Cookie-Einstellungen

Zur fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote nutzen wir den Webanalysedienst matomo.

Dazu werden Cookies auf Ihrem Endgerät gespeichert, was uns eine Analyse der Benutzung unserer Webseite durch Sie ermöglicht. Die so erhobenen Informationen werden pseudonymisiert, ausschließlich auf unserem Server gespeichert und nicht mit anderen von uns erhobenen Daten zusammengeführt - so kann eine direkte Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit über einen Klick auf "Cookies" im Seitenfuß widerrufen.

Weitere Informationen dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

 - HINTERGRUND Lebensqualität und sichere Versorgung bei Harninkontinenz

Artikel

Bild vergrößernBerlin, 20. Mai 2014 - Mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland sind inkontinent. Sie können ihre Blasen- oder Darmentleerung nicht kontrollieren. Eine große Gruppe harninkontinenter Menschen kann mit Hilfe moderner medizinischer Hilfsmittel selbstständig die eigene Inkontinenz beherrschen. Diese Kontrolle über einen Kernbereich des Intimlebens bedeutet ein hohes Maß an Lebensqualität für zum Teil körperlich schwer behinderte oder durch chronische Krankheiten eingeschränkte Menschen. Das zeigt eine Umfrage, die Herstellerr(1) von Einmalkathetern im Bundesverband Medizintechnologie e. V. (BVMed) unter betroffenen Anwendern durchgeführt haben. Über 90 Prozent der Befragten sagen, dass die freie Wahl und Menge ihrer Produkte bestimmend für ihre Lebensqualität sind.

Individuelle Versorgung steht gegen Pauschalierung
Gesetzliche Krankenkassen schränken die selbstständige Versorgung der Menschen, den sogenannten intermittierenden Selbstkatheterismus, zunehmend dadurch ein, dass sie Pauschalverträge schließen oder Ausschreibungen durchführen. In der Folge reduzieren die Versorgungsunternehmen, die gelieferten Mengen oder beschränken die Auswahl der Betroffenen an Hilfsmitteln.

Das Argument der Krankenkassen für eine Pauschalierung ist ein rechnerischer Durchschnittswert für alle Betroffenen. Das ist vergleichbar mit einer Regulierung der Menge an Toilettenpapier oder einer Kontingentierung der Toilettengänge und damit ein massiver Eingriff in das selbstbestimmte Leben der Betroffenen. Nahezu 100 Prozent der befragten Betroffenen sagen, dass pauschale Lösungen ihren speziellen Inkontinenzproblemen nicht gerecht werden können. Neben den Einschränkungen im normalen Leben drohen gesundheitliche Probleme. Bei nicht ausreichender Blasenentleerung aufgrund zu geringer Produktmengen drohen Nierenleiden und chronische Blasenentzündungen. Heutzutage gehen Blasenentzündungen meist mit einer multiresistenten Infektion einher. Die Behandlungen sind meist zeitaufwändig und teuer. Das wiederum wird kaum ohne negative Folgen für die Gesamtbilanz der Krankenkassen bleiben.

So unterschiedlich wie die Krankheitsbilder der Betroffenen sind, so individuell muss auch die Versorgung sein. Manche Menschen sind aufgrund von Fehlbildungen, Unfällen, Folgen von Operationen, neurologischen oder onkologischen Erkrankungen auf verschiedene Hilfsmittel in unterschiedlichen Situationen angewiesen. Der Aufwand der Versorgung, das Maß an Selbstversorgung sowie die benötigten Hilfsmittel lassen sich nicht einfach für alle Betroffenen im Gesamtdurchschnitt erfassen.

Deshalb lehnen sowohl medizinische Fachgesellschaften, wie die Deutsche Gesellschaft für Paraplegie (DMGP) als auch die Selbsthilfegruppen, die Pauschalierungspraxis ab. Die Fachgesellschaften arbeiten an einer Aktualisierung der Leitlinien. Die Selbsthilfegruppen haben gegen aktuelle Ausschreibungen eindeutig Stellung bezogen.

Kassen profitieren von Betroffenen
Der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich führt dazu, dass Krankenkassen finanzielle Vorteile erhalten, wenn sie behinderte Menschen, wie zum Beispiel Querschnittsgelähmte, versorgen. Die Kassen erhalten aus dem Gesundheitsfonds finanzielle Mittel für ihre Versicherten. Reduzieren sie die Versorgungsleistungen über Pauschalverträge und Ausschreibungen, verdienen sie an der schlechteren Versorgung der Patienten. Es gilt, dieser Mechanik einen Riegel vorzuschieben.

Versorgungsqualität ist Lebensqualität
Die Bundesregierung hat das Patientenwohl im Koalitionsvertrag klar und deutlich ins Zentrum ihrer Regierungsarbeit gestellt. Die Krankenkassen sollten demnach die Menschen entsprechend ihren Bedürfnissen optimal und qualitativ hochwertig versorgen. Um dies transparent und nachvollziehbar zu gestalten, sollten die Beteiligten gemeinsam Kriterien entwickeln, die die Versorgungsqualität im Sinne von Lebensqualität messbar machen. Dies sollte nicht einem einzelnen Akteur überlassen bleiben.

Dass die Betroffenen sich genau das wünschen, zeigt die Umfrage der deutschen ISK-Hersteller im Bundesverband Medizintechnologie eindeutig. Nahezu drei Viertel der Befragten gehen davon aus, dass ihre Versorgung in Zukunft schlechter werden wird und haben Sorge vor Folgeerkrankungen wie chronischen Harnwegsinfekten mit meist multiresistenten Keimen. Dabei sind für die Betroffenen die freie Wahl und Qualität der Produkte sowie deren Verfügbarkeit in ausreichender Menge besonders wichtig. Denn das sind die Faktoren, die ihre Lebensqualität bestimmen.

Faktor Lebensqualität ist eine gemeinsame Initiative von führenden deutschen ISK-Herstellern(1) im Bundesverband Medizintechnologie (BVMed). Die Initiative wurde im Jahr 2013 gegründet und vereint die Hersteller von Hilfsmitteln für intermittierenden Selbstkatheterismus (ISK), die das Patientenwohl in das Zentrum allen Handelns stellen. Weitere Informationen unter www.faktor-lebensqualitaet.de.

Kontakt:
Faktor Lebensqualität
c/o Christof Fischoeder
Fischoeder Kommunikationsberater
Tel.: 030 280 446 97 / Fax: 030 280 957 45
Email: cf@christof-fischoeder.de

(1) Coloplast GmbH, Hollister Incorporated Niederlassung Deutschland, Medical Service GmbH (Teleflex Medical GmbH), Wellspect HealthCare (DENTSPLY IH GmbH)

Ihr Kontakt zu uns

Service

News abonnieren

Sie möchten auf dem Laufenden bleiben?
Abonnieren Sie unsere kostenlosen Newsletter, E-Mail-Alerts zu unseren Themen oder Pressemeldungen.

Jetzt abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Infektionsschutz
    BVMed-Hygieneforum am 12. Dezember 2024: Infektionsschutz im Fokus

    Was sind die zentralen Herausforderungen der Infektionsprävention in der stationären und ambulanten Versorgung? Dieser Frage widmet sich das 13. BVMed-Hygieneforum am 12. Dezember 2024. In den Vorträgen geht es unter anderem um einen Vergleich von Desinfektionsmitteln zu Handschuhen, Infektionen bei Dialysepatienten in der ambulanten Versorgung und die Aufbereitung semikritischer Medizinprodukte.

    Pressemeldung18.09.2024

    Mehr lesen
  • MDR
    „Mission Letter“ von der Leyens: „EU-Kommission packt MDR-Verbesserungen an!“

    Der BVMed sieht in dem heute bekannt gewordenen „Mission letter" Ursula von der Leyens an das für Gesundheit zuständige EU-Kommissionsmitglied einen wichtigen Schritt, um die dringend notwendige Verbesserung der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) jetzt rasch und energisch anzugehen. Die „Mission letter“ der EU-Kommissionspräsidentin gelten als „Regierungsprogramm“ der neuen Kommission.

    Pressemeldung17.09.2024

    Mehr lesen
  • Standort Deutschland
    Textilverband: Dramatischer Weckruf für die Politik

    In seiner Transformationsstudie legt der Bundesverband der Deutschen Industrie, BDI, eine detaillierte und schonungslose Bestandsaufnahme des Standorts Deutschland vor: langfristig hohe Energiepreise, überbordende Bürokratie und viel zu hohe Steuern im internationalen Vergleich.

    Artikel17.09.2024

    Mehr lesen

Kommende Veranstaltungen

  • Onlineseminar
    MDR Online-Seminar | Lieferantenmanagement

    Die MDR stellt die Hersteller in Bezug auf das Lieferantenmanagement vor neue Herausforderungen. Es bestehen berechtigte Interessen der Hersteller gegenüber seinem Lieferanten und umgekehrt.

    Seminardigital
    24.09.2024 10:00 - 12:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Recht

    Zur Veranstaltung: Lieferantenmanagement
  • Branche
    BVMed-Jahrespressekonferenz und Medienseminar

    Zu Beginn des 25. Berliner Medienseminars stellt der BVMed im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz die Ergebnisse seiner aktuellen Herbstumfrage 2024 zur Lage der MedTech-Branche vor. Daraus abgeleitet werden erforderliche Maßnahmen, um den MedTech-Standort Deutschland zu stärken. Im Anschluss steht die medizinische Versorgung der Zukunft im Fokus: sicher, effizient und datengetrieben....

    Konferenzhybrid
    22.10.2024 10:00 - 12:00 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Kommunikation

    Zur Veranstaltung: BVMed-Jahrespressekonferenz 2024 und 25. Berliner Medienseminar (hybrid)
  • Konferenz
    Hygieneforum 2024

    Das BVMed-Hygieneforum widmet sich auch dieses Jahr wieder zentralen Herausforderungen der Infektionsprävention in der stationären wie auch ambulanten Versorgung. Fachexpert:innen tragen wichtige Themen vor, zu denen wir dann gemeinsam diskutieren wollen. Melden Sie sich noch heute an. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.

    Konferenzhybrid
    Berlin, 12.12.2024 09:30 - 15:30 Uhr
    organizer: BVMed
    Schwerpunkt: Hygiene

    Zur Veranstaltung: BVMed-Hygieneforum 2024

Ihre Vorteile als BVMed-Mitglied

  • Organisation

    In über 80 Gremien mit anderen BVMed-Mitgliedern und Expert:innen in Dialog treten und die Rahmenbedingungen für die Branche mitgestalten.

  • Information

    Vom breiten Serviceangebot unter anderem bestehend aus Veranstaltungen, Mustervorlagen, Newslettern und persönlichen Gesprächen profitieren.

  • Vertretung

    Eine stärkere Stimme für die Interessen der Branche gegenüber politischen Repräsentant:innen und weiteren gesundheitspolitischen Akteur:innen erhalten.

  • Netzwerk

    An Austauschformaten mit anderen an der Versorgung beteiligten Akteur:innen, darunter Krankenkassen, Ärzteschaft oder Pflege teilnehmen.

Die Akademie

Von Compliance über Nachhaltigkeit bis hin zu Kommunikation. Unsere Akademie bietet der MedTech-Community eine Vielfalt an Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung an. Entdecken Sie unsere Seminare, Workshops und Kongresse.

Zu den Veranstaltungen