COVID-19

BVMed: Probleme bei Schaumstoff-Herstellung | Auswirkungen auf Pflegebetten und Dekubitus-Hilfsmittel befürchtet

Bei der Herstellung von Schaumstoffen, die unter anderem für die Produktion von Pflegebetten und Dekubitus-Hilfsmitteln benötigt werden, gibt es vermehrt Einschränkungen bei dem notwendigen Vorprodukt TDI (Toluol-2,4-diisocyanat). Darauf hat der Bundesverband Medizintechnologie, BVMed, hingewiesen, der die Hersteller von Medizinprodukten wie Hilfsmittel gegen Dekubitus wie Sitzkissen und Matratzen sowie Hersteller von Pflegebetten inklusive zugehöriger Matratzen vertritt. Die Hersteller berichten, dass TDI derzeit nicht bzw. nur sehr eingeschränkt produziert werden kann.

Das Thema ist brisant, da während der Corona-Pandemie aufgrund verstärkter stationärer wie ambulanter Behandlungen ein erhöhter Bedarf nach diesen Produkten besteht. Von Hersteller- und Expertenseite werden aktuell anhaltende Ausfälle der entsprechenden TDI-Produktionsanlagen gemeldet. In der Folge kommt es zu Schwierigkeiten bei der Fertigstellung von Schaumstoffen. Im Medizinproduktebereich führt dies wiederum zu Materialengpässen und dazu, dass die notwendige Produktion der oben benannten Produkte derzeit nicht sichergestellt werden kann.

„Wir benötigen bei der Aufbereitung der Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht nur einen Blick auf die notwendigen Produkte, sondern auch auf die Vorprodukte und Rohstoffe, um eine größere strategische Unabhängigkeit zu erreichen“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Der BVMed plädiert zur Vermeidung von Engpässen für eine digitale Bestandsplattform versorgungskritischer Medizinprodukte.

Der BVMed vertritt als Wirtschaftsverband über 230 Industrie- und Handelsunternehmen der Medizintechnik-Branche. Im BVMed sind u. a. die 20 weltweit größten Medizinproduktehersteller im Verbrauchsgüterbereich organisiert. Die Medizinprodukteindustrie beschäftigt in Deutschland über 235.000 Menschen und investiert rund 9 Prozent ihres Umsatzes in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren. Der Gesamtumsatz der Branche liegt bei über 33 Milliarden Euro. Die Exportquote beträgt rund 65 Prozent.
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