Diabetes
Welt-Diabetes-Tag am 14. November | „Mehr Investitionen in Vorsorge und moderne Technologien“
11.11.2022|88/22|Berlin|

Über 8,5 Millionen Menschen in Deutschland haben nach Informationen der DDG einen diagnostizierten Diabetes Typ 2. Mit rund 500.000 Neuerkrankungen jährlich werden bis zum Jahr 2040 schätzungsweise 12 Millionen Menschen in Deutschland betroffen sein. Bereits 2012 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Diabetes als pandemische nichtübertragbare Krankheit eingeschätzt und nationale Strategien zur Diabetesbewältigung angemahnt. Ein wichtiges Ziel ist es daher, die Zahl der Neuerkrankungen zu senken.
Der Welt-Diabetes-Tag wurde 1991 von der International Diabetes Federation (IDF) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingeführt, um das Bewusstsein rund um die Erkrankung zu steigern. In Deutschland wird der Aktionstag von der Deutschen Diabetes-Hilfe organisiert.
Auch wenn der Diabetes weit verbreitet ist, ist der gesellschaftliche Diskurs und das individuelle Bewusstsein oftmals nicht ausreichend, um die Entstehung zu verhindern oder eine frühe Therapie sicherzustellen. Die Folge ist meist eine zu späte oder fehlende Diagnose sowie Folgeerkrankungen, die selten mit dem Diabetes assoziiert und unterschätzt werden, beispielsweise der diabetische Fuß, Nierenerkrankungen oder Erblindung. „Hinzu kommt, dass jede Folgeerkrankung die Lebenserwartung der Betroffenen verringert und die Kosten für die Volkswirtschaft sowie die Versorgungsaufwände steigert. Das kann verhindert werden: Wir müssen das Bewusstsein stärken, aufklären, rechtzeitig erkennen und adäquat behandeln“, so BVMed-Expertin Juliane Pohl.
Mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen und frühen Diabetes-Screenings könne nach Ansicht des BVMed eine Erkrankung, Entgleisung oder Folgeerkrankungen verhindert werden. Dabei sei die Interaktion zwischen den versorgenden Disziplinen essenziell. Bereits bestehende regionale Netzwerke, die ärztliche und nicht-ärztliche Leistungserbringer vereinen, müssen nach Ansicht des BVMeds ausgebaut werden – zu einem starken, interprofessionellen und flächendeckenden Versorgungsnetzwerk. „In einem solchen Netzwerk spielen Hilfsmittel-Leistungserbringer eine wesentliche Rolle. Gerade Folgeerkrankungen führen Diabetiker:innen oft zum Hilfsmittel- und Homecare-Versorger“, so Pohl.
Konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der geplanten Nationalen Diabetes-Strategie schlägt der BVMed in einem 12-Punkte-Plan vor. Dabei setzt sich der BVMed unter anderem für ein nationales Diabetes-Register, die Aufnahme telemedizinischer Diabetes-Behandlungen in den EBM-Katalog sowie in DMP-Programme. Bei all den Vorhaben und Forderungen darf das große Ziel nicht aus den Augen verloren werden: Die bisherigen Anstrengungen mit dem Fokus auf einen ganzheitlichen Lösungsansatz weiterzuentwickeln und miteinander zu vernetzen. „Schließlich haben Diabetes und dessen nicht zu unterschätzende Folgeerkrankungen Berührungspunkte zu allen Lebenswelten und beziehen eine Vielzahl von Leistungserbringern in der Gesundheitsversorgung ein“, argumentiert Pohl.
Der „12-Punkte-Plan des BVMed: Umsetzung der Nationalen Diabetesstrategie in Kurz- und Langfassung” kann unter www.bvmed.de/12gegenDiabetes heruntergeladen werden.
Der BVMed repräsentiert über 250 Hersteller, Händler und Zulieferer der Medizintechnik-Branche sowie Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger. Die Medizinprodukteindustrie beschäftigt in Deutschland über 250.000 Menschen und investiert rund 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Der Gesamtumsatz der Branche liegt bei über 36 Milliarden Euro, die Exportquote bei 66 Prozent. Dabei sind 93 Prozent der MedTech-Unternehmen KMU. Der BVMed ist die Stimme der deutschen MedTech-Branche und vor allem des MedTech-Mittelstandes.