden eingesetzt. Herzschrittmacher mit drei Elektroden sind spezielle Geräte für Menschen, die unter Herzschwäche (Herzinsuffizienz) leiden. Herzschrittmacher können auch zur Therapie von Herzrhythmusstörungen im Vorhof des Herzens (zum Beispiel Vorhofflimmern) eingesetzt werden.

MRT fähiger Herzschrittmacher
Die MRT (Magnetresonanztomographie oder Kernspintomographie), ein wichtiges Verfahren zum Beispiel für die Früherkennung von Schlaganfällen und von Tumorerkrankungen, steht seit der Einführung MRT-fähiger Herzschrittmacher auch Herzschrittmacherträgern zur Verfügung: Die Technik von Herzschrittmacher und Elektroden wurde so angepasst, dass die Magnetfelder des MRT-Gerätes den Herzschrittmacher unter bestimmten Bedingungen nicht beeinflussen oder beschädigen können.

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