Herzerkrankungen

BVMed zum Weltherztag: Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) endlich auf der politischen Agenda angelangt

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Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) unterstützt den Plan des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), bis zum Herbst 2023 Eckpunkte für eine Gesetzesinitiative zur besseren Vorsorge und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) vorzulegen. Das geht aus der neuen BMG-Arbeitsplanung hervor. „HKE sind damit endlich auf die politische Agenda gelangt. Wir haben großartige Behandlungsmöglichkeiten, müssen die Erkrankungen aber früher erkennen und strukturierter angehen“, so die stellvertretenden BVMed-Vorstandsvorsitzenden Dorothee Stamm von Medtronic und Dr. med. Manfred W. Elff von Biotronik anlässlich des Weltherztages am 29. September.

Handlungsbedarf sieht der BVMed insbesondere bei einer verbesserten Früherkennung von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Denn kardiovaskuläre Erkrankungen werden meist zu spät erkannt und können deshalb oft nicht bestmöglich behandelt werden. Insbesondere in diesem Bereich schneidet Deutschland in internationalen Studien schlecht ab. Der BVMed unterstützt deshalb die Initiative der „Nationalen Herz-Allianz“ und die Forderung nach einer eigenständigen Herz-Kreislauf-Vorsorgeuntersuchung im Sinne eines „Herz-Check 50“.

„Wir unterstützen einen Herz-Check als eigenständige Vorsorgeuntersuchung und fordern die Gesetzlichen Krankenversicherungen auf, diese schon heute als Präventionsleistungen zu vereinbaren und mittelfristig als Regelleistung zu etablieren“, so Stamm und Elff. „Denn neben einer besseren Ausschöpfung der vorhandenen modernen Behandlungsmethoden brauchen wir auch eine verbesserte Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“

Jedes Jahr sterben rund 340.000 Menschen in Deutschland an HKE. Mit einem Anteil von über 34 Prozent sind HKE damit die häufigste Todesursache. Gegenwärtig leiden in Deutschland allein rund sechs Millionen Menschen an einer koronaren Herzkrankheit, die zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Herzinsuffizienz führen kann. Auch Bluthochdruck, Gefäßkrankheiten und Herzklappenerkrankungen gehören dazu.

HKE sind eine Volkskrankheit mit vielen Gesichtern und Komorbiditäten wie Diabetes, Niereninsuffizienz oder Adipositas. Sie sind zudem eine häufige Ursache für körperliche Beeinträchtigungen und Pflegebedürftigkeit.

„Das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung steigt mit dem Alter erheblich und stellt damit eine wachsende Herausforderung für ein gesundes Altern in Deutschland und Europa dar. Daher ist es Zeit für eine umfassende Herz-Kreislauf-Strategie“, so die beiden BVMed-Vorstandsvize Stamm und Elff. Der Nutzen von guten Vorsorgeprogrammen sei in verschiedenen Bereichen belegt. Eine oder mehrere HKE könne jede:n treffen. Für ihre wirksame Behandlung sei die Früherkennung zentral, um unter anderem chronisches Herzleiden zu vermeiden.

Für eine wirkungsvolle Gesetzesinitiative sieht der BVMed vor allem vier Handlungsfelder:

1. Prävention und Früherkennung nachhaltig fördern
2. Versorgung sektorübergreifend und interdisziplinär gestalten
3. Kardiologische Forschung und Innovationen fördern sowie digitale Anwendungen nutzen
4. Patient:innen leitlinien- und bedarfsgerecht versorgen und sachgerecht informieren

Ein BVMed-Positionspapier unter www.bvmed.de/hke-strategie enthält ausführliche Informationen sowie konkrete Lösungsvorschläge zu den vier Handlungsfeldern.

Download: Bild Dorothee Stamm und Dr. Manfred Elff

Der BVMed repräsentiert über 300 Hersteller, Händler und Zulieferer der Medizintechnik-Branche sowie Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger. Die Medizinprodukteindustrie beschäftigt in Deutschland über 250.000 Menschen und investiert rund 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Der Gesamtumsatz der Branche liegt bei über 38 Milliarden Euro, die Exportquote bei 67 Prozent. Dabei sind 93 Prozent der MedTech-Unternehmen KMU. Der BVMed ist die Stimme der deutschen MedTech-Branche und vor allem des MedTech-Mittelstandes.
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