Krebstherapie
Mangelernährung bei Krebs
Jeder vierte an Krebs erkrankte Mensch stirbt an Mangelernährung
Frankfurt am Main, 27.02.2023|

Zu wenig lebenswichtige Energie und Nährstoffe
Ursachen für eine mangelhafte Ernährung bei Krebs gibt es viele. Eine wesentliche Rolle spielt, dass Krebspatienten oftmals zu wenig lebenswichtige Energie und Nährstoffe zu sich nehmen. Da der Tumor schon einen großen Teil davon für sein eigenes Wachstum verbraucht, steht dem Erkrankten meist nicht mehr genug Energie zur Verfügung. Bösartige Tumore verursachen außerdem chronische Entzündungen im Körper. Diese regen den Stoffwechsel an und treiben den Energieverbrauch in die Höhe. Gleichzeitig werden Botenstoffe aktiviert, die in den Hormon- und Stoffwechselhaushalt eingreifen und zu Appetitlosigkeit führen.
Nebenwirkungen erschweren gesunde Ernährung bei Chemotherapie
Neben der Krebserkrankung können sowohl eine Bestrahlung als auch eine Chemotherapie die Ursache für Mangelernährung und Gewichtsverlust sein. Denn die Folgen von Strahlen- und Chemotherapie wirken sich oftmals direkt auf die Ernährung und das Essverhalten aus: Betroffene leiden nicht selten unter Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall. Auch Pilzinfektionen der Mundschleimhaut oder Schluckbeschwerden können dazu führen, dass Patienten nur noch wenig oder gar nicht mehr essen. Langfristig kann es dadurch zu einem ungewollten Gewichtsverlust der Krebspatienten kommen. Ein guter Ernährungszustand ist jedoch unerlässlich für ein starkes Immunsystem, eine stabile physische sowie psychische Verfassung und einen positiven Verlauf der Chemotherapie.
Gesunde Ernährung bei Chemotherapie

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Risikofaktor: Appetitlosigkeit bei Chemotherapie
Übelkeit, Erbrechen, Geschmacksveränderungen und Appetitlosigkeit sind Beschwerden, über die viele Patienten während oder nach einer Chemotherapie klagen. Im Laufe der Jahre hat sich ihre Verträglichkeit zwar deutlich verbessert, doch die Nebenwirkungen stellen nach wie vor Risikofaktoren für Mangelernährung und ungewollten Gewichtsverlust dar. Damit der Körper die Anstrengungen der Behandlung besser wegsteckt, ist es jedoch notwendig, dass Betroffene trotz Appetitlosigkeit bei Chemotherapie genug und vor allem ausgewogen und energiereich essen. Denn nicht zuletzt trägt ein guter Ernährungszustand auch dazu bei, die Nebenwirkungen der Chemotherapie zu lindern und somit die Lebensqualität zu erhöhen.
Risikofaktoren während der Therapie verringern
Sowohl während einer Krebserkrankung als auch bei oder nach einer Chemotherapie, verlangt der Körper nach einer bedarfsgerechten Ernährung basierend auf einer ausgewogenen Kost aus energiereichen Lebensmitteln. Abzuraten ist laut medizinischer Fachgesellschaften von sogenannten Krebsdiäten, da diese meist recht einseitigen Kostformen häufig eine weitere Belastung für den Patienten darstellen. Um zusätzliche Risikofaktoren zu vermeiden, sollte die Ernährung bei Chemotherapie immer von dem behandelnden Arzt oder einem Ernährungsberater begleitet werden.
Auswirkungen auf Therapie und Prognose
Ungewollter Gewichtsverlust ist eine häufige Folge der Mangelernährung bei Krebs. Die Patienten verlieren wertvolle Muskelmasse und damit an Gewicht. Im fortgeschrittenen Stadium der Mangelernährung wirken die Betroffenen ausgezehrt und abgemagert. Sie fühlen sich schwach, sind in ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit eingeschränkt und leiden unter einer deutlich beeinträchtigten Lebensqualität. Mangelernährte Krebsleidende verfügen zudem über eine verminderte Immunabwehr. Die Folge sind Wundheilstörungen und eine stärkere Anfälligkeit für Erkrankungen wie Lungenentzündung oder Harnwegsinfekte. Untersuchungen zeigen zudem, dass Patienten mit einem Ernährungsdefizit schlechter auf die Krebstherapie ansprechen und sich ihre Überlebenszeit wesentlich verkürzt.
Informiert sein und aktiv werden
Welche wichtige Bedeutung die Ernährung bei Krebs hat, ist Betroffenen und ihren Angehörigen oft kaum bewusst. Auch ist meist zu wenig bekannt darüber, mit welchen Maßnahmen sich der Ernährungszustand der Krebsleidenden stabilisieren bzw. verbessern lässt. Patienten sollten sich in jedem Fall rechtzeitig bei ihrem behandelnden Arzt informieren. Mit Hilfe eines Screening-Fragebogens kann der Arzt die Ausmaße eines Ernährungsdefizits systematisch erfassen und gezielte Maßnahmen in die Wege leiten. Die Möglichkeiten reichen hier von einer individuell auf den Betroffenen und seine Erkrankung ausgerichteten Ernährungstherapie bis zur gezielten psychologischen Unterstützung zum Beispiel bei Angst- oder Depressionssymptomen. Weil sich das Defizit an Nährstoffen mit normaler Kost sowie allgemeinen begleitenden Maßnahmen in den meisten Fällen nicht ausgleichen lässt, kann der Arzt hochkalorische Trinknahrung auf Rezept verordnen.
Trinknahrung als Teil der Ernährung bei Chemotherapie und Krebs
Hochkalorische Kost als Nahrungsunterstützung bei Krebserkrankungen während beziehungsweise nach einer Chemotherapie sind nur zwei von vielen Einsatzfeldern von medizinischer Trinknahrung. Die gebrauchsfertigen Drinks stellen die Versorgung des Körpers mit wichtigen Nährstoffen sicher. Während der mit dem Arzt abgestimmten Ernährungstherapie kann Trinknahrung ergänzend zum „normalen“ Essen verabreicht werden. Allerdings sollten die Trinknahrungen nicht direkt zu den Mahlzeiten angeboten werden, sondern als Zwischenmahlzeit. Dank ihrer flüssigen Konsistenz und ihres hohen Gehalts an Energie und Vitaminen sowie Mineralstoffen nehmen Patienten bereits mit nur einem Glas Trinknahrung große Mengen der benötigten Nährstoffe auf und beugen einem ungewollten Gewichtsverlust vor.
Wann wende ich Trinknahrung an?
Trinknahrung eignet sich sowohl zur ausschließlichen Ernährung als auch zur Ergänzung des täglichen Speiseplans. Ihre Einsatzgebiete sind so vielfältig wie die Ursachen von Ernährungsdefiziten selbst.
Wenn die normale Nahrung nicht ausreicht: Besonders wirkungsvoll ist Trinknahrung zum Beispiel bei krankheitsbedingten Ernährungsdefiziten durch Demenz, Magen-Darm-Erkrankungen und Krebs. Auch bei Schluckstörungen oder vor bzw. nach Operationen ist Trinknahrung eine große Hilfe. Häufig eingesetzt wird die flüssige Nahrung bei Senioren, Kindern und bei chronisch Kranken.
Trinknahrung im Alter – Mangelernährung vermeiden: Bei alten und damit häufig auch geschwächten Menschen ist das Risiko einer Mangelernährung besonders hoch. Denn zunehmendes Alter führt oft zu körperlichen Funktionseinbußen, die sich deutlich auf die Ernährung auswirken können: Das Kauen und Schlucken fällt schwerer, Muskulatur und Sehkraft lassen nach und auch das Geruchs- und Geschmacksempfinden verändert sich. Oft fehlt der Appetit oder sogar das Hungergefühl. Einkaufen, Kochen und auch das Essen wird für Betroffene zum Kraftakt. Die Folgen sind Gewichtsverlust und Mangelernährung. Mit Trinknahrung wird der Ernährungszustand von Senioren deutlich verbessert.
Trinknahrung bei Krebs – Mehr Energie, mehr Lebensqualität: Auch Krebspatienten leiden oftmals unter einem ungewollten Gewichtsverlust. Eine Ursache dafür ist die durch den Tumor ausgelöste Veränderung des Stoffwechsels, die einen höheren Energieverbrauch nach sich zieht. Viele Erkrankte kämpfen außerdem mit den Nebenwirkungen der Chemotherapie. Auch hier kommt es häufig zu Appetitlosigkeit und Übelkeit bis zum Erbrechen. Die Betroffenen essen weniger und nehmen zwangsläufig immer weiter ab. Trinknahrung stärkt die Abwehrkräfte von Krebskranken, lässt Therapiemaßnahmen verträglicher werden und verbessert nicht zuletzt die Lebensqualität.
Antworten auf alle wichtigen Fragen rund um Trinknahrung und Mangelernährung geben die FAQs.
Quelle und weitere Informationen: Diätverband | Trinknahrung Pro