Herzerkrankungen
Kardiologenkongress | BVMed unterstützt eigene Vorsorgeuntersuchung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
12.04.2023|23/23|Berlin|

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Rund 340.000 Menschen in Deutschland sterben jedes Jahr an Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE). Mit einem Anteil von über 34 Prozent sind HKE damit die häufigste Todesursache. Gegenwärtig leiden in Deutschland allein rund sechs Millionen Menschen an einer koronaren Herzkrankheit, die zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Herzinsuffizienz führen kann. Auch Bluthochdruck, Gefäßkrankheiten und Herzklappenerkrankungen gehören dazu. HKE sind eine Volkskrankheit mit vielen Gesichtern und Komorbiditäten wie Diabetes, Niereninsuffizienz oder Adipositas. Sie sind zudem eine häufige Ursache für körperliche Beeinträchtigungen und Pflegebedürftigkeit.
„Das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung steigt mit dem Alter erheblich und stellt damit eine wachsende Herausforderung für ein gesundes Altern in Deutschland und Europa dar. Daher ist es Zeit für eine umfassende Herz-Kreislauf-Strategie“, so BVMed-Vorstandsvize Dr. med. Manfred W. Elff. Der Nutzen von guten Vorsorgeprogrammen sei in verschiedenen Bereichen belegt. Eine oder mehrere HKE könne jede:n treffen. Für ihre wirksame Behandlung sei die Früherkennung zentral, um unter anderem chronisches Herzleiden zu vermeiden.
Für eine wirkungsvolle „Nationale Herz-Kreislauf-Strategie“ (NHKS) sieht der BVMed vor allem vier Handlungsfelder:
- Prävention und Früherkennung nachhaltig fördern
- Versorgung sektorübergreifend und interdisziplinär gestalten
- Kardiologische Forschung und Innovationen fördern sowie digitale Anwendungen nutzen
- Patient:innen leitlinien- und bedarfsgerecht versorgen und sachgerecht informieren
Das BVMed-Positionspapier unter www.bvmed.de/hke-strategie enthält ausführliche Informationen sowie konkrete Lösungsvorschläge zu den vier Handlungsfeldern.
Hintergrund: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Risikofaktoren und die Folgen
Gegenwärtig leiden in Deutschland allein rund sechs Millionen Menschen an einer koronaren Herzkrankheit, die zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Herzinsuffizienz führen kann. Es sind alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten von HKE betroffen, weshalb sich HKE nicht auf eine bestimmte Alterskohorte oder einen bestimmten Lebenswandel beschränken lassen. Neben genetisch bedingten Erkrankungen erhöhen Risikofaktoren wie Hypertonie, Niereninsuffizienz, Typ-2-Diabetes, Asthma/COPD und Adipositas die Gefahr von HKE. Aber nur etwa 50 Prozent aller Herzinfarkte lassen sich durch Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht erklären. Der demografische Wandel der Gesellschaft und eine steigende Lebenserwartung von HKE-Patient:innen verschärfen die Versorgungslage.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen für das Gesundheitssystem Kosten in Höhe von 46,4 Milliarden Euro. Das ist ein Anteil von 13,7 Prozent an den gesamten Krankheitskosten in Deutschland.
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