- Wundversorgung Was ist phasengerechte Wundversorgung?
Artikel09.07.2015
Die Wundversorgung muss die drei Haupt-Heilungs-Phasen berücksichtigen. Das Feuchthalten von Wunden ist heute Heilungs-Standard. Modernes Wundmanagement umfasst auch die Behandlung der Ursachen.
Mit dem einfachen Verbinden einer Wunde ist es heute nicht mehr getan. Schon seit den 1960er-Jahren gilt die sogenannte feuchte Versorgung einer Wunde als die beste. Eine Wundheilung vollzieht sich immer in drei wesentlichen Schritten, unabhängig von der Ursache: Nach der Reinigungs- und Entzündungs-Phase (Exsudation) kommt es zur Neubildung von Gewebe (Granulation), schließlich wird in der Regenerations-Phase (Epithelisierung) das neue Gewebe verstärkt und die Wunde ganz geschlossen.
Moderne Wundauflagen für jede Heilungsphase
Für diese drei Phasen gibt es heutzutage zahlreiche unterstützende Materialien zur Wundversorgung. Diese modernen, sogenannten hydroaktiven Produkte verbessern die lokale Wundtherapie, indem sie vor allem für ein in der jeweiligen Phase ideal-feuchtes Klima der Wunde sorgen. So können Hydrogele beispielsweise die körpereigenen Reinigungsprozesse unterstützen und der Einsatz von antimikrobiellen Wundauflagen (chemisch oder physikalisch wirkend) eine optimale Unterstützung bieten, die Keimbelastung in der Wunde zu reduzieren. Des Weiteren können spezielle Verbände überschüssige Flüssigkeit aus der Wunde aufnehmen, ohne dass diese zu trocken wird. Wenn sich die Wunde bereits mit neuem Gewebe füllt, helfen am besten Schaumverbände. In der Endphase der Heilung schützen atmungsaktive Folien die Wunde und erleichtern so den Alltag, indem sie etwa das Duschen problemlos ermöglichen. Weil die Auflagen länger getragen werden und die modernen Materialien fast gar nicht mehr mit dem neu wachsenden Gewebe verkleben, verringert sich auch die Angst der Patienten vor Schmerzen beim Verbandwechsel.
Ursachen müssen erkannt und behandelt werden
Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist es, die Ursache der gestörten Wundheilung zu beseitigen. Das heißt: Bei Durchblutungsstörungen muss der Blutfluss wieder verbessert werden – je nach Ursache durch Operationen, eine Arzneimittel-Therapie oder eine begleitende Kompressionstherapie, z.B. mit Kompressionsstrümpfen. Um den möglichen dramatischen Folgen eines diabetischen Fußes zu begegnen, die bis zu Amputationen führen können, muss der Blutzucker des Patienten so gut wie möglich eingestellt werden. Außerdem helfen richtige orthopädische Schuhe, die druckentlastend sind. Bei der Behandlung von Druckgeschwüren von immobilen und älteren Menschen muss auf eine häufig wechselnde Lagerung und gute Hautpflege geachtet werden.
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