Innovationshürden
Innovationshürden
04.03.2014|
Handlungsoptionen
Die Rahmenbedingungen am Innovationsstandort Deutschland für die Entwicklung und Vermarktung moderner Medizintechnik sollte angesichts des sich verschärfenden Wettbewerbs in einer globalisierten Welt kontinuierlich analysiert und – wenn erforderlich – weiter angepasst werden. Die Handlungsoptionen betreffen überwiegend die klinische Forschung zu innovativer Medizintechnik und die GKV-Erstattung. Als wesentliche "Schaltstellen" zur weiteren Verbesserung der Rahmenbedingungen des medizintechnischen Innovationsprozesses in Deutschland wurden dabei die folgenden Aspekte identifiziert:
- Steigerung der Qualität in der medizintechnisch-klinischen Forschung
- Erhöhung der Reputation medizintechnischer Forschung in den Kliniken
- neue Ansätze zur Finanzierung/Förderung klinischer Studien
- stärkere Kooperation zwischen den für Medizintechnik relevanten Fachdisziplinen (Technik-, Ingenieurwissenschaften und Medizin)
- stärkere interdisziplinäre Ausbildung in vorhandenen (Medizintechnik-) Studiengängen
- mehr nutzerfreundliche Information und Beratungsangebote zum Prozess der Erstattung innovativer Medizintechnik durch die GKV, z. B. in Form einer nachvollziehbaren und leicht zugänglichen Gesamtdarstellung und praxisorientierter Beratungsstellen
- eindeutige und längerfristig gültige Kriterien für die Kosten-/Nutzenbewertung innovativer Medizinprodukte
- stärkere Einbeziehung der Medizinproduktanbieter in den Prozess der Aufnahme eines innovativen Medizinprodukts in die GKV-Erstattung
- Einführung von Prozessfristen für bestimmte Schritte im Bewertungsverfahren zur Aufnahme eines Medizinprodukts in die GKV-Erstattung
-
Weitere Artikel zum Thema
-
MedTech-Forschende im Porträt: „Entbürokratisierung gegen Regulierungswut“
Die deutlich strengeren Zulassungsanforderungen für Medizinprodukte erweisen sich „als Hemmschuh für die Entwicklung neuer Innovationen, wenn die regulatorische Schraube überdreht wird“. Das sagt Rüdiger Dworschak, Gründer und Geschäftsführer des Kunstlinsen-Herstellers und BVMed-Mitgliedsunternehmen 1stQ. „Unsere größte Herausforderung ist nicht die Technologie, sondern die Regulierung. Gerade kleinere Unternehmen werden dadurch benachteiligt“, so Dworschak weiter. Sein Porträt ist Teil der neuen Medizintechnik-Branchenkampagne des BVMed. Wie der Standort Deutschland wieder gestärkt werden kann, zeigt der BVMed in einem 5-Punkte-Plan.
Mehr
-
MedTech-Forschende im Porträt | „Deutschland wieder zu einem attraktiven Technologiestandort machen“
Krisen wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben gezeigt, wie schnell globale Lieferketten abbrechen und Produkte in Europa knapp werden können. „Deshalb müssen wir die Forschung und Produktion in Deutschland stärken und wertvolles Know-how sichern, um nicht von anderen abhängig zu sein“, fordert die Medizintechnik-Forscherin Sofia Binias vom BVMed-Mitgliedsunternehmen Biotronik. Ihr Porträt ist Teil der neuen Medizintechnik-Branchenkampagne des BVMed unter www.medtech-germany.de.
Mehr
-
MedTech-Forschende im Porträt | „Innovationsfähigkeit des Mittelstands stärken“
Der Forschungsstandort Deutschland zeichnet sich durch eine gut vernetzte Community medizinischer und wissenschaftlicher Fachkräfte und innovativer mittelständischer Unternehmen aus. Im Gespräch mit den Forschern PD Dr. habil. Frank Seehaus und Dr.-Ing. Ulrike Deisinger vom BVMed-Mitgliedsunternehmen Peter Brehm wird gleichzeitig deutlich: die EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) und der damit verbundene bürokratische Mehraufwand „lässt innovative Produktneuentwicklungen und Forschung national auf der Strecke bleiben und in andere Länder, wie zum Beispiel die USA, abwandern“, so Seehaus. Deshalb sei es wichtig, die nationale Forschungsförderung in Deutschland zu stärken.
Mehr