MedTech-Standort D

Dr. Meinrad Lugan: „Medizintechnik-Potenziale besser nutzen“

Gastbeitrag in der ZEIT-Beilage "Zukunft Medizin"

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Die Medizintechnik-Branche hat sich in der Corona-Krise als verlässlicher Partner erwiesen. Wir stellen tagtäglich die Resilienz des Gesundheitssystems unter schwierigsten Rahmenbedingungen sicher. Zudem ist die Medizintechnik in Deutschland ein wichtiger Teil der Gesundheitswirtschaft: Die Medizintechnik-Unternehmen beschäftigen über 250.000 Menschen. Die Branche ist stark mittelständisch geprägt, 93 Prozent sind KMU. Medizintechnologien sind ein wichtiger Treiber des medizinischen Fortschritts – im Durchschnitt investieren die Unternehmen rund 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Schließlich ist deutsche Medizintechnik auf dem Weltmarkt sehr erfolgreich. Die Exportquote liegt bei rund 66 Prozent, der Gesamtumsatz bei über 36 Milliarden Euro.

Die Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine haben die globalen Lieferketten beeinträchtigt. Zusätzlich kämpft die Medizintechnik-Branche mit steigenden Kosten: bei den Energie- und Rohstoffpreisen, durch steigende Logistik- und Frachtpreise, durch erhöhten regulatorischen Aufwand. Wir brauchen jetzt eine Stärkung des Medizintechnik-Standortes Deutschland in Richtung einer strategischen Resilienz, den Erhalt der Innovationskraft durch Abbau des hohen Bürokratie- und Kostendrucks sowie durch Nutzung von Gesundheitsdaten, und die Schaffung eines klimagerechten Gesundheitswesens im Rahmen einer Nachhaltigkeitsstrategie.

Dabei ist uns besonders wichtig: Wir müssen die Nutzung von Gesundheitsdaten für forschende Unternehmen ermöglichen und die digitale Gesundheitsversorgung mit einer Digitalisierungsstrategie zielgerichtet voranbringen. Denn: Deutschland braucht eine forschungsstarke, leistungsfähige, wirtschaftlich gesunde und international wettbewerbsfähige Medizintechnik-Branche.

Quelle: Gastbeitrag in der ZEIT-Beilage "Zukunft Medizin"

Zum Autor: Dr. Meinrad Lugan ist Vorstandsvorsitzender der B. Braun Melsungen AG und Vorstand der B. Braun SE. Seit März 2006 ist er Mitglied des BVMed-Vorstands und seit April 2007 BVMed-Vorstandsvorsitzender. Er ist zudem seit 2008 im Vorstand des europäischen Dachverbandes MedTech Europe aktiv.
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